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DL4AI  > IMKER    22.09.98 15:14l 97 Lines 4153 Bytes #999 (999) @ DL
BID : M98DB0MAK00O
Read: DK3CZ DL4AI DH1NGL DG2ND DL3NAJ DG9NER DH2LA DG4BUL DG1MLU GUEST DG9MAQ
Subj: Nochmals - Motten
Path: DB0MAK
Sent: 980922/1111z @:DB0MAK.#BAY.DEU.EU [Marktredwitz, JO60BA] Bcm1.40g1
From: DL4AI @ DB0MAK.#BAY.DEU.EU  (Günter)
To:   IMKER @ DL
Reply-To: DL4AI @ DB0VER.#NDS.DEU.EU
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Liebe Imkerkollegen!

Angeregt durch den interessanten Bericht von Walter
(DK3CZ) wollte ich noch zusätzliche Tips geben, die ich in
Büchern gefunden habe. Es gibt also noch mehr Mittel, um
diesen hungrigen Tieren das Leben zu erschweren. Man muß
selber prüfen, welche Mittel helfen. Es soll also schon
reichen, wenn man die Waben in Zeitungspapier einwickelt.
Die Druckerschwärze hat einen intensiven Geruch, der die
Wachsmotten fernhalten soll. Ebenfalls findet man
Hinweise, daß  man frische Boviste (Pilze) in den
Wabenschrank legen kann. Diese muß man jedes Jahr
erneuern. Auch das Rezept mit den Walnußblättern findet
man in der Literatur häufig. Es ist ja auch bekannt, daß
sich unter einem Walnußbaum keine Fliegen und Mücken
aufhalten sollen, da der Geruch der Blätter diese
vertreibt. Falter haben einen sehr ausgeprägten
Geruchssinn und finden damit über unglaublich weite
Distanzen ihre Geschlechtspartner.
Ich würde mich zwar nicht hundertprozentig auf diese
Mittel verlassen wollen. Eine Kontrolle ist in jedem Fall
anzuraten.

Die schwefeligen Dämpfe sind zwar gesundheitsschädlich,
wenn man sie einatmet, doch nach einer guten Durchlüftung
der Waben, kann man sie nach meinem Wissen unbedenklich
wieder verwenden. Schwefel wird auch zur Desinfektion und
Konservierung von Lebensmitteln verwendet. Weinflaschen
werden vor Gebrauch ausgeschwefelt, um Keime und
Schimmelpilze abzutöten. Es wird  in Salben gegen
Hautkrankheiten verarbeitet. Schwefelbäder werden bei
Rheumatismus angewandt. In geringen Mengen kommt es in
einigen Verbindungen auch in natürlichen Quellen vor. Bad
Tölz und Bad Aachen hat Quellen mit Anteilen an Schwefel-
wasserstoff und bietet die Bäder gegen Hautkrankheiten an.
V i e l l e i c h t   w e i ß   e i n   L e s e r hierzu
noch weitere Einzelheiten. Auf Rosinen findet man oft den
Hinweis "ungeschwefelt", das ist ja wohl ein Hinweis, daß
diese Rosinen bekömmlicher sein sollen.

Jeder Imker muß seine eigene Methode anwenden, die ihm
angenehm ist.

Nicht benötigtes Wachs sollte man sofort einschmelzen. Das
ist die sicherste Methode gegen Wachsmotten.
In dem Kot der Rankmaden hat man übrigens bei 
Untersuchungen auch eine Anhäufung von Faulbrutsporen
gefunden.

Das von mir angedeutete "biologische Mittel' heißt B 401".
Es enthält Sporen eines Bacillus, der die Larven der
Wachsmotten vernichtet und eine Dauerwirkung bis zu
8 Monaten haben soll.


Wenn Walter (DK3CZ) schon über einen längeren Zeitraum
gute Erfahrungen mit Walnußbaumblättern gemacht hat,
sollte man dieses einmal probieren. Es ist auf alle Fälle
ein kostenloses und wohl auch unbedenkliches Mittel.

In meinem letzten Bericht erwähnte ich ja den Besuch einer
Berufsimkerei. Diese erntete von ihren Völkern P o l l e n
zum Verkauf. Leider habe ich nicht nach der Menge gefragt.
Interessant war jedoch noch bei diesem Gespräch, daß die
Bienen sich nach einiger Zeit auf die Pollenfalle
einstellen und das Ernteergebnis deutlich absinkt. Die
Pollenhöschen werden dann entweder kleiner oder die Bienen
werden geschickter bei dem Durchlaufen des
Abstreifgitters. Das ist sehr interessant und von dem
Imker nach längerer Beobachtung und Vergleichen
festgestellt worden.

Heute ist es hier wieder etwas wärmer geworden. In den
letzten Tagen war es sehr kalt. Meine Völker sind alle
aufgefüttert. Bei den Kunstschwärmen bin ich mir nicht
sicher, ob ich noch weiter füttern soll. Den Schaukasten
und ein kleines Volk auf drei Waben, in welchem ich noch
für alle Fälle eine Reservekönigin halte, muß ich noch
auflösen. Bisher tauchte oft noch ein Imkerkollege auf,
der eine Königin gebrauchen konnte.

Ich wünsche allen Lesern noch einen schönen Tag.

Beste Grüße                       Günter DL4AI




PS.: Zu Schwefel fällt mir noch ein, daß es in der Nähe
von Bad Nenndorf einen Hochzeitsbrunnen gibt. Hier werfen
Brautpaare ihren Hochzeitsstrauß hinein, weil das Glück
bringt. In dem schwefelhaltigen Wasser halten sich
die Blumen sehr lange und für den Besucher ist es ein
herrlicher Anblick, die vielen bunten Blumen in diesem
Brunnen schwimmen zu sehen. Wer einmal in dieser Gegend
ist, sollte sich diese Sehenswürdigkeit einmal ansehen.



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