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DK3CZ  > IMKER    06.09.97 12:29l 128 Lines 6328 Bytes #999 (999) @ DL
BID : 697DB0MAK03P
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Subj: Monat September
Path: DB0MAK
Sent: 970906/0828z @:DB0MAK.#BAY.DEU.EU [Marktredwitz, JO60BA] Bcm1.39t
From: DK3CZ @ DB0MAK.#BAY.DEU.EU  (Walter)
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X-BID: 697DB0MAK03P

Monat September.
 
Die Felder sind fast abgeerntet und der Imker hat seinen Honig, 
wenn es welchen gab, auch zu Hause stehen.
Tracht ist kaum noch zu erwarten, die Bienen bringen nur noch 
Pollen. Wenn es noch einen Blatthonig geben sollte, das kann man 
eigentlich nur mit der Stockwaage feststellen, dann wird es 
gefaehrlich, wenn man es nicht merkt. Wenn aber die Bienen vor 
den Flugloechern herumhaengen besteht keine Gefahr dass es 
honigt. Dieser Honig ist fuer unsere Bienen nicht geeignet. Hoher 
Ascheanteil belastet die Kotblase zu stark, sodass die Bienen bei 
strengen Wintern an der Ruhr zu grunde gehen.
wenn das der Fall ist muesste die Fuetterung sofort unterbrochen 
und der Honig herausgenmommen werden.
 
Wieviel Futter braucht ein Volk?
Zweiraumvoelker brauchen mehr als Einraumvoelker. Bei mir 
bekommen die Zweiraumvoelker 16-18 kg Apiinvert, Einraumvoelker 
ca. 12-14 kg Apiinvert. Das haengt natuerlich auch von der 
Beutenart und der Volksstaerke ab. 
 
Ein-o. Zweiraeumig ueberwintern?
--------------------------------
Auch hier kommt es auf die Beutenart, aber auch auf die 
Volksstaerke an. Schwache Voelker sollte man nicht auf zwei 
Zargen sitzen lassen, sie muessen den grossen, unpassenden Raum 
ja beheizen und sind damit einfach ueberfordert.
Beim Zandermagazin streiten sich die Gelehrten. Erstens 
entspricht das Mass ja nicht den Empfinden der Biene. Meines 
erachtens ist das Dadant-Mass hier vorteilhafter. Bei Zweiraum-
betrieb sieht das schon anders aus! Hier kann die Biene ein fast 
rundes Brutnest anlegen, allerdings mit der Einschraenkung, dass 
ein Ober- u.ein Untertraeger die Harmonie stoeren.
Eine wesentliche Rolle spielt, m.e. auch ob die Bienen im Warm-
o.Kaltbau sitzen. Beim Zandermass zehren die Bienen vom Flugloch 
weg nach hinten, ohne dass das Futter abreisst. Bei Normalmass 
kann da schon mal was schiefgehen, wenn der Imker aus lauter 
Pedanterie und Ordnungssinn den Ueberbau auf den Waben wegnimmt. 
Da kann schon mal der Futterstrom abreissen. Eine grossflaechige 
Wabe hat da den Bienen mehr zu bieten.
Deshalb sollte man auf keinen Fall diese Wachsbruecken entfernen, 
sie dienen den Bienen als Uebergang auf die anderen Wabenseite. 
Wenn man die Winterabdeckung, keine Folie, aufbringt gibt es 
keine Moeglichkeit ueber die Waben zu kommen.
Auch die Kitharzabdichtungen sollte man tunlichst nicht 
entfernen. Die Bienen empfinden genau wo so etwas angebracht ist.
Jetzt heisst es die Flugloecher genau zu beobachten. Leicht 
entsteht stille Raeuberei, aber auch normale Raeuber kann 
auftreten wenn ein schwaches Volk am Stand ist. Man kann immer 
wieder beobachten, dass Bienen am Flugloch abgedraengt oder aber 
auch abgestochen werden. Das sind oft Kundschafterbienen die die 
Raeuberei einlaeuten.
Die Fuetterung sollte bis spaetestens mitte September 
abgeschlossen sein, sonst wird das Futter nicht mehr ausreichend 
verdeckelt.
 
Im September endet die Zeit der Varroabekaempfung mit der 
Ameisensaeure. Wer im August der Varroa schon zu Laibe gerueckt 
ist kann jetzt die Abschlussbehandlung durchfuehren. Auf jeden 
Fall sollte der Abfall der Varroa beobachtet werden.
Die Abschlussbehandlung sollte auf jeden Fall von oben 
durchgefuehrt werden, da die Naechte jetzt schon kaelter werden 
und die ausreichende Verdunstung dann nicht mehr gewaehrleistet 
ist. 
Gerade heute erhielt ich, rechtzeitig, den neuen Zusatzbausatz 
fuer den Nassenheider Verdunster.
Dieser zum Patent angemeldete Verdunster-Zusatz, ermoeglicht die 
selbstgesteuerte Verdunstung von der AS, unabhaengig von der 
Brutnestteperatur, also bis ca. 10 Grad "C" im Herbst ohne Brut.
Neu ist auch, dass das System nun einen sicheren Behandlungs-
erfolg bei zweiraeumigen Voelker gewaehrleistet.
(Firma Siehe Anzeige im deutsch. Bienen-Journal Heft 6 Seite 39)
Der Verdunsterzusatz arbeitet aehnlich wie die Kraemerplatte, mit 
einem Fliess (horizontaler Docht) in der Groesse 35 x 38 cm. 
Ueber einen Transport-u.Verdunstungsdocht wir die AS angesaugt 
und ueber den U-foermigen Schenkel nach unten auf den horizon-
talen Docht geleitet, diesen aber nicht beruehrt.Dadurch wird 
verhindert, dass sich die Dochte nicht beruehren (Verhinderung 
von Kappilaritaetseffekten).
Hier kann eine genaue Dosierung vorgenommen werden, was bei 
anderen Systemen nicht so ohne weiteres durchzufuehren ist.
 
Natuerlich sollte jetzt noch verstaerkt auf den Wabenbestand ge-
achtet werden. Sie stellen ein erhebliches Kapital dar. Der Waben-
schrank sollte deshalb besonders geschuetzt werden, regelmaessig 
schwefeln macht der Motte den Garaus, aber auch Essigsaeure auf 
grossen Tellern tun es auch, aber vorsicht hierbei koennen die 
Draehte Schaden leiden.
Wer keinen Wabenschrank hat kann die Waben auch in Magazinen 
unterbringen. Aber Vorsicht! Die Ober und die untere Zarge 
bleiben leer, das Absperrgitter drueber legen und mit Zeitung gut 
abdecken und den Deckel drauflegen. Jetzt kann man ruhig 
schwefeln und dann getrost sein dass die Waben vor Mottenfrass 
sicher sind. Wer einen Walnussbaum in der Naehe hat sollte die 
Blaetter sammeln und auf die Waben legen jede Motte wird mit 
Sicherheit vertrieben!
 
Die Bienen im Winter nicht abdecken!!
Die Bienen erzeugen das fuer sie richtige Klima, fuer Waerme 
muessen wir erst im Fruehjahr sorgen. Es wird nur unnoetiges 
Ungetier, Maeuse etc. zur Ueberwinterung angelockt.
Bei Zweiraumueberwinterung ist es ev. ratsam die Randwaben zu 
entfernen, wegen Schimmelbildung und durch Trennschiede zu er-
setzen. Ev. sollte im Deckel eine kleine Oeffnung sein, die man 
mit Gitter gegen Eindringen von Maeusen schuetzt. Ich decke die 
Waben mit einer dicken Zeltplane und darauf liegend, zwei bis 
drei Lagen Zeitung, ab. Das Spundloch zur Fluessigfuetterung 
bleibt offen, mit Gitter geschuetzt.
 
Behandlung mit Perizin oder Cekafix. Nachdem die ersten Nacht-
froeste ueber das Land gekommen sind, so ab dem 20. September, 
sollte nach vier bis fuenf Wochen erst die Behandlung damit 
durchfuehren. Die Bruttaetigkeit hoert erst nach den ersten 
Nachtfroesten  auf. Die Volker muessen absolut Brutfrei sein wenn 
man mit diesen Mitteln behandelt.
 
A C H T U N G!!
 
Sollten um diese Zeit in einem Volk noch Drohnen vorhanden sein 
ist das Volk weisellos!!!!
 
Ich wuensche Euch eine gute Einwinterung.
 
vy 73 Walter, DK3CZ
 
 
 
  


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