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DJ1PG  > MOBIL    10.04.02 16:57l 135 Lines 6593 Bytes #999 (0) @ DL
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Subj: die erste Touren
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Hallo, Ihr Mobilisten, gerade von der 1. größeren Fahrt in diesem Jahr 
zurück. Wir waren an der nördlichsten Spitze von Jütland/OZ und hatten bei 
dem ausgedehnten Hochdruck 14 Tage ein Riesenglück mit dem Wetter.

Da auch noch zufällig der Wind hier maximal mit S5 wehte, brauchte ich auch
nicht den Spieth-Mast extra gegen Umknicken zu sichern. Die Kurzwelle lag
hier in der völlig freien Gegend zu Füßen - kein Störnebel! Ich kam mir so
richtig wie Klein - Norddeich vor...hi!

Nachts ging das Thermometer doch runter auf bis minus 3 Grad.

Auf der Rücktour stellte sich die erste Reparatur meines Hymer vor: Bei
12-Volt-Betrieb ging plötzlich der Kühlschrank nicht mehr! Na ja, es lohnt
sich, bei Kauf eines solchen Fahrzeugs darauf zu bestehen, den ausführli-
chen(!) Stromlaufplan eines solchen Vehikels zu fordern! Für Aufhorchende:
ja, ich hatte dieses im Kaufvertrag schriftlich fixiert!

Also, nachdem ich also die vielen Sicherungen, übrigens viele mit 50 AmpŠre,
durch die auch zuerst der 15-A-Kühlschrankstrom fließt, nacheinander geprüft
hatte, fand ich endlich die Stelle, an der es wohl etwas nach Herrn AmpŠre
gerochen haben mußte! Bei der Elektrozentrale einer namhaften Firma, in dem
auch das Schaltnetzteil drin ist für den 230-Volt-Betrieb und das
prozessorgesteuerte Laden der beiden Batterien überwacht wird, gibt es 
diverse Vielfach-Stecker, die, mit teilweise dicken Litzen versehen, von
und nach überallhin den Strom befördern, und hier war nur der Stift 3 des 
Blocks B1, also Plus 12 Volt (übrigens plus ist hier blau, während minus
hier braun ist!) nicht ganz drin im Stecker, so daß der Kontakt 
aus nur" gegenseitigem Berühren" bestand. Die Widerhaken waren wohl beim 
Hersteller nicht ganz eingeschnappt. (Vielleicht waren sie aber tatsächlich
ob so rüder Behandlung schon vorher eingeschnappt).

Also, den Rest dieses Stifts herausgeprokelt, neu mit dem 6-mm2-Draht gefaßt,
die Widerhaken etwas gespreizt, das schwärzliche, Mitleid erregende Aussehen
des Herrn AmpŠre etwas aufpoliert, und siehe da: alles wieder ok seit heute.

Während ich mich aber nunschon in der Zielgeraden befand und mir sicher war,
daß dieses die Ursache war, schoß mir folgendes erfundenes(!) Gespräch mit
dem Kundendienst durch das Hirn:

Ja, gern, bringen Sie den Wagen in einer Woche vorbei. Was? Geruch nach
Elektrizität vorn rechts - so etwa bei der Stromzentrale? Da sind Sie aber
der erste Kunde, der hiermit Probleme hat. Denn dieses Gerät wird seit
Jahren unverändert gebaut - ohne Probleme. Fragen Sie dann nach einer Woche 
mal nach.
Mit wem habe ich gesprochen, bitte?

Mein Name ist Müller. - Danke, Herr Müller.

Eine Woche später also hingebracht. Alles sehr nüchtern. Man ist eben nur
eine von vielen Nummern.

Nach 2 Tagen: Meyer! - Ich hätte gern mit Herrn Müller gesprochen.

Worum geht es, bitte? Alles lang erklärt - Herr Müller hat heute einen Tag
frei. Kann ich Ihnen helfen?

Schließlich: ach ja, gut, daß Sie anrufen, denn wir haben hier
Schwierigkeiten. Sagte Ihnen Herr Müller nicht, daß wir so viele Probleme 
mit diesem Schaltnetzteil haben? Ja, Fehler gefunden, Elektrohirn muß erst 
noch bestellt werden. Es gab seit Jahren immer wieder Kundenbeschwerden.
Inzwischen ist dieses Gerät nicht mehr lieferbar, es gibt ein besseres! Noch 
zwei Wochen bitte gedulden. Wir helfen Ihnen doch, notfalls bauen wir eins
aus einem anderen Fahrzeug aus! Hach, was ist doch der Kunde darüber
zufrieden!

Ja, das beruhigt, aber dann hätte ich doch wieder ein altes?

Nach einer weiteren Woche...

Ja, Ihr Fahrzeug können Sie abholen - noch heute. Ja, wir machen zwar
offiziell um 14 Uhr zu, aber Sie können noch bis 16 Uhr Ihren Wohnwagen
abholen!
Wohnwagen? Ich habe doch ein Wohnmobil!
Sind Sie nicht Herr A? - Moment!
Schließlich:
Rechnung oder bar? Wieviel? Moment - es folgt jetzt ein kostspieliges
telefonisches Überbrücken für tatsächlich 10 Minuten. - 
Firma XYZ - Guten Tag! Bitte, wen möchten Sie sprechen?
Den und den! 
Ja, aber waren Sie nicht eben verbunden -hier warten nämlich viele auf Herrn
Meyer!
So, eigentlich wollte ich Herrn Müller. 
Moment, hat der nicht heute...?
NEEIIIIIN!
Sind Sie noch da? Das Gerät kostet 699 Euro, und das Aus- und Einbauen
benimmt sich mit 18 Stunden - o, äh - das wird etwas teurer, als wir wohl
annahmen, aber immerhin haben Sie ja auch ein Fahrzeug, das heute schon 80
Kilo-Euro kostet!

Nach 4 Wochen, Freitag, endlich Abholung, auch XYL in der Bahn mitgenommen, 
wollen doch auch dort in K. gleich zur Freude zu Mittag essen...
Bei 1500 Euro kommt es auf diesen Betrag auch nicht mehr an!
Nach dem Essen:

Inzwischen nachmittags schon 16 Uhr. Endlich... Schnell bezahlt, gerade noch
vor Feierabend der Firma. Fahrzeug riecht auch richtig nach Reparatur!

Nach 45 km, unterwegs in St.: Kühlschrank ist erneut ausgefallen! Umkehren!
Gleich zurück. Ob doch noch einer da ist? Das kann doch nicht wahr sein! 
XYL: Habe doch extra heimlich eine Pulle Schluck für heute abend reinge-
stellt!
Umkehren geht aber erst nach weiteren 17 km, da dann erst auf der Autobahn 
möglich, und heute ist Freitagnachmittagverkehr, und drüben ist alles voll.
Eine Hitze hier drin!!! -  Darauf Trost der XYL: ja, der Kühlschrank läuft
ja auch nicht!
Nach 2 Stunden(!) wieder in K. - Rolltor bei der Firma zu - kein Mensch zu
sehen, außer den paar Typen, die sich durch den Zaun neue Wohnmobile
anschauen. Sollte man die warnen?

Es mag sich jeder die Fortsetzung dieser Story ausdenken und sich den nun
entstandenen ausgeglichenen Hausfrieden bei diesem Pärchen heute abend
vorstellen! Falls der Zug doch noch zu kriegen war, falls man den Auto-
schlüssel auch noch irgendwo plazieren konnte, unsichtbar für den immer
lauernden Dieb, wenn man auch noch den weiten Weg wieder zum Bahnhof 
erschöpft hinter sich hatte, glaube ich, daß inzwischen wieder einiges 
Frequenzöl in diesem Kühlschrank kühlt.

Laut Aussage des Monteurs 3 Tage später, also am Montag, war "diesmal" nur 
ein Vielfach-Stecker nicht "richtig drin" gewesen!

Soweit also das fiktive Gespräch mit dem Kundendienst. Für die stets
vorhandenen Schulmeister und Schlitzohren hier im Klartext: dieses Gespräch 
ist frei erfunden!

Fazit: man lasse sich doch den UMFASSENDEN (!) Stromlaufplan eines Vehikels
schriftlich mit dem Kaufvertrag zusichern!

Wenn man dann noch weiß, daß hier plus = blau und minus = braun sind, man 
stets den Lötkolben richtig herum anfaßt, lizenziert ist und sich auch 
freuen kann über so viel gespartes Geld, kann doch nichts schiefgehen? Oder?

Vy 73 de Billy


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