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Subj: Licht, Glas und genieteter Stahl
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Licht, Glas und genieteter Stahl
- 400 Bauleute richten bis Jahresende Dresdens neues Flughafen-Terminai ein
- Führungen im September
Vierhundert Bauleute mauern derzeit im Zwei- und Dreischichtrhythmus Wände,
verschrauben Stahlstreben und verlegen Leitungen in Dresden-KIotzsche. Das
neue Flughafen-Tenninal steht in seiner silber- und terracottafarbenen Hülle.
Jetzt floriert der Innenausbau. SZ war mit dem technischen Leiter des Flugha-
fens, Manfred Kunath, auf der Baustelle.

Von Peter Redlich

Aussichtsebene
Der Blick reicht über die Rollbahnen hinter die Wälder und Felder bis zum
Moritzburger Schloss. Unter den riesigen Fenstern, 26 Meter über der Start-
und Landebahn, heben die Maschinen ab. Die Besucherplattform, eine ganze Etage
direkt unterm von Glas durchbrochenen Dach, ist im Rohbau fertig. Die Estrich-
verleger sind am Werk, und die im Bauarbeiter-Jargon Elefantenklo genannte
schwimmbeckengroße Öffnung durch alle Etagen bekommt noch bis zum Herbst ih-
ren Kegel aus Glas aufgesetzt.
Das ganze Rondell steht auf Säulen. Stühle und Bänke sollen später das Verwei-
len mit der traumhaften Aussicht auch für Nichtflieger zum Erlebnis machen -
wozu auch die wieder aufgearbeiteten, genieteten Stahlträger des ehemaligen
Hangars beitragen. Fahrstühle, auch für Behinderte, führen nach oben.

Restaurant-Ebene
"Ein gro0es schwedisches Unternehmen hat schon den Vertrag für die Gastrono-
mie", sagt Kunath. "Es wird hier gehobene Restaurants, aber auch den schnellen
Imbiss geben." Stahlbauer montieren silber farbene Aluminiumteile. Trockenbau-
er setzen Wände, Schweißer verlegen Rohre für die fürs Feuerlöschen zuständige
Sprinkleranlage. Konferenzräume und Büros werder hier demnächst eingerichtet.
Auch von der Restaurant-Ebene ist der Durchblick über eine große runde Öff-
nung nach oben und darunter in die Schalterhalle möglich.

Abflugebene
24 Check-in-Schalter erwarten hier die Fluggäste im nächsten Jahr. Ladenpas-
sagen werden auf der Ostseite eingebaut. Zwischen den Räumen, in denen man auf
den Abflug wartet, und dem großen Saal gibt es Glaswände. Beheizt wird alles
von der Südfassade des Terminals. Durch die Stahlträger fließt warmes Wasser,
welches auch von der Glasfassade Wäme übertragen bekommt.
Zum Einchecken gelangen die Passagiere direkt vom Parkhaus visa vis. 1 5OO
Stellplätze in sechs Etagen sind dort vorgesehen. Eine 84 Meter lange, glä-
serne und sechs Meter starke Glasröhre verbindet beide Gebäude. Aber auch von
der S-Bah im Untergeschoss, oder über die zu ebener Erde angeordnete Ankunfts-
Ebene gelangt man hinauf. Die Rolltreppen sind zwar noch verpackt, aber schon
montiert.

Ankunftsebene
"Hier rollen künftig die Gepäckbänder", sagt Manfred Kunath, an den  Schweis-
ser vorbeizeigend. Noch werden aber große Lüfter montiert, unmengen von Lei-
tungen verlegt und die Fahrstuhlschäche präpariert. Die großen Autovermieter
ziehen hier mit ihren Schaltern ein. Die Ebene in Flugfeldhöhe ist direkt mit
dem darunter liegenden S-Bahnhof verbunden. Ende des Jahres soll die Strecke
befahrbar sein. Die Vorbereitungen für den elektrischen Betrieb laufen gerade.
Kunath: "Ende 2003 könnte die Strecke komplett elektrifiziert sein, haben uns
die Verkehrsbetriebe und der Verkehrsverbund Oberelbe signalisiert."

DAS UMFELD
Während im Bauch des Termina] noch 25 000 Quadratmeter Bodenplatten zu ver-
legen sind, 4 000 Quadratmeter metallverstrebte Glaswände aufgerichtet werden
und im Keller oberschenkeldicke Leitungsrohre voller Elektronikkabel aus den
Wänden hängen, wühlen drumherum noch die Bagger. Auf der Ostseite wird der
Andockplatz für die Flugzeuge hergerichtet. Im Westteil des Gebäudes ist ein
Museum fürs Fiugwesen geplant.
Eine neue Tankstelle für die Jumbos und kleinen Flieger ist im Bau. Die Halle
für die Flughafen-LkW wird bereits genutzt. Und heute 10 Uhr ist Einweihung
für die neue Fahrzeug-Waschhalle.

Am 16,/17. September wird in Klotzsche das Flughafenfest gefeiert. Dann sind
auch für Besucher Führungen durch das neue Terminal geplant.

FLUGHAFEN,AUSBAU
Baukosten: Bis 2001 werden über 900 Millionen Mark in den Ausbau der Straßen,
Parkplätze, des Technikbereiches und des neuen Terminals investiert.
Dresden-Termlnal: Das neue Terminal, eine ehemalige Flugzeughalle, wird auf
einer Fläche von 18 000 Quadratmetern eingerichtet. Es hat eine Dachkantenhöhe
von 26,77 Meter. Die Investsumme beträgt 194,5 Millionen Mark.
Termine: Am Jahresende soll das Terminal stehen und bis zur Einweihung Im März
2001 getestet werden. Zum Jahresende wird auch das Parkhaus direkt am Termi-
nal, mit 1 500 Plätzen fertig sein.
Gesellschafter: Die Anteile am Flughafen halten mit 74,9 Prozent der Freistaat
Sachsen, mit 20,9 Prozent die Stadt Dresden und 4,2 Prozent der Landkreis
Meißen.
                                                        Aus SZ vom 08.03.2000


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