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DL1ZBP > LEXIKON  26.03.05 11:43l 423 Lines 17371 Bytes #999 (0) @ DL
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Read: GUEST DG5YMS
Subj: Wetterereignisse 97
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de DL1ZBP @ DB0MKA.#NRW.DEU.EU   (Herbert)

to LEXIKON @ DL

Witterungsablauf mit markanten Wetterereignissen  
im Jahr 1997 in Deutschland 
 
Die vieljährigen Mittelwerte (Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein-
dauer) beziehen sich auf die Periode 1996-1990. 
 
Als Grundlage dienten die Beilagen in der Wetterkarte (WK)-Amtsblatt des 
DWD, das Eilklima und die monatliche Wetterübersicht. 
Es wurden besondere Ereignisse mit entsprechenden Folgen aufgelistet, 
allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit. 
Die Wechselhaftigkeit der Wetterlagen in Deutschland hat dieses Jahr 
1997 geprägt. Ausgenommen wurden bei der Zusammenstellung Fakten 
über Witterungsereignisse außerhalb Deutschlands (z.B. Oderhochwas-
ser, das letztlich ein hydrologisches Problem darstellte) oder gar außer-
halb Europas (wie El Nino, Indonesien, Australien, Süd- und Mittelamerika 
u.a.m). 
 
Januar 
01.-02.	Zum Jahresbeginn behindert starker Frost die Schiffahrt auf 
zahlreichen Flüssen. Fährverbindungen zu den Inseln in Nord- und Ost-
see sind beeinträchtigt oder kommem (ostfriesischen Inseln) zum Erlie-
gen. 

03.-05.	Schneefall und Glatteisregen verursachen besonders südlich 
der Mittelgebirgsschwelle Behinderungen im Straßen- und Luftverkehr. 
Zahlreiche Verkehrsunfälle fordern Opfer. Auf dem Rhein-Main-Flughafen 
müssen am 03. 159 Flüge annulliert werden. Es entstehen Wasserrohr-
brüche an Großversorgungs- und Hausleitungen. 

18.-20. Glatteis im Süden führt zu Unfällen und Verkehrsstillstand. 
264 Flüge am Frankfurter Flughafen fallen aus. Gefrierender Regen sorgt 
in Süd- und Ostdeutschland erneut für Unfälle. 

25.     Auf der Autobahn München - Lindau kommt es infolge Nebels zu 
einer Massenkarambolage. 
 
In diesem Monat erfrieren in Deutschland 18 Menschen. 

Die Monatmittel der Lufttemperatur lagen durchweg unter den vieljährigen 
Mittelwerten (mit den "rühmlichen" Ausnahmen Helgoland +0.6K, 
Zugspitze +4.2K, von Arkona -0.1K bis unter -4K in Meiningen, Weiden, 
Regensburg und Erding, Extreme: +12.3 C Freudenstadt, -26.3 C Garde-
legen). Eistage, d.h. Temperaturen tagsüber immer unter 0 C, wurden 
zwischen 16 und 31 registriert. 

Die Niederschläge erfüllten das vieljährige monatliche Soll nicht und sind 
unter 50% einzustufen. "Extrem": Erfurt 13 mm = 52% bzw. Arkona, War-
nemünde, Greifswald 0 mm.

(Winter-)Gewitter wurden nicht registriert. 

Der Monat stellte sich als windschwach dar. 

Die Sonnenscheindauer lag zwischen über 200% des vieljährigen Solls 
(Hamburg, Schwerin, Neubrandenburg, Kahler Asten) und unter 80% 
(Regensburg, Freiburg, Erding oder Konstanz, letztere Station gar nur 23%).
 
 
Februar 
 
01.-06.	Glatteis in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hessen, 
ein Autounfall mit tötlichem Ausgang. 

13./14. Sturm- und Orkanböen bis 157 km/h (Großer Arber, Wen-
delstein, aber auch z.B. Stötten 113 km/h) führen zu Behinderungen durch 
umgestürzte Bäume. 

16.-19. Starke Niederschläge mit Schnee- und Graupelschauern 
bringen chaotische Verkehrsverhältnisse insbesondere in Franken. 

20.-27. Ein Sturmtief mit Orkanböen über 150 km/h (Broken) weht 
Fahrzeuge von eisglatten Straßen. Schiffe und Flugzeuge auf See- und 
Flughäfen werden gegeneinander gedrückt. Orkanböen, Brocken (24.) 
178 km/h, Augsburg (26.) 120 km/h, Wendelstein (27.) 137 km/h, Gewitter 
mit Starkniederschlägen von über 130 mm Baiersbronn (25.) führen zu 
Überschwemmungen. An Saar und Mosel wird infolge Erreichens der 
Hochwassergefahrengrenze die Schiffahrt eingestellt. 
 
Trotz kühlen Beginns lagen die mittleren Lufttemperaturen beträchtlich 
über dem langjährigen Durchschnitt (Aachen +6.5K, Bocholt +6.2K, Köln 
+6.3K, Karlsruhe +6.0K).  

Das Niederschlagssoll wurde im Gegensatz zum Vormonat überschritten 
(Saarbrücken, Karlsruhe, Öhringen, Braunlage, Essen, Warnemünde, 
Hamburg >= 200 mm). 

Gewitter: Auf dem Brocken registriert man deren 6. 

Windstärken von >= 8 Beaufort werden in den Mittelgebirgen an bis zu 21 
Tagen (Brocken) erreicht. 

Die Gesamtsonnenscheindauer lag zwischen 44 Stunden (Kahler Asten) 
und 148 Stunden (Zugspitze). Die Werte pendelten um die langjährigen 
"Vorgaben". 
 
 
März 
 
10.	Massenkarambolage auf der Autobahn bei Erfurt infolge Nebels. 

26.-29. Ein Sturmtief mit östlichen Orkanböen und mehreren Schau-
erstaffeln ziehen über Deutschland. Insbesondere am 28. werden Wind-
geschwindigkeiten mit Orkanstärke (189 km/h Brocken, 131 km/h Gera) 
registriert. Größere Schäden entstehen an Gebäuden und Fahrzeugen. 
 
Die Mittelwerte der Lufttemperaturen lagen durchweg über dem vieljähri-
gen Mittel, in NRW und Süddeutschland teilweise über 3K. 

Die monatlichen Niederschläge schwankten zwischen Werten unter 20 
mm (z.B. Frankfurt), was z.T. nur 1/3 der Jahresmittel entspricht und 348 
mm auf der Zugspitze (187%). 

Nur wenige Gewitter (allerdings fünf am Hohenpeißenberg).

Wind in Sturmstärke im 10-Minuten-Mittel von >= 8 Beaufort wurde im 
Binnenland (28.) ein Mal und an den Küsten bis zu fünf Mal (Arkona), in 
den Alpen bis zu sechs Mal (Wendelstein) und auf dem Brocken bis zu elf 
Mal registriert. 

Die Sonnenscheindauer lag bis auf einige wenige Gebiete im Süden 
durchweg über den vieljährigen Werten. Arkona 163%, Feld-
berg/Schwarzwald 138%. 
 
 
April 
 
11.	Sturmböen (bis 11 Beaufort) verursachen erhebliche Schäden im 
Norden und Osten. In M-V trägt der Wind die Bodenkrumen frischbestell-
ter Äcker ab. Auf Straßen und an Hindernissen entstehen meterhohe 
Sanddünen. Vor Rügen wird ein Fährschiff auf Grund gedrückt. 

16.     Mit Schnee- und Eisglätte meldet sich der Winter in der Oberpfalz 
zurück. Im Raum Hof kommt der Straßenverkehr weitgehend zum Erlie-
gen.  

19./20. Erneute Schneeglätte in Bayern fordert 7 Todesopfer und 
zahlreiche Verletzte. 
 
Nach warmem Monatsbeginn stellt sich Mitte des Monats wesentlich küh-
lere Werte der Lufttemperatur ein: Zugspitze -18.8 C (17.), 1.7 C Helgo-
land (4.). In tieferen Lagen im Westen wurden bis zu 10, in Erfurt 14, in 
den Mittelgebirgen (Erzgebirge, Böhmerwald) und in den Alpen 21 Frost-
tage gezählt. Eistage gab es nur in den Gipfellagen der Mittelgebirge (elf
Mal Großer Arber) und der Alpen.

Die Niederschläge bleiben überwiegend unter den vieljährigen Mittelwer-
ten, 120 mm auf dem Kahlen Asten (118%), 25 mm Öhringen (39%). 
Dresden und Angermünde erfüllten mit 53 bzw. 39 mm (=100%) genau 
das Soll. 

Logischerweise lag die Sonnenscheindauer nahezu durchweg höher als 
normal. Konstanz 144%, Feldberg/Schwarzwald 163% mit 220 Stunden. 
 
 
Mai 
Schlagzeile: Blitz, Donner, Hagel 
 
6.	Blitzschläge in Mittelfranken (Bamberg) und Mittelhessen (Bad 
Camberg) richten in landwirtschaftlichen Betrieben erheblichen Schaden 
an. 

17.-19. Gewitter mit Starkregen und Hagel verursachen Behinderun-
gen auf den Verkehrswegen in Norddeutschland und Bayern. 

20.     Ein Blitzschlag legte die gesamte elektrische Anlage der DWD-Sta-
tion Lüchow lahm. Dort werden die ergiebigsten Starkregenniederschläge 
seit 1945 registriert. 
 
Die Monatsmittel der Lufttemperatur dürfen als normal eingestuft werden. 
Spektrum: +1.5K München-Erding, -0.7K Schleswig. In Bamberg, Re-
gensburg Wittenberg und Doberlug-Kirchhain wurden mit Temperaturen 
von >= 30 C die Kriterien für sogenannte Tropen- oder Heiße Tage erfüllt. 
Frost- und Eistage (erstere bis zu drei in tieferen Lagen, im Voralpenge-
biet bis zu fünf und ca neun bis dreizehn in den Mittelgebirgen, die auch 
ein bis zwei Eistage (Zugspitze ausgenommen) beinhalten. 

Fast alle Stationen des DWD hatten in diesem Monat Gewitter aufge-
zeichnet. 

Die Niederschlagssummen lagen im Norden (Lüchow 319%) weit über denen im
Süden (Kempten 28%). Extreme: Lüchow 319% (153 mm), Regensburg (mit dem
beziehungsreichen Namen) nur 25% = 15 mm.

Die vieljährigen Sonnenscheinmittel wurden im Norden und Osten nicht 
erreicht oder nur knapp (Schleswig 80%, Görlitz 103%), im Süden dage-
gen doch (Kemten 136%) deutlich übertroffen: 174 Stunden auf dem 
Kahlen Asten, 273 Stunden in München-Erding. 
 
 
Juni 
 
08.	Durch Starkniederschläge mit nachfolgenden Überflutungen wer-
den im Westen starke Schäden angerichtet, am 

12.     in Ostsachsen zusätzlich durch Blitzschläge.

21.     In Neubukow (Kreis Doberan) und Westenfeld (bei Meiningen) ent-
stehen erhebliche Schäden durch Windhosen. 

29.     Eine Gewitterfront mit Böenlinien und heftigen Gewittern überquert 
Nord- und Mitteldeutschland. Blitzschläge setzen Gebäude in Brand und 
fordern ein Menschenleben. Auch die DWD-Wetterstation Kahler Asten ist 
von einem Blitzschlag getroffen worden. 

30.     Starkniederschläge mit Blitzen und Hagel in Ostbrandenburg ver-
nichten 20% der Obsternte, 90% der Bäume im Kurpark von Bad Neu-
stadt/Saale werden umgestürzt. 
 
Die Temperaturmittel lagen im normalen Bereich (Warnemünde +1.3K, 
Ulm -0.4K), die Maxima wiesen Werte zwischen 33.9 C (Cottbus) und 10.7 
C (Zugspitze) auf. Sommertage wurden teilweise zehn Mal (Potsdam, 
Magdeburg, Regensburg, Freiburg) gezählt. Heiße Tage bis zu zwei Mal 
(Karlsruhe, Nürnberg, Regensburg), dagegen aber Eis- und Frosttage vier 
bzw. zwanzig Mal auf den Gipfeln der Mittelgebirge. 

Der Monat Juni war gewitterreich, überwiegend zwischen sechs und zwölf 
Tage. 

Sturm in Verbindung mit Gewitter (>= 8 Beaufort) wurde in Leinefelde, 
Meiningen, auf dem Brocken und und auf dem Feldberg/Schwarzwald 
registriert. 

Die monatlichen Niederschläge schwankten zwischen 264 mm - Feld-
berg/Schwarzwald (153%) und 26 mm - Potsdam (28%). In Köln wurden 
mit 206 mm = 240% des vieljährigen Mittels erzielt.

Die Sonnenscheindauer brachte im Norden Werte teilweise über 250 
Stunden (d.h. bis zu 125%), im Süden konnte die Norm nicht erreicht wer-
den, Feldberg/Schwarzwald (60%). 
 
 
Juli 
 
05.     Starkniederschläge verursachen am Alpenrand und in Nie-
derbayern Überschwemmungen und Verkehrsbehinderungen. 

10./11. Gewitter, Regen- und Hagelschauer sorgen in Franken und 
Südbayern für erhebliche Schäden. 

14.-20. Gewitter mit teilweise extremen Starkniederschlägen in Bay-
ern, Rheinland-Pfalz und Hessen. Am 17. ist der Münchener Flughafen für 
ca eine Stunde lahmgelegt. Eine Trombe (24.) richtet in Havelland 
schwere Verwüstungen an. In Schweinfurt fällt die Temperatur bei einem 
Unwetter innerhalb einer halben Stunde um 13 C. 
 
Die Temperaturmittel waren den vieljährigen "Vorgaben" angepaßt, im 
Norden (+2.1K Sylt) wärmer, im Süden (-1.2K Nürnberg) kälter. Lediglich 
in Karlsruhe (Max. 30.7 C) wurden drei Tropentage registriert, sonst aber 
dennoch Sommertage "zuhauf" (Karlsruhe achtzehn Mal, Freiburg sieb-
zehn Mal mit einem Max. von 29.9 C). Die Minima schwankten zwischen 
13.3 C (Helgoland) und 6.5 C (Weiden), wobei hier die Bergstationen 
(Zugspitze -6.2 C) nicht miteinbezogen sind. 

Auch der Juli war gewitterreich, überwiegend an sechs bis vierzehn 
(Stuttgart) Tagen. 

Das Niederschlagssoll wurde überwiegend mehr als erfüllt (Erfurt 288%, 
Leipzig 272%, Görlitz und Magdeburg 246%). Arkona erreichte mit 29 mm 
allerdings gerade die Hälfte des vieljährigen Mittels, kompensierte dies 
(logischerweise) mit 122% der Sonnenscheindauer (317 Stunden). 
Diese lag im Norden über, in der Mitte bei und im Süden unter der Norma-
lerwartung. 


August 
 
03.-25.	Hoher Luftdruck bestimmt das (Schön-)Wetter. 

26.-29. Regenschauer mit Gewittern, örtlich auch mit Starknieder-
schlägen und Hagel richten beträchtliche Schäden im Bereich der Mittel-
gebirge nördlich und unweit des 50. Breitenkreises an. Heftige Unwetter 
beenden die Hitzeperiode, insbesondere am 28. treten schauerartige 
Böen mit entsprechenden Niederschlägen auf (189 km/h Brocken). 

30.     Der Sommer meldet sich zurück.
 
Die Monatsmittel der Lufttemperatur hatten Werte zwischen 3.8 C 
(Zugspitze), 16.7 C (Garmisch) bzw. 22.3 C (Freiburg, Berlin) und lagen 
durchweg über den vieljährigen Mittelwerten (Schwerin) +5.0K, die Ma-
xima bei 33.3 C (Bocholt), 33.8 C (Trier), 35.1 C (Karlsruhe). 
Gewitter waren teilweise an bis zu zwölf Tagen zu verzeichnen. 

Die monatlichen Niederschlagshöhen bewegten sich zwischen 9 mm 
(Würzburg = 16%) und 170 mm (Oberstdorf) und erfüllten das Soll bei 
weitem nicht. 

Die Sonneschein dafür ca 120% im bundesweiten Durchschnitt (Arkona 
144%, Freudenstadt 96%). Arkona 353 Stunden, Feldberg/Schwarzwald 
201 Stunden. 


September 
 
09.		Ein orkanartiger Nordsturm richtet auf Fehmarn und in War-
nemünde schwere Schäden an. Ein Todesopfer und mehrere Verletzte 
waren zu beklagen. 

14.             Ein Blitzschlag auf Sylt tötet einen Menschen. Ein weiterer 
Blitz verletzt dreizehn Anwesende bei einem Rugbyspiel in Hannover. 
 
Die Monatsmittel der Lufttemperatur lagen im normalen Bereich (Lüchow, 
Bocholt -0.2K, Ulm +1.7K). Heiße Tage wurden u.a. in Karlsruhe (31.1 C), 
Freiburg, Frankfurt/M, Gießen, Würzburg, Stuttgart, Freiburg, Kassel, 
Braunschweig registriert, an ca 80% aller Stationen des DWD auch Som-
mertage (>=25 C). In Bremen, Soltau, Bad Hersfeld, Mühldorf sowie auf 
den Bergstationen wurden auch Frosttage gemeldet. 

Die Gewittertätigkeit nahm gegenüber den Vormonaten rapide ab. 

Bis auf Arkona (127%) lagen die Niederschläge beträchtlich unter den 
vieljährigen Durchschnittswerten (Bremen 18%, Karlsruhe 23%). 
Windstärke 8 wird an der Nordseeküste an einem Tag festgestellt. 

Die Sonne erfüllt ihr Soll bei weitem (Feldberg/Schwarzwald 167%) und 
zeigte sich auf der Zugspitze mit 285 Stunden am eindrucksvollsten. 
 
 
Oktober 
 
09./11.	Ein schwerer Sturm in Norddeutschland fordert drei Todes-
opfer. Orkanartige Sturmböen entwurzeln Bäume und bringen viele Fähr-
verbindungen zum Erliegen. Auf Helgoland müssen 300 Passagiere eines 
Ausflugsschiffes in Notquartieren übernachten. In Puttgarden (Fehmarn) 
wird ein gerade drei Tage vorher in Dienst gestelltes Fährschiff schwer 
beschädigt. 

23.     Nebel mit Sichtweiten unter 50 m behindert in Süddeutsch-
land den Straßen- und Flugverkehr. 

24.     Eisglätte führt in Nordhessen und Thüringen zu zahlreichen
Unfällen. 

28.     In den Hochlagen der Gebirge gibt es Fernsichten bis nahe
100 km. 

Infolge zweier durch Polarluft geprägter Witterungsabschnitte (10.-17. und 
21.-27.) war es durchweg erheblich kälter (Dresden -2.3K) als normal. 
Maxima >= 25 C (d.h. Sommertage) wurden nur noch in Konstanz, Frei-
burg, Karlsruhe (27.7 C) und Stuttgart gemessen, dafür aber reichlich 
Frost- (Kahler Asten vierzehn Mal), sogar Eistage (Zugspitze fünfzehn, 
Feldberg/Schwarzwald vier, Wasserkuppe und Kahler Asten je ein Mal). 

Windstärke 8 und mehr wurde im Küstenbereich, in den Mittelgebirgen 
und Alpen registriert.

Die Niederschläge lagen überwiegend über dem Soll (Arkona 168%, List 78%).

Die Sonnenscheindauer schwankte zwischen 127% (Helgoland) und 81% (Dresden).


November 
 
01.-04.	Glatteisunfälle in Bayern, drei Tote, sieben Verletzte, Sach-
schäden in Höhe von über einer halben Million DM. 

20.-21. Gebietsweise Glatteis im Süden. 
 
Die Abweichungen der Temperatur lag im Norden und Osten knapp unter 
(List -1.5K), im Süden knapp über (Klippeneck +1.4K) den Normalwerten. 
Im Voralpengebiet wurden teilweise Maxima von über 20 C erreicht, aber 
auch örtlich zwanzig Frost- und stellenweise bis zu sechs Eistage gezählt.  

Gewitter treten nur vereinzelt auf. 

Sturm wurde nur auf den Gipfeln gemessen. 

Das Niederschlagssoll wurde nur in Ausnahmefällen (Lüchow, Braun-
schweig) überschritten, ansonsten mit 15 mm (Kempten = 16%) bei wei-
tem nicht erreicht. 115 mm auf dem Brocken stellte den Höchstwert dar. 

Die Sonnenscheindauer bewegte sich zwischen 62% (Arkona) und 141% 
(Karlsruhe), auf der Zugspitze mit durchschnittlich fünf Stunden pro Tag. 
 
 
Dezember 
 
02./04.	Teilweise ergiebige Niederschläge führen zu einem Anwach-
sen der Schneedecke von 90 auf 100 cm auf der Zugspitze und von 30 
auf 56 cm auf dem Wendelstein, am 03. liegt auch in tieferen Bereichen 
südlich der Mittelgebirge Schnee (Würzburg 9 cm, Erfurt 26 cm). 

05.     Die Nacht bringt fast überall Frost.

08.     In Regensburg und Fürstenzell werden Eistage registriert.

10./13. Ein massives Regengebiet (59.3 mm in Baiersbronn) mit 
Warmluftzuführ führt weitgehend zum Schmelzen der Schneedecke 
(Wendelstein 58 auf 30 cm), die sich aber am 13. wieder "regenerierte" 
(45 cm). 

15.-17. Eine winterliche Ostlage bestimmt das Wetter. 50% aller 
Stationen vermelden zunächst Tagesmittel unter 0.0 C, dann überwiegend 
auch Eistage. 

18.-20. Das Aufgleiten milder Luftmassen sorgt für Eisregen. Betrof-
fen sind in erster Linie Saarland, Rheinland-Pfalz, Südhessen und Nord-
baden. Das "Wechselbad der Witterung" setzt sich fort. Glatteis im Süd-
westen mit zahlreichen Verkehrsunfällen ist die Folge. 

22.     Langandauernde Niederschläge (Schopfheim/Schwarzwald
47.4 mm) führen zu Hochwasser an der Saar, im Bereich des Bodensees 
treten einige Flüsse über ihre Ufer, im NE verbreitet Nebel. 
 
Die Temperaturabweichungen betragen teilweise +10K (Freiburg am 11.), 
-12K (Görlitz am 16.). 
 
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß das Jahr 1997 insgesamt 
0.5 - 1.0K zu warm war - insbesondere Februar und August -, die Monate 
Januar, Oktober und November zu kühl.

Das Niederschlagssoll wurde mit insgesamt 85% nur teilweise erreicht
(Juli ca 140%, Januar nur 17%).

Dagegen lagen die Werte der Sonnenscheindauer durchweg bei oder 
über den vieljährigen Mittelwerten. 
 
Autor: Manfred Giebel, DWD




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