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DK3CZ > IMKER 18.09.98 19:29l 62 Lines 3267 Bytes #999 (999) @ DL
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Subj: Walnussbehandlung
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From: DK3CZ @ DB0MAK.#BAY.DEU.EU (Walter)
To: IMKER @ DL
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Lieber Imkerkollegen!
Den ausführlichen Bericht von Günter, DL4AI, braucht man nichts
hinzufügen. Die Behandlung der Waben im Wabenschrank, o ä., mit
Essigsäure habe ich jahrelang durchgeführt, mit bestem Erfolg. Von der
Behandlung der Waben mit Schwefel ist unbedingt abzuraten. Nicht nur,
daß es giftig ist für den Imker, um so mehr für unsere Bienen und ev.
auch dem Honig, der dann darin abgelagert wird!
Zur Begasung mit Essigsäure habe ich die flachen Varroagitterböden,
aus weißem Kunststoff, verwendet, den die sind säurefest.
Seit Herbst 1997 behandle ich allerdings den gesammten Wabenbestand
nur noch mit Walnussblättern. Diese zu sammeln ist jetzt die beste
Zeit. Man holt sich eine entsprechende Menge von einem guten Nachbarn
oder Freund. Diese Blätter legt man dann sehr dicht in die Schränke
oder leeren Beuten, die für die Aufbewahrung von Waben vorgesehen
sind. Auf jede Schicht von Waben gibt man genügend Blätter und läßt
diese bis zur nächsten Ernte dort. Wichtig ist vor allem jetzt im
Herbst und dann ab März immer wieder nach den Blättern zu sehen. Diese
werden nicht so brüchig wie andere Blätter von Bäumen, wenn man die
Waben nicht zu warm stehen hat.
Bis zur Befüllung mit den neuen Walnussblättern habe ich dieses Jahr
noch keine Wachsmotten in meinen 4 großen Wabenschränken entdeckt!
Der Walnussbaum bietet außer den Blättern auch noch eine andere
Kostbarkeit, die Walnuss-Schalen! Natürlich auch die Kerne, aber die
sind für den Menschen bestimmt!
Diese Schalen, kleingeschnitten, in einem Glas mit Spiritus bedeckt
gibt ein biologisches Mittel zur Bekämpfung der Varroa. Die Schalen
müßen noch grün sein und bleiben ca 4 Wochen im Glas in der sonne
stehen. Danach abgießen und aufbewahren. Es ergibt eine ganz dunkle
Brühe die unheimlich stark riecht.
Man kann diese Tinktur dann auf neue Rähmchen und auch auf die Wände
der Beuten aufbringen. Der Spiritus verflüchtigt sich binnen kurzen
Zeit, was zurückbleibt ist das Oel der Walnussblätter. Die Imker die
mit diesem Mittel bereits seit mehreren Jahren arbeiten kennen die
Varroa nur noch vom erzählen ihrer Imkerkollegen. Auch ich habe dieses
Mittel seit heuer im Einsatz und hatte bei der ersten Kontrollbegasung
mit Ameisensäure nur ganz geringfügigen Befall. Pro Volk innerhalb von
2 1/2 Wochen weniger als zwanzig Varroen.
Aus diesem Grund werde ich nur noch einmal im Oktober eine Behandlung
mit "Bienenwohl" durchführen, um ganz sicher zu sein, daß der Befall
wirklich nur geringfügig ist.
Noch zu der Frage von Günter wegen eines biologischen Mittels.
Vielleicht meint Günter "Bienenwohl".
Dazu kann ich nur sagen, daß ich es seit einem Jahr anwende, mit
bestem Erfolg. Auch andere Imker die das Mittel schon in Anwendung
haben können nur positives berichten.
Fragen dazu beantworte ich gerne.
Zu der Frage von Günter wegen der Ernte und Pollen. Durch meine
schwere Operation (Wirbelsäule) ende April ist bei mir heuer nicht
viel gelaufen, da ich erst ende Juni wieder aus der Reha kam. Somit
konnte ich nur geringfügig Blütenhonig ernten. Pollen ernte ich
keinen, den belasse ich in den Völker. Die Gewinnung ist mir zu
aufwendig, vor allem der Trocknungsprozeß.
So das war,s mal wieder von mir.
vy 73 Walter, DK3CZ
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