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HB9TCS > USKA     08.01.00 00:52l 84 Lines 4014 Bytes #-8897 (0) @ HB9
BID : 710HB9PD05N
Read: DL5MHK DH9MAG DK1MBN GUEST
Subj: Re: telegraphy in US
Path: DB0AAB<DB0KFB<DB0SIP<OE9XPI<DB0CZ<HB9EAS<HB9PD
Sent: 000107/2132z @:HB9PD.CHE.EU [PRIG-Bern DB JN37RW] DB19c1 $:710HB9PD05N
From: HB9TCS @ HB9PD.CHE.EU (Robert)
To:   USKA @ HB9

Lieber Ruedi, liebe OM

> Lassen Sie sich dieses statement auf der Zunge zergehen! Die Be-
> deutung steht vor dem Hintergrund, dass es in USA ab 15. April
> 2000 nur noch drei Lizenzklassen gibt und die Telegraphie-Huerde
> fuer die hoechste Klasse ganze 5 WPM ist (keine Aussage ueber
> die Anzahl der erlaubten Fehler beim Aufnehmen bzw. die Qualitaet
> der Pruefung). In weiteren Ausfuehrungen steht, dass es aus einem
> Pool von Fragen max. 50 Fragen fuer die hoechste Klasse und fuer
> die anderen Klassen 35 Fragen zu beantworten gilt (Fehlerquote
> steht auch nicht: aber auf der Seite des FCC wird wohl mehr darue-
> ber zu finden sein).

Die Anzahl der Fragen sagt nichts über deren Level aus.

> Interessant wird sein, was nun in der Schweiz, Deutschland und
> Oesterreich passiert. Wer wird den unausweichlichen Schritt als
> erstes tun und vor dem Hintergrund der ganz klaren Weichenstellung
> der IARU Region 1 Konferenz in Lillehammer die Konsequenz ziehen
> und die Telegraphie als Anforderung fuer den Erhalt von Zugangs-
> privilegien auf Kurzwelle fallenlassen: Was in Amerika laeuft, ist
> etwas halbherzig und ein Zwischenschritt. Ob die Schweiz schliess-
> lich als modern und aufgeschlossen in den Analen der Amateurfunkge-

Freudscher Versprecher?                     ^^^^^^

> schichte neben Japan auftauchen wird, oder eben nicht mal erwaehnt
> sein wird, ergibt sich in den naechsten paar Monaten.

Meiner Meinung nach geht es weniger darum, ob die Schweiz irgendwo
erwähnt wird oder nicht (abgesehen davon, dass das in diesem Gebiet
sowieso niemand interessiert) als vielmehr darum, eine Lösung zu
finden, die im Interesse derjenigen liegt, die dieses Hobby zurzeit
ausüben.

> Naja, der FCC hat es erkannt. Und auch wieder die Zuhoerer haben
> sicher schon gehoert, was Amateurfunk ist: technical investigation.
> Wenn es darum geht, Spektrum zu verteidigen, kommt man mit Argumen-
> ten, die sich auf einem sich rasch entwickelnden Gebiet seit 5 Jah-
> ren zu tode gelebt haben, nicht mehr weiter.

Aha, und wie bitte soll jemand, dessen technische Kenntnisse gerade
mal bis zum Ohmschen Gesetz reichen, etwas dazu beitragen? Es klingt
schon reichlich paradox, wenn dann die selben Personen gleichzeitig
die Senkung der Prüfung auf ein erbärmliches Niveau verlangen (HB3).
Und da jeder durchschnittliche Sekundarschüler das erwähnte Gesetz
kennen dürfte und in der Lage sein sollte, einen Spannungsteiler zu
berechnen, sollte man konsequenterweise von einer Alibi-Prüfung und
von einem freien Zugang sprechen, nicht wahr?

Abgesehen davon bin ich mit Dir durchaus einverstanden, das der
technische Aspekt das Einzige ist, was der Amateurfunk noch zu
bieten hat. Alles andere steht durch kommerzielle Angebote
(Internet, Mobiltelefonie,...) in viel besserer Qualität und mit
interessanteren Möglichkeiten zur Verfügung.

Thomas hat völlig recht: wenn wir dieses Privileg verlieren - und
diese Gefahr besteht akut, wenn das Zugangsniveau weiter gesenkt
wird - dann goodbye Amateurfunk. Dass ein reiner Plauderfunk im
Zeitalter der Handys nicht mehr gefragt ist, hat man ja bestens am
Niedergang des CB-Funks feststellen können.

Man kann zur CW-Frage stehen wie man will und es sprechen durchaus
Argumente sowohl für eine Beibehaltung als auch dagegen. Gegen eine
offen geführte Diskussion hat sicher niemand etwas einzuwenden. Was
aber nicht angeht ist, dass der USKA-Vorstand (oder ein Teil davon)
in einer Nacht-und-Nebel-Aktion hinter dem Rücken der Mitglieder
agiert, diese vor geschaffene Tatsachen stellt und eine bereits
durchgeführte Konsultativabstimmung bedenkenlos vom Tisch wischt.
Ein derartiges Vorgehen eines Vereinsvorstandes, der nichts anderes
zu tun hat, als die Interessen der Mitglieder zu vertreten, zeugt
von schlechtem Stil und fehlendem Verantwortungsbewusstsein für die
übertragenen Aufgaben.

Das Gleiche gilt sinngemäss für die beantragte Einführung der
HB3-Lizenz.

73 de Robert

hb9tcs@hb9pd.che.eu



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