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DK3CZ > IMKER 25.06.98 17:01l 70 Lines 3557 Bytes #999 (999) @ DL
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Subj: Silberfaden eines alternden Imkers!
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Silberfaeden eines alternden Imkers!
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Unter dieser Ueberschrift las ich schon vor einiger Zeit einen
interessanten Artikel im "Deutschen Bienenjournal".
In einer landwirtschaftlichen Zeitung las ich, man koennte Blattlaeuse
von Kirsch-u. Pflaumenbaeumen fernhalten, wenn man darunter Kapuziner-
Kresse wachsen laesst.
Was gegen Blattlaeuse gut ist, sollte gegen die Varroa-Milbe nuetzlich
sein, war mein Gedanke.
Vor meinem Bienenstand saete ich im Fruehjahr 1994 auf einer Flaeche
von 2m Breite Kresse aus. Als rankende Pflanze bildete sie schnell
einen gruenen Teppich rund um die Beuten. Viele Trachtbienen ruhten
auf den Blaettern aus und suchten dann die Beute auf. Im September
fand ich selbst nach zweimaliger Behandlung mit Perizin keine Milben!
Das Gemuell vom Fruehjahr und Herbst 1995 liess ich vom
Kreisveterinaeramt in Luechow untersuchen.
1996 setzte ich den Versuch mit Bayvarolstreifen und dem Nassenheider
Verdunster fort. Bei beiden Methoden hatte ich mit den Bienen keine
Probleme. Das Gemuell wurde wieder amtlich untersucht. auch im
Fruehjahr 1997 fanden sich keine toten Milben. Ich sehe mich im Erfolg
meiner biologischen Versuche bestaetigt.
(Die Gutachten liegen d. Redaktion vor!)
Und dann: Groesste Sauberkeit, junge Waben, junge Koeniginen, sanfter
Umgang mit den Bienen sind das "A" und "O" einer Bienenhaltung!
Auf diese Weise schaffe ich mir ruhige Voelker, arbeite ohne jeden
Schutz und fast immer ohne Rauch.
Ich betreibe eine Standimkerei. In meinem 3000 qm grossen Garten sind
nektar-spendende Straeucher und Pflanzen selbstverstaendlich. Grosse
Flaechen von Loewenzahn und auch Raps sind vorhanden. Obstbaeume,
Weiden, Erlen, Rubinen, Linde und eine Menge Wildblumen bieten sich
an. Hunderttausende von Heidepflanzen in der Gaertnerei, meines
Sohnes, sorgen mit fuer einen Mischhonig bester Qualitaet.
Ertraege von 50-75 kg je Volk sind keine Seltenheit.
Das war ein woertlicher Auszug aus dem Bericht von Herrn Karl Zech,
OT Meetschow-Nr. 39 29475 Gorleben.
Vielleicht kann man ueber einen solchen Bericht auch nur Schmunzeln
und sagen, was fuer ein Schmarn! Wenn die Institute mit grossem
Aufwand bisher noch kein echtes biologisches Mittel gefunden haben,
wieso dann ein Hobbyimker.
Gerade deshalb ist der Beitrag so interessant! Wie in unserem Hobby
Amateurfunk, wo es doch erwiesener Massen aehnliche Erfindungen gab,
sollten wir darueber nicht lachen. Ich habe nun nach meiner Rueckkehr
aus dem Krankenhaus und der REHA, grosse Blumenkaesten, 1m lang, vor
meine Wanderstaende gestellt und darin die Kapuziner-Kresse (niedrig)
angesaet. Mittlerweile sind die Pflanezlein schon 3-5 cm hoch.
Nachdem ich bis jetzt beim Oeffnen von Drohnenbrut noch keinerlei
Varroabefall feststellen konnte, duerfte sich die Vermehrung noch in
Grenzen halten!
So will ich hoffen, dass der Befall durch diese Methode vielleicht
dazu beitraegt, dass endlich ein Kraut gefunden wurde was auch wirksam
ist.
Schon in der Bibel steht, dass fuer jede Krankheit auch ein Kraut
waechst.
Natuerlich wird hierbei die Imkerei in Freiaufstellung enorm
beguenstigt, doch wird sich ein Versuch mit der Kapuziner-Kresse vor
dem Bienenhaus sicher lohnen.
Mein Freund OE7TII, Herbert in Innsbruck hat den Gedanken bereits
aufgegriffen und ebenfalls diese Pflanze vor seinen Beuten angesaet.
Vielleicht wagt von den Lesern der eine oder andere auch einen Versuch
und berichtet dann in dieser Rubrik.
Viele Gruesse und mit imkerlichen Gruss
Walter.
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