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DB8AS  > VIRUS    24.05.13 09:06l 262 Lines 13849 Bytes #999 (0) @ DL
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Subj: BSI Newsletter 130523
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SICHER o INFORMIERT
Der Newsletter von www.buerger-cert.de
Ausgabe vom 23.05.2013
Nummer: NL-T13/0011

Die Themen dieses Newsletters:
1. mTAN-Trojaner: Aufforderung zur Installation einer App kommt per SMS
2. Gefälschte Buchungsbestätigungen: Trojanische Pferde im Namen der Deutschen Bahn
3. Gefährliche Post: Gefälschte Telekomrechnungen verbreiten Schadsoftware
4. Gestopft: Update für Sicherheitslücke im IE8
5. Erpressungs-Schadsoftware: Antivirensoftware beseitigt auch verbotene Dateien
6. End of Life: Ubuntu stellt Support für drei Versionen ein
7. Adobe, Microsoft, Mozilla: Zahlreiche Sicherheitslücken gestopft
8. Polizeiliche Kriminalstatistik 2012: Zunahme der Cyberkriminalität
9. Spam im Frühjahr 2013: Kaspersky Lab meldet rekordverdächtigen Spam-Rückgang

EDITORIAL
    Guten Tag,

    wieder einmal haben wir es schwarz auf weiß: Die Zahl der Straftaten, die
    mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnik begangen
    werden, steigt immer weiter. Die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik
    weist einen Anstieg um 7,5 Prozent auf fast 64.000 Fälle in 2012 aus –
    von einer hohen Dunkelziffer darf zusätzlich ausgegangen werden. Vor
    diesem Hintergrund verwundern auch die weiteren Meldungen der Woche
    nicht: Ob per SMS oder Mail – Trojaner verstecken sich wieder zu Hauf in
    gefälschten Rechnungen, Buchungsbestätigungen und vermeintlichen
    Banknachrichten.
    Neben einer gesunden Portion Skepsis sollten Internetnutzer daher vor
    allem auf einen aktuellen Antivirenschutz achten und prüfen, ob Updates
    für die von ihnen verwendete Software vorliegen. Mozilla, Adobe und
    Microsoft haben mit ihren aktuellen Patchdays im Mai zahlreiche
    Sicherheitslücken in ihren Produkten geschlossen.

    Dies und weitere Meldungen rund um die Sicherheit im WWW finden Sie wie
    immer in unserem Newsletter. Spannende Lektüre und sichere Stunden im
    globalen Netz wünscht Ihnen
    Ihr BUERGER-CERT-Team

STÖRENFRIEDE
    1. mTAN-Trojaner: Aufforderung zur Installation einer App kommt per SMS

    Ein mTAN-Trojaner verunsichert erneut Nutzer des mobilen TAN-Service.
    Laut einer Meldung von
    heise.de [http://www.heise.de/-1858695.html] enthalten die
    gefälschten Banknachrichten den Hinweis, das die Nutzung des mTAN-Service
    nur noch mit einer Zertifikat-App möglich sei, die unter einem
    angegebenen Link heruntergeladen werden müsse. Dahinter versteckt sich
    jedoch ein Trojaner für Android Smartphones, der die mTANS abfangen soll.

    Die Schadsoftware selbst ist zwar nicht neu. Jedoch ist es laut heise.de
    den Angreifern offensichtlich in vielen Fällen gelungen, sowohl die
    korrekten Namen als auch die Handynummern der Opfer herauszubekommen,
    sodass die Betrüger mit der gefälschten Nachricht ein hohes Maß an
    Authentizität vorgaukeln können.

    Nutzer sollten wie üblich wachsam sein, wenn Sie vermeintliche
    Nachrichten Ihrer Bank erhalten. Der wichtigste Schutz vor der
    Schadsoftware besteht darin, das Installieren von Apps aus unbekannten
    Quellen zu unterbinden. Dies ist bei Android-Smartphones voreingestellt
    und sollte nicht verändert werden. Nutzer sollten stutzig werden, wenn
    Sie in Nachrichten oder auf Webseiten dazu aufgefordert werden, die
    Installation von Apps aus unbekannten Quellen zuzulassen – dahinter
    stecken oft die Betrüger selbst.

    2. Gefälschte Buchungsbestätigungen: Trojanische Pferde im Namen der
    Deutschen Bahn

    Zurzeit sind gefälschte E-Mails mit Buchungsbestätigungen für Bahnreisen
    im Umlauf, die Schadsoftware für Windows-Systeme verbreiten. Als Absender
    wird die Deutsche Bahn angegeben. Im Anhang der Mails befindet sich ein
    Zip-Archiv, das eine als PDF-Datei getarnte ausführbare Datei (.exe)
    enthält. Wenn der Nutzer diese anklickt, wird die Schadsoftware auf dem
    Rechner installiert. Bei der Malware handele es sich um einen Trojaner,
    der derzeit nur von sehr wenigen Virenscannern erkannt werde, berichtet
    Eleven Security [
    http://www.eleven-securityblog.de/2013/05/gefalschte-bahn-buchungsbestatigungen-verbreiten-virus/]
    Die Deutsche Bahn [
    http://www.bahn.de/p/view/hinweis_datensicherheit.shtml] weißt darauf
    hin, dass sie Buchungsbestätigungen ausschließlich unmittelbar nach der
    Buchung versendet und empfiehlt, die in der Buchungsrückschau genannte
    Auftragsnummer mit der im Betreff der E-Mail genannten Auftragsnummer zu
    vergleichen. Alle Kunden, die gefälschte E-Mails erhalten haben, sollten
    diese sofort ungeöffnet löschen.

    3. Gefährliche Post: Gefälschte Telekomrechnungen verbreiten
    Schadsoftware

    Auch gefälschte Telefonrechnungen verbreiten derzeit Schadsoftware wie
    heise.de [http://heise.de/-1864889] berichtet. Die
    vermeintlichen Rechnungen der Telekom sind sowohl grafisch als auch
    inhaltlich nur schwer vom Original zu unterscheiden. Der Betreff lautet
    beispielsweise "RechungOnline Monat April 2013" und entspricht damit
    genau den Mails, die die Telekom als ihre Aprilrechnungen versendet hat.
    Im Zip-Archiv in der Anlage der Mail verbirgt sich eine als pdf getarnte
    ausführbare Datei mit der Endung pdf.exe. Nutzer sollten ihre Mails und
    die Anhänge besonders kritisch prüfen und auf den Virenschutz achten –
    aktuelle Antivirensoftware erkenne den Trojaner bereits, schreibt die
    Telekom [http://www.t-online.de/computer/sicherheit/id_63436606/vorsicht-trojaner-in-gefaelschter-telekom-rechnung.html].
    Das Unternehmen erklärt, die aktuellen Angriffe seine daran zu erkennen,
    dass im Betreff der Mail die individuelle Buchungskontonummer fehle.
    Außerdem befinde sich ein Punkt vor dem @ der Absender-Adresse:
    "rechnungonline.@telekom.de".

SCHUTZMASSNAHMEN
    4. Gestopft: Update für Sicherheitslücke im IE8

    In der letzten Ausgabe des Newsletters haben wir auf eine ungeschützte
    Schwachstelle im Internet Explorer 8 hingewiesen. Mittlerweile hat
    Microsoft [
    https://technet.microsoft.com/de-de/security/bulletin/ms13-038] ein
    entsprechendes Sicherheitsupdate herausgebracht, das die gemeldete
    Sicherheitsanfälligkeit behebt. Das BSI empfiehlt Nutzern des Internet
    Explorer 8 das Update sofort einzuspielen, denn die Sicherheitslücke wird
    aktiv ausgenutzt. Die Installation der Sicherheitsupdates geschieht für
    Windows Systeme am einfachsten über die Aktivierung von automatischen
    Updates im Microsoft Sicherheitscenter oder über einen Besuch der
    “Windows Update"-Webseite

    [
    http://www.windowsupdate.com/].

    Bleibt die Schwachstelle ungepatcht, könnten Online-Kriminelle Schadcode
    ausführen, wenn der Nutzer eine präparierte Webseite besucht. Ein
    Angreifer, der diese Sicherheitsanfälligkeit erfolgreich ausnutzt, kann
    die gleichen Benutzerrechte wie der aktuelle Benutzer erlangen. Dieses
    Beispiel zeigt einmal mehr, dass es sinnvoll ist, nicht mit
    Administratorrechten im Internet zu surfen, sondern ein eigenes
    Benutzerkonto mit eingeschränkten Rechten für alle Nutzer einzurichten.
    So können Angreifer weniger Schaden anrichten. Mehr Informationen dazu
    finden Sie bei BSI für Bürger

    [
    https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/MeinPC/BenutzerkontenNetzwerk/PCMehrfachnutzung/mehrfachnutzung.html]

    5. Erpressungs-Schadsoftware: Antivirensoftware beseitigt auch verbotene
    Dateien

    Weiterhin ist die Erpressungs-Schadsoftware aktiv, die – vermeintlich im
    Namen des Bundeskriminalamts oder anderer Institutionen – Windows-PCs
    befällt, sperrt und den Nutzer zu einer Geldzahlung auffordert. Aktuelle
    Versionen der Schadsoftware laden unter anderem Bilder mit
    Kinderpornographie auf den Rechner der Opfer. Bisher konnte es trotz
    einer Reinigung des PCs mit einer Antivirensoftware häufig passieren,
    dass die Dateien auf dem PC verbleiben. Da deren Besitz strafbar ist,
    haben einige Hersteller von Antivirensoftware reagiert und erkennen und
    löschen diesen Dateien jetzt ebenfalls.
    Das BSI hat dazu Hersteller von Antivirensoftware kontaktiert, die zum
    Teil schnell reagiert und entsprechende Signaturen bereit gestellt haben.
    heise.de [http://heise.de/-1862799] führt in einem Artikel
    die zur Verfügung stehenden Antivirenprodukte auf.

    6. End of Life: Ubuntu stellt Support für drei Versionen ein

    Das
    Ubuntu-Projekt [https://wiki.ubuntu.com/Releases#Stable]
    hat die Wartung von drei Distributionen eingestellt. Darunter fallen die
    Versionen Ubuntu 11.10, Ubuntu 10.04 Desktop und Ubuntu 8.04. Sie haben
    nun den Status "End-of-Life" (EOL) erreicht und erhalten keine
    Korrekturen für Sicherheitslücken oder schwerwiegende Fehler mehr. Nutzer
    haben aber die Möglichkeit, auf neuere, weiterhin gepflegte Versionen von
    Ubuntu umzusteigen.

    7. Adobe, Microsoft, Mozilla: Zahlreiche Sicherheitslücken gestopft

    Adobe hat anlässlich seines Mai-Patchdays [
    http://www.adobe.com/support/security/bulletins/apsb13-14.html] nicht
    nur diverse kritische Schwachstellen in Adobe Reader, Acrobat und Flash
    geschlossen, sondern auch einen wichtigen Hotfix für ColdFusion 9 bis 10
    herausgegeben. Er dichtet ein Sicherheitsloch ab, durch das bereits
    etliche Server kompromittiert wurden.

    Auch bei
    Microsoft [http://technet.microsoft.com/de-de/security/bulletin/ms13-may]
    ist der Mai-Patchday umfangreich ausgefallen: Das Unternehmen gab zehn
    Patch-Pakete (Bulletins) heraus, die insgesamt 33 Sicherheitslöcher
    abdichten sollen. Kritische Lücken beheben zwei der Bulletins, allesamt
    im Internet Explorer. Darüber hinaus gab es unter anderem Patches für
    sämtliche Windows-Versionen, Office und die Windows Essentials.

    Auch
    Mozilla [https://www.mozilla.org/security/known-vulnerabilities/]
    hat zahlreiche Schwachstellen in Firefox und Thunderbird geschlossen.
    Neben einigen kritischen, befindet sich darunter auch eine Lücke im
    Mozilla Maintenance Service für Windows, die zu einer Rechteausweitung
    führen kann. Würde es einer Malware gelingen, im Kontext des angemeldeten
    Benutzers ausgeführt zu werden, könnte sie so an Systemrechte gelangen.

PRISMA
    8. Polizeiliche Kriminalstatistik 2012: Zunahme der Cyberkriminalität

    Zunehmend beschäftigt die Cyberkriminalität die Polizeien des Bundes und
    der Länder. Gemeint sind Straftaten, die unter Ausnutzung moderner
    Informations- und Kommunikationstechnik begangen werden, indem etwa Daten
    ausgespäht und abgefangen werden oder indem mit einer Schadsoftware Daten
    verändert oder Computer beschädigt werden. 2012 sind solche Delikte im
    Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent auf 63.959 Fälle angestiegen,
    berichtet das Bundesministerium des Innern [
    http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2013/05/pks.html]
    Es gebe darüber hinaus vermutlich ein erhebliches Dunkelfeld. "Die
    Bedrohungslagen werden vielfältiger und es steigen die Schadenssummen.
    Cyberkriminalität ist ein flexibler und anonymer Deliktsbereich. Darauf
    muss die Sicherheitspolitik reagieren. Hier dürfen wir in unseren
    Anstrengungen nicht nachlassen," betonte Bundesinnenminister Friedrich.
    Besonders stark angestiegen sind 2012 die Fälle im Bereich
    Datenveränderung/ Computersabotage. Hier stieg die Zahl der registrierten
    Fälle um 133 Prozent von 4644 in 2011 auf 10.857 in 2012.

    9. Spam im Frühjahr 2013: Kaspersky Lab meldet rekordverdächtigen
    Spam-Rückgang

    Kaspersky Lab hat für das erste Quartal 2013 einen signifikanten Rückgang
    des Spam-Aufkommens gemeldet. Laut dem
    Kaspersky-Spam-Report

    [
    http://www.securelist.com/en/analysis/204792291/Spam_in_Q1_2013] betrug
    der Spam-Anteil 66,5 Prozent. Das entspricht einem Rückgang von über zehn
    Prozentpunkten im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres, als der
    Spam-Anteil am gesamten Mail-Traffic bei 76,6 Prozent lag. Auch im
    Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2012 sank der Spam-Anteil im Zeitraum
    Januar bis März 2013 immerhin um 5,6 Prozentpunkte.

    Allerdings erhalten deutsche Nutzer im weltweiten Vergleich nach den USA
    nach wie vor den gefährlichsten Spam. 11,2 Prozent der Mails enthalten
    schädliche Anhänge oder gefährliche Links auf infizierte Webseiten.
    Dieser Wert entspricht im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres
    (5,79 Prozent) fast einer Verdoppelung. Damit liegt Deutschland in dieser
    Kategorie (hinter den USA mit 13,2 Prozent) auf dem zweiten Platz – vor
    Italien, Indien und Australien.

    Auch das BSI bestätigt den Trend, dass das Spam-Aufkommen stetig zurück
    geht. Allerdings lässt sich zugleich beobachten, dass die Spam-Mails
    immer schwieriger als solche zu erkennen sind. Fehlerfreie Sprache und
    personalisierte Anrede lassen im Gegensatz zu früher viele Spam-Mails
    erstaunlich echt wirken.




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des Bürger-CERT, http://www.buerger-cert.de. Er erscheint im Abstand von 14
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die Redaktion bitte an: oeffentlichkeitsarbeit@bsi.bund.de
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Die Veroeffentlichung in PR wurde mir vom BSI genehmigt.

vy 73, Jochen

ax.25 : db8as at db0eam.deu.eu
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