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X-Info: Einspielung ohne Passwortschutz
CARGOLIFTER
Kapitän in der Zigarre
Lausitzer Luftschitfträume beginnen am Boden.
VON RONALD UFER
Die Lausitzer Luftschiffbegeisterung hat ein neues Idol und das heißt
sachlich-nüchtern "Skyship 600". Die nach einer Modernisierung in England von
der CargoLifter AG für zehn Millionen Mark gekaufte "Himmelszigarre" lässt für
15 Deutsche in Brand (Dahme-Spreewald) den Traum vom Fliegen Wirklichkeit wer-
den. Von ebenso vielen Amerikanern und Engländern werden sie zu Piloten und
Mitgliedern der Bodencrew ausgebildet. Später sollen sie selbst in der Gargo-
Lifter-Pilotenschule und der Luftschiffwerft das fliegende und das Bodenper-
sonal für die Transportluftschiffe CL 160 trainieren.
Für die meisten spielen sich die Luftschiffträume noch am Boden ab. Immerhin
13 Mann sorgen zu ebener Erde dafür, dass das Skyship abhebt, nur zwei sitzen
in der Kabine. Die künftigen Kapitäne haben bereits einen Pilotenschein und
erwerben nun eine zweite Lizenz, für die anderen reichen zunächst Interesse,
Belastbarkeit und Englischkenntnisse aus.
BaId die ersten Prüfungen
Seit der Zeppelin "Hindenburg" vor mehr als 60 Jahren beim Landeanflug auf
das amerikanische Lakehurst explodiert war, fand Luftschifffahrt in Deutsch-
land lange nur noch auf dem Papier und im Film statt. CargoLifter musste des-
halb erfahrenes Personal meist aus den USA und England holen, Handbücher und
Vorschriften entstehen parallel zum Training; ähnlich verhält es sich mit den
Genehmigungen durch das Luftfahrt-Bundesamt. Der Start in die neuen Luft-
schiffberufe vollzog sich im März in England, wo das Skyship modernisiert
wurde. Von dorrt führte der Flugweg über die Zollkontrolle in Trier zur Luft-
schiffparade in Friedrichshafen und dann via Dresden nach Brand. Dort werden
in den nächsten Wochen eifrig Starts und Landungen sowie das Freigeben und
"Einfangen" der 61 Meter langen Himmeiszigarre geübt. Weil diese Art von
Trockentraining auf Dauer etwas eintönig ist und das Skyship bis zu 13 Passa-
giere mit Tempo 60 etwa 500 bis 600 Kilometer weit befördern kann, bemüht sich
das Unternehmen beim Luftfahrt-Bundesamt um eine Lizenz zur Personenbe-
förderung. Wann die ersten Fluggäste über Brandenburg, Berlin oder Sachsen
schweben dürfen, steht noch nicht fest.
Für den 21-jährigen Sebralla ist CargoLifter mehr als ein Traum. Die Aus-
bildung für das Bodenpersonal ist für ihn der erste Abschluss, nach der Schule
fand er keine Lehrstelle. Die Prüfungen für den ersten Abschnitt stehen bevor.
Auch die 23-jährige Jana Krüger und der 33-jährige Utz Volke suchen beim Luft-
schiffbau eine neue Perspektive. Die muss nicht am Boden liegen, das Unter-
nehmen machte ihnen auch Hoffnung, ins Cockpit oder in den technischen Bereich
der Luftschiffbesatzung aufsteigen zu können.
Riesenhalle für einen Riesen
Mit dem Skyship erhielt die Cargo-Lifter World einen weiteren Anziehungspunkt
für ihre Erlebniswelt in Brand. Bisher standen dort die Halle und das kleine
Versuchsluftschiff "Joey" im Mittelpunkt. Viele Schulklassen und andere Be-
sucher nutzen die Chance, sich im Informationszentrum, der Halle und anderen
Bereichen über die Wiederbelebung der Luftschiffe zu informieren. Für Staunen
sorgen stets die Ausmaße: Die freitragende Halle ist 360 Meter lang, 210 Meter
breit und 107 Meter hoch, um die künftige, 260 Meter lange CL 160 aufnehmen zu
können. (ddp) aus SZ vom 22./23.Juli 2000
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