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DL5AFN > NOTFUNK  24.08.11 13:34l 90 Lines 4158 Bytes #999 (999) @ DL
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Subj: Info-Update: Schwere Mängel und Risiken de BOS-Digitalfunks für Einsatzkräf
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Updates zum Thema "Schwere Mängel und Risiken des BOS-Digitalfunks für
Einsatzkräfte/Bevölkerung":

Norwegen:
--------------
- Querverweis auf
http://www.sueddeutsche.de/panorama/anschlaege-in-norwegen-anruf-vom-massenmoerder-1.1130960

Hier versagte während des Amoklaufs bzw. des Bombenattentats am 22.07.2011 in
Norwegen ein "neuartiges Funksystem". Deswegen trafen etliche zur Verstärkung
alarmierte Polizisten mit grosser Verzögerung am Einsatzort ein. Ferner
konnten sie sich aus dem Grund untereinander nicht kooridinieren.

Bei Norwegens "neuartigen Funksystem handelt es sich lt. meiner Info um
das identlische für Deutschland geplante TETRA-Digitalfunksystem für
Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste. Es gibt im Vergleich zum Analogfunk
keine kommunikative Rückfallebenen.

Holland:
-------------
- Querverweis auf
http://www.telegraaf.nl/binnenland/10277829/__C2000_hapert_in_hele_land__.html?p=7,1

Am 27.07.2011 fiel für über 7,5 Std in ganz Rotterdam der Digitalfunk
komplett aus. Infolgedessen konnte u.a. keine U-Bahn fahren.
Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste waren von
jeglicher Funkkommunikation abgeschnitten.

Der niederländische Telegraaf vom 30.07.2011, erwähnt regelmässige
Ausfälle zwischen jeweils 5min bis 1,5Std. Dauer u.a. wegen
Digtalfunk-Abschaltungen, wenn z.B. Wartungsarbeiten, oder
Softwareupdates beim Digitalfunksystem erfolgen. Dies passiere teils
regelmässig alle paar Wochen. Einsatzkräfte haben währenddessen keine
Funk-Rückfallebene und sind vom normalen Telefon abhängig.

Alle paar Wochen notwendige Softwareupdates bzw. Wartungsarbeiten
sprechen für unveränderte Anfangs-Startschwierigkeiten, welche bei einem
rd. 10 jährigem Dauerbetrieb eigentlich behoben sein sollten. Ist das
offenkundig nicht der Fall, stellt sich die Grundsatzfrage nach der
Tauglichkeit des Gesamtsystems bzw. die Frage nach dem Sinn der
Fortsetzung des Betriebes.

Bürgermeister mehrerer Städte, Gemeinden, Kommunen schlagen Alarm weil
sie eklatante Gefahren für ihre Polizisten, Feuerwehrleute und
Rettungsbediensteten sehen.

Auch Holland betreibt das techn. identische für Deutschland geplante
TETRA-Digitalfunksystem.

Deutschland:
--------------
- Untauglichkeit des BOS-Digitalfunks bei Notfunk-und Krisenkommunikation:

Die Latzenzzeiten der Digitalfunkbasisstationen bei Stromausfällen z.B.
wegen Unwetter, Naturkatastrophen etc..sind wesentlich kürzer als beim
Analogfunk. Hauptgrund: Beim Digitalfunk senden diese Umsetzer
systembedingt mit voller Trägerleistung, auch wenn gerade kein
Funkverkehr läuft. Lt. der Bundestag-Drucksache 17/5672 vom 27.04.2011
"Technikfolgenabschätzung" auf den Seiten 113, 114ff beträgt die
Überbrückungszeit beim BOS-Digitalfunk max. rd 2 Std, beim
BOS-Analogfunk rd. 4-8 Std.

- Anfang August 2011 auf "rettungsdienst.de": Hier erteilte das
Bundesamt für Bevölkerungschutz nach vorheriger Ausschreibung dem
Unternehmen "life is simple" den Zuschlag für 500 analoge
2m-BOS-Handfunkgeräte vom Typ LIS2011 FuG11b für die Bestückung von
GW-SAN-Fahrzeugen (Gerätewagen Sanitätsdienst) mit der Option auf
weitere 600 Exemplare.

Der Zuschlag des Bundesamtes für Bevölkerungschutz für Analogfunkgeräte
spricht wohl gänzlich für sich, wie es mit dem staatlichen Vertrauen in
den Digitalfunk insgesamt aussieht. Kein wirschaftlich Denkender würde
Analogfunkgeräte beschaffen, wenn der Analogfunk sowieso bald
abgeschafft werden und der Digitalfunk vernünftig funktionieren würde.

Der nochmalige Hinweis, dass bei Störungen/Ausfällen des
BOS-Digitalfunks im Vergleich zum Analogfunk keinerlei kommunikative
Rückfallebenen existieren. Einsatzkräften verbleibt in derartigen Fällen
nur noch das normale Handy/Telefon. U.a. teils beträchtliche Verzögerungen bei
Beschickung von Einsatzstellen wie z.B. in Norwegen sind die unmittelbaren
Folgen.

Ich selbst sehe u.a. deshalb auch bei wohlwollenster Betrachtung
durch den BOS-Digitalfunk keinerlei Verbesserung der
Kommunikationsinfrastruktur für Einsatzkräfte, als
vielmehr eine erhebliche Gefährdung der inneren Sicherheit Deutschlands.



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