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DB8AS  > VIRUS    17.04.15 12:03l 204 Lines 10667 Bytes #999 (0) @ DL
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To:   VIRUS @ DL


SICHER o INFORMIERT
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Der Newsletter des Bürger-CERT
Ausgabe vom 16.04.2015
Nummer: NL-T15/0008

Die Themen dieses Newsletters:
1. Apps: Hoher Anteil an Gray- und Schadsoftware
2. D-Link: Sicherheits-Update erhöht Zahl der Sicherheitslücken
3. Adobe: Sicherheitsupdates für Flash Player
4. Apple: Neue Updates für OS X und iOS
5. Google: Sicherheitsupdate für den Chrome Browser
6. Microsoft: April-Update schließt diverse Sicherheitslücken
7. Verschlüsselung: Auch Mozilla möchte HTTPS zum Standard machen
8. Computer-Kriminalität: Mit Schadsoftware zum Jackpot?
9. Hacker-Angriffe: "Deutschland hat Glück gehabt"

EDITORIAL
    Liebe Leserin, lieber Leser,

    die Hacker-Angriffe auf die belgische Zeitung Le Soir, den französischen
    Sender TV5Monde und – auch erst unlängst – Sony Pictures Entertainment
    werfen die Frage auf, ob das nicht auch in Deutschland passieren kann.
    Ja, kann es. Betroffen können statt Medienunternehmen auch andere
    kritische Infrastrukturen wie die Energie- oder Wasserversorgung sein.
    Zum Glück ist Deutschland bisher nicht von einem Hacker-Angriff mit
    weitreichenden Folgen betroffen gewesen. Hoffen auf Glück ist jedoch kein
    Konzept, und so sind weitere Anstrengungen nötig, Informationstechnik so
    sicher wie möglich zu gestalten.

    Was für Konzerne wie Sony Pictures gilt, gilt im übertragenen Sinne auch
    für kleine Unternehmen und Privatanwender. Symantec berichtet, dass von
    6,3 Millionen getesteten Apps 1 Millionen Schadsoftware sind. Hinzu kämen
    noch weitere 2,3 Millionen Apps, die von den Testern als "Grayware"
    eingestuft werden, also nicht unmittelbar Schaden anrichten, dafür aber
    zum Beispiel Ihr Nutzerverhalten ausspionieren. Wenn private Smartphones
    oder Tablets auch dienstlich genutzt werden, vergrößert sich ein
    eingetretener Schadensfall schnell erheblich.

    Diese und weitere Meldungen rund um die Sicherheit im WWW finden Sie wie
    immer in unserem Newsletter. Spannende Lektüre und sichere Stunden im
    globalen Netz wünscht Ihnen

    Ihr Buerger-CERT-Team

STÖRENFRIEDE
    1. Apps: Hoher Anteil an Gray- und Schadsoftware

    Symantec hat im vergangenen Jahr 6,3 Millionen mobile Apps analysiert und
    davon eine Millionen, 16 Prozent, als Schadsoftware
    eingestuft [http://www.zdnet.de/88231599/symantec-stuft-17-prozent-aller-android-apps-als-malware-ein].
    Besonders häufig betroffen sind für Android entwickelte Apps.
    Zu den von Symantec als Schadsoftware klassifizierte Apps kommen 2,3
    Millionen weitere Apps, die das Unternehmen als "Grayware" betrachtet.
    Grayware schädigt nicht direkt Systeme, zeigt aber ein vermutlich
    unerwünschtes Verhalten. Zum Beispiel kann Grayware das Nutzerverhalten
    registrieren und den Entwicklern mitteilen.
    Symantec erwartet für 2015 nicht nur ein weiteres Wachstum von
    Schadsoftware für mobile Geräte. Sie wird, so die Prognose, zugleich
    "aggressiver und das Geld der Nutzer ins Visier nehmen". Bereits heute
    würde für Android geschriebene Schadsoftware Textnachrichten mit
    Anmelde-Daten der Banken ausgelesen und an Kriminelle weitergeleitet.
    Das BSI empfiehlt, nur so viele Apps wie nötig zu verwenden, diese aus
    vertrauenswürdigen Quellen zu beziehen und die Zugriffsberechtigungen der
    Apps zu kontrollieren.

    2. D-Link: Sicherheits-Update erhöht Zahl der Sicherheitslücken

    Im März berichteten wir von "schutzbedürftigen
    Routern" [https://www.buerger-cert.de/archive?type=widnewsletter&nr=NL-T15-0005]
    unter anderem der Firma D-Link, die Sicherheitslücken aufwiesen und nur
    unzureichende Patches erhalten hatten. Nun hat D-Link mit dem Versuch,
    drei weitere Sicherheitslücken bei den Modellen DIR-645 und DIR-890L zu
    schließen, offensichtlich nur erreicht, den bekannten
    Lücken eine weitere
    hinzuzufügen [http://www.heise.de/security/meldung/D-Link-Patch-ergaenzt-Sicherheitsluecken-durch-neue-Luecke-2607642.html].
    Die ursprünglichen Lücken ermöglichen es, Schadcode einzuschleusen, ohne
    vorherige Anmeldung Admin-Funktionen auszuführen und einen sogenannten
    Stack-Überlauf auszunutzen. Stack-Überläufe können ebenfalls dazu genutzt
    werden, um Schadcode auszuführen. Nach Ansicht der
    Hacker-Gruppe
    /dev/ttyS0 [http://www.devttys0.com/2015/04/what-the-ridiculous-fuck-d-link/]
    (Seite auf englisch) schließt das zur Verfügung gestellte Update der
    Firmware diese Lücken nicht, ermöglicht jedoch, einen weiteren
    Stack-Überlauf auszunutzen.

SCHUTZMASSNAHMEN
    3. Adobe: Sicherheitsupdates für Flash Player

    Adobe hat mehrere Sicherheitslücken im Flash
    Player [https://www.buerger-cert.de/archive?type=widtechnicalwarning&nr=TW-T15-0030]
    für Windows, OS X und Linux geschlossen. Die Aktualisierung erhalten Sie
    über das Adobe Flash Player Download Center, sofern Sie nicht die
    automatische Update-Funktion innerhalb des Produktes nutzen. Für Google
    Chrome und Internet Explorer unter Windows 8.x wird der Adobe Flash
    Player automatisch auf die Version 17.0.0.169 aktualisiert.

    4. Apple: Neue Updates für OS X und iOS

    Apple hat ein Sicherheitsupdate für Apple OS X Yosemite auf die Version
    10.10.3 sowie Aktualisierungen für die Versionen 10.9.5 und 10.8.5
    herausgegeben. Es werden mehrere Sicherheitslücken
    geschlossen [https://www.buerger-cert.de/archive?type=widtechnicalwarning&nr=TW-T15-0029],
    durch die ein nicht als Benutzer angemeldeter Angreifer aus dem Internet
    unter anderem die Kontrolle über Ihr System erlangen kann. Mit dem Update
    soll auch das Risiko von Adware reduziert
    werden [http://www.heise.de/security/meldung/OS-X-10-10-3-soll-gegen-Adware-helfen-2601940.html].
    Adware wird zunehmend kostenlos verteilten Programmen beigelegt und
    verändert unter anderem Browser-Einstellungen.

    Außerdem hat Apple die Versionsnummer des Betriebssystems iOS mit einem
    weiteren Update auf 8.3 erhöht und damit mehrere, auch sehr
    schwerwiegende Sicherheitslücken der Vorgängerversion
    geschlossen [https://www.buerger-cert.de/archive?type=widtechnicalwarning&nr=TW-T15-0028].

    5. Google: Sicherheitsupdate für den Chrome Browser

    Der Google Chrome Browser für Linux, OS X und Windows enthält mehrere
    Sicherheitslücken, die von dem verfügbaren
    Sicherheitsupdate [https://www.buerger-cert.de/archive?type=widtechnicalwarning&nr=TW-T15-0032]
    behoben werden. Die Sicherheitslücken erlauben einem Angreifer aus dem
    Internet verschiedene Angriffe, durch die Ihr System massiv geschädigt
    werden kann.

    6. Microsoft: April-Update schließt diverse Sicherheitslücken

    Der zweite Dienstag des Monats ist Microsoft Patchday, an dem das
    Unternehmen gebündelt Programm-Aktualisierungen veröffentlicht. Der
    April-Patchday lag in diesem Jahr nicht nur in zeitlicher Entfernung zu
    den Späßen zum Monatsanfang, sondern schloss gleich 26
    Sicherheitslücken [https://www.buerger-cert.de/archive?type=widtechnicalwarning&nr=TW-T15-0031].
    Von diesen werden diverse als kritisch eingestuft.

    Sofern noch nicht geschehen, sollten Sie alle Aktualisierungen umgehend
    installieren.

PRISMA
    7. Verschlüsselung: Auch Mozilla möchte HTTPS zum Standard machen

    Die Mozilla Foundation, die unter anderem den Browser Firefox herausgibt,
    schließt sich dem Trend an, verschlüsselte Verbindungen zum
    Standard zu
    erheben [http://www.golem.de/news/verschluesselung-auch-mozilla-will-https-zum-standard-machen-1504-113489.html].
    Langfristig solle im Internet nur noch über HTTPS-Verbindungen
    kommuniziert werden. Zwar handelt es sich hierbei nur um eine
    Diskussionsgrundlage, allerdings sind zuletzt häufig Rufe nach genereller
    Verschlüsselung von Internet-Kommunikation laut geworden. Verschlüsselung
    kann auch verhindern, dass durch einen Man-in-the-Middle-Angriff
    Informationen manipuliert werden.

    8. Computer-Kriminalität: Mit Schadsoftware zum Jackpot?

    Ein Amerikaner soll mithilfe einer selbst entwickelten Schadsoftware
    einen Lotterie-Computer so manipuliert haben, dass ihm ein
    Gewinn in Höhe von 14,3 Millionen Dollar
    zufiel [http://www.spiegel.de/netzwelt/games/lotterie-in-den-usa-mann-soll-computer-manipuliert-haben-a-1028455.html].
    Der mutmaßliche Täter ist ein 51-jähriger ehemaliger Mitarbeiter der
    Lotteriegesellschaft. Er soll seine privilegierte Stellung ausgenutzt
    haben, um in einen gesicherten Raum zu treten, in dem der elektronische
    Zufallsgenerator steht. Über einen USB-Stick habe er eine Schadsoftware
    eingespielt, die dem Zufall die Unberechenbarkeit nahm und ihm dafür eine
    Gewinngarantie gab.

    9. Hacker-Angriffe: "Deutschland hat Glück gehabt"

    Die Hacker-Angriffe auf den französischen Sender
    TV5Monde [http://www.zeit.de/digital/internet/2015-04/hackerangriff-deutschland-bsi-bericht]
    und die belgische Zeitung Le
    Soir [http://www.mz-web.de/politik/nach-hackerangriff-auf-tv5-hackerangriff-auf-deutsche-tv-sender-moeglich,20642162,30393674.html]
    haben die Frage aufgeworfen, ob vergleichbares auch in Deutschland
    möglich ist. Grundsätzlich lautet die Antwort: "Ja." Bereits zum
    Jahresanfang hatte BSI-Präsident Michael Hange vor einer "digitalen
    Sorglosigkeit" gewarnt. Grund zur Häme gegenüber TV5 ist das jedoch
    nicht. Deutschland habe bislang "Glück gehabt", nicht von einem
    Hacker-Angriff mit weitreichenden Folgen betroffen gewesen zu sein, sagt
    Andreas Könen, Vizepräsident des BSI, der ARD. Das Hoffen auf Glück ist
    jedoch kein Konzept. Zwar ist Deutschland in der Sicherung der
    Regierungsnetze gut aufgestellt, doch es müssen weitere Anstrengungen
    unternommen werden, um digitale Infrastrukturen zu schützen.




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Dieser Newsletter "SICHER o INFORMIERT" ist ein kostenloses Service-Angebot
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Tagen. Die Informationen werden mit größter Sorgfalt recherchiert und
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Veröffentlichung mit Genehmigung vom BSI.

vy 73, Jochen

db8as@db0eam.deu.eu



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