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DB8AS  > VIRUS    13.05.15 19:03l 197 Lines 10156 Bytes #999 (0) @ DL
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SICHER o INFORMIERT
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Der Newsletter des Bürger-CERT
Ausgabe vom 13.05.2015
Nummer: NL-T15/0010

Die Themen dieses Newsletters:
1. Windows: Antiviren-Software mit Schwächen
2. Facebook: Neuer Trojaner unterwegs
3. Adobe: Patchday aktualisiert Flash Player und AIR
4. Microsoft: Mai-Patchday
5. Lenovo: Sicherheitslücke im System-Update-Service geschlossen
6. WordPress: Erneut Sicherheitslücke geschlossen
7. Mozilla: Sicherheitsupdate für Mozilla Firefox und Thunderbird
8. Android: Kontrolle der Zugriffsberechtigungen geplant
9. WhatsApp: Verschlüsselung offenbar teilweise hinfällig

EDITORIAL
    Liebe Leserin, lieber Leser,

    als der Messenger-Dienst WhatsApp letztes Jahres eine
    Ende-zu-Ende-Verschlüsselung einführte, erhielt das Unternehmen viel
    Applaus. Teile der Konkurrenz wie Threema, TextSecure oder Telegram
    hatten zwar schon länger Verschlüsselung im Angebot, WhatsApp hat jedoch
    mehr Nutzer, nämlich 800 Millionen.
    Ein halbes Jahr später hat sich die Euphorie gelegt. Zwar gab die
    Facebook-Tochter WhatsApp 2014 bekannt, dass zunächst nur Nutzer von
    Android von der Verschlüsselungstechnik profitieren würden. Ein halbes
    Jahr später hat sich daran offenbar nichts geändert, worüber die App ihre
    Anwender leider im Unklaren lässt. Denn WhatsApp kann zwar anzeigen, ob
    eine Nachricht gelesen wurde, nicht jedoch, ob ein verschlüsselter
    Versand erfolgt.

    Diese und weitere Meldungen rund um die Sicherheit im WWW finden Sie wie
    immer in unserem Newsletter. Spannende Lektüre und sichere Stunden im
    globalen Netz wünscht Ihnen

    Ihr Buerger-CERT-Team

STÖRENFRIEDE
    1. Windows: Antiviren-Software mit Schwächen

    Manche Antiviren-Programme von BullGuard und Panda für Windows lassen
    sich von Angreifern über die Passwort-Eingabe abschalten.
    Systemadministratoren schützen die Installation und Einstellungen ihrer
    Antiviren-Programme häufig mit Passwörtern. Beide Hersteller haben die
    Lücke, die bereits seit März bekannt ist, bislang nicht geschlossen,
    berichtet Heise
    Online [http://www.heise.de/security/meldung/Angreifer-koennen-Viren-Scanner-von-BullGuard-und-Panda-lahmlegen-2639307.html].

    2. Facebook: Neuer Trojaner unterwegs

    Plötzliche Nachrichten bei Facebook oder auch anderen Diensten sollten
    Sie immer stutzig werden lassen. Über Facebook verbreitet
    sich gerade ein neuer
    Trojaner [http://www.spam-info.de/4994/gefaehrlicher-facebook-trojaner/],
    der mithilfe von Mitteilungen auf Links zu einer Website aufmerksam
    macht, die an YouTube erinnert. Dort werden Besucher aufgefordert, ein
    Plugin zu installieren, das den Trojaner enthält. Einmal installiert,
    schreibt der Trojaner Ihre Facebook-Kontakte an.
    Mag ein solcher Verbreitungsweg auf dem ersten Blick plump erscheinen,
    hat er offensichtlich doch Erfolg. Das wiederum hängt gewiss mit dem
    Vertrauen zusammen, das Nutzer von zum Beispiel Facebook ihren Kontakten
    entgegenbringen – in der irrtümlichen Annahme, der Link-Tipp käme
    tatsächlich von ihnen. Ein "lustiges, kostenloses Spiel" oder ein
    "schockierendes Video" sind immer wieder Vehikel zur Verbreitung von
    Schadsoftware.

SCHUTZMASSNAHMEN
    3. Adobe: Patchday aktualisiert Flash Player und AIR

    Adobe schließt mit den aktuellen Sicherheitsupdates mehrere
    Sicherheitslücken [https://www.buerger-cert.de/archive?type=widtechnicalwarning&nr=TW-T15-0036],
    die es Angreifern ermöglichen, Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen oder
    beliebige Befehle und Programme auszuführen und damit die Kontrolle über
    das betroffene System zu übernehmen.

    4. Microsoft: Mai-Patchday

    Microsoft hat an seinem Mai-Patchday ein gutes Dutzend
    Aktualisierungen [https://technet.microsoft.com/en-us/library/security/ms15-may.aspx]
    bereitgestellt, von denen das Unternehmen drei als "kritisch2, die
    übrigen 10 als "wichtig" einstuft. Die (empfohlene) Aktualisierung des
    Systems wird automatisch vorgenommen, sofern die Option nicht
    abgeschaltet ist.
    Microsoft hat im Übrigen angekündigt, bezogen auf Windows 10 den
    monatlichen Patchday gegen ein vom Nutzer eingestelltes Update-Intervall
    zu ersetzen. Das hat bei einigen zu der fälschlichen
    Annahme geführt, der Patchday würde
    abgeschafft [http://winfuture.de/news,87022.html]. Ob Patchday oder
    flexibles Datum: Wichtig ist, dass möglichst viele Nutzer von zum
    Beispiel Microsoft- oder Adobe-Produkten die Aktualisierungen umgehend
    installieren. Denn Angreifer können anhand der Patches erkennen, an
    welchen Stellen Systeme, die noch nicht aktualisiert wurden, verwundbar
    sind. Systemadministratoren hatten mit dem Patchday einen festen Termin,
    den sie sich für notwendige Updates freihalten konnten.

    5. Lenovo: Sicherheitslücke im System-Update-Service geschlossen

    Viele Geräte von Lenovo, zum Beispiel alle ThinkPad- und
    ThinkStation-Modelle, enthalten ein System-Update-Service. Dabei handelt
    es sich um ein kleines Programm, das es Anwendern erleichtern soll,
    Updates für ihr Gerät herunterzuladen. Eigentlich eine gute Sache. Nun
    haben Forscher herausgefunden, dass ebendieses Programm
    selbst eine Sicherheitslücke
    aufweist [http://www.heise.de/security/meldung/Update-Software-auf-Lenovo-Computern-oeffnet-Tuer-fuer-Angreifer-2635503.html].
    Denn Angreifer könnten es nutzen, um Schadcode in die Systeme schmuggeln.
    Lenovo hat inzwischen mit einem Patch reagiert, der die Sicherheitslücke
    schließen soll. Betroffene Computer sollten die Aktualisierung
    selbstständig herunterladen, was sich auch manuell
    erledigen lässt [https://support.lenovo.com/us/en/documents/ht080136].

    6. WordPress: Erneut Sicherheitslücke geschlossen

    WordPress ist eine unter Bloggern beliebte Software. Die mit WordPress
    erstellten und verwalteten Seiten ließen sich dank einer
    Cross-Site-Scripting-Lücke von Angreifern kapern. Der Hersteller hat nun
    ein Update
    bereitgestellt [https://wordpress.org/news/2015/05/wordpress-4-2-2/],
    das diese Lücke schließen soll. WordPress-Installationen, die eine
    automatische Aktualisierung erlauben, installieren das Update von selbst.

    7. Mozilla: Sicherheitsupdate für Mozilla Firefox und Thunderbird

    Mozilla schließt mehrere kritische Sicherheitslücken in
    Firefox und
    Thunderbird [https://www.buerger-cert.de/archive?type=widtechnicalwarning&nr=TW-T15-0037],
    durch die ein Angreifer aus dem Internet das Programm zum Absturz
    bringen, Sicherheitsvorkehrungen umgehen, Informationen ausspähen und
    beliebige Befehle auf Ihrem System ausführen kann. Insbesondere über die
    Befehlsausführung kann ein Angreifer auf Ihrem System Schaden anrichten,
    darum sollte Sie das Sicherheitsupdate zeitnah installieren.

PRISMA
    8. Android: Kontrolle der Zugriffsberechtigungen geplant

    Was unter anderen Betriebssystemen für mobile Geräte wie iOS oder
    Blackberry bereits seit längerem möglich ist, soll unter Android mit der
    neuen Version M ebenfalls möglich werden: Das gezielte Festlegen
    einzelner Zugriffsberechtigungen für jede installierte App. Bei Android
    hängt es zur Zeit noch davon ab, ob der Gerätehersteller an dem
    Betriebssystem Änderungen vorgenommen hat, die es Anwendern erlauben, mit
    einfachen Mitteln den Zugriff von Apps auf zum Beispiel Adressen oder das
    Mikrofon zu kontrollieren.
    Viele Apps verlangen Berechtigungen, die für die eigentliche Funktion der
    App nicht nötig sind. So können zum Beispiel Zugriffe auf das Adressbuch
    oder die regelmäßige Standortsbestimmung für die Werbebranche interessant
    sein. Die Taschenlampen-App “Brightest Flashlightö, die der
    Artikel von ZDNet
    vorstellt [http://www.zdnet.de/88234225/bericht-android-m-ermoeglicht-nutzern-kontrolle-ueber-app-berechtigungen/],
    ist dabei nur eines von vielen Beispielen. Wenn Sie eine App installieren
    wollen, dann sollten Sie sich grundsätzlich die geforderten
    Berechtigungen anschauen und abwägen, ob Ihnen der versprochene Nutzen
    der App so wichtig ist, dass Sie auch über die eigentliche Funktion
    hinausgehende Berechtigungen akzeptieren. Warum muss eine
    Taschenlampen-App Zugriff auf Ihr Adressbuch oder Ihren Kalender haben?

    9. WhatsApp: Verschlüsselung offenbar teilweise hinfällig

    WhatsApp, der Platzhirsch unter den Messengern, erhielt viel Lob, als das
    mittlerweile zu Facebook gehörende Unternehmen bekanntgab, verschickte
    Nachrichten zukünftig zu verschlüsseln. 800 Millionen Nutzer würden mit
    einem Schlag eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nutzen, sodass tatsächlich
    nur Adressat und Empfänger den Inhalt umstandslos würden lesen können.
    Ein Artikel von Zeit Online
    resümiert [http://www.zeit.de/digital/internet/2015-05/whatsapp-verschluesselung-chat]
    nun, dass auch ein halbes Jahr nach Einführung der
    Verschlüsselungstechnik nur Nutzer von Android davon ausgehen können,
    dass ihre Nachrichten verschlüsselt werden – und das auch nur, wenn der
    Empfänger ebenfalls ein Android-Gerät nutzt. WhatsApp ist zwar in der
    Lage anzuzeigen, ob die verschickte Nachricht gelesen wurde, nicht
    jedoch, ob der Versand verschlüsselt erfolgt.




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Dieser Newsletter "SICHER o INFORMIERT" ist ein kostenloses Service-Angebot
des Bürger-CERT, http://www.buerger-cert.de. Er erscheint im Abstand von 14
Tagen. Die Informationen werden mit größter Sorgfalt recherchiert und
aufbereitet, dennoch kann eine Gewähr oder Haftung für die Vollständigkeit
und Richtigkeit nicht übernommen werden.

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Veröffentlichung mit Genehmigung vom BSI.

vy 73, Jochen

db8as@db0eam.deu.eu



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