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DL8MCG > EMV 27.02.06 08:58l 43 Lines 2051 Bytes #999 (333) @ DL
BID : Q2GDB0PM_00E
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Subj: Amateurfunkverträgliche Geräte
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EMV-Probleme bei Geräten mit Schaltnetzteilen
Ich sehe zwei Ursachen für die inzwischen erheblichen EMV-Probleme
bei Geräten mit Schaltnetzteilen, speziell bei Billigimporten.
1. Die Geräte werden meistens nur mit einer Zweidrahtleitung mit
dem Stromnetz verbunden. Der Schutzleiter fehlt. Deshalb können
nur mit sehr kleinen Kapazitätswerten die Primär- und die
Sekundärseite des Schaltnetzteils HF-mässig verbunden werden.
Würde man die Kapazitätswerte erhöhen, würde sich auch der
Ableitstrom gegen Erde erhöhen. D.h. man bekommt einen
elektrischen Schlag, sobald man das Gehäuse oder eine
herausgeführte Leitung eines solchen Gerätes anfasst.
2. Viele Geräte haben kein Metallgeäuse und keine Bezugsmasse.
Durch diesen fehlenden Massebezug fliesst der störende HF-Strom
(Oberwellenspektrum) aussen herum. Dem Strom bleibt keine andere
Wahl. Die eine Abflussrichtung stellt das Stromnetz dar, die
andere Richtung das was noch als Leitungen am anderen Ende des
Schaltnetzteils/Gerätes dran hängt, also z.B. die Telefonleitung
oder die Koaxialleitung zur Fernsehantenne/Sat-Schüssel usw.
Amateurfunkverträglich (HEMC = "Ham Electromagnetic Compatibility"),
also mit so geringen Abstrahlwerten, dass sie bei unmittelbar
benachbart betriebenen Amateurfunkempfängern keine erkennbare
Erhöhung des Grundrauschpegels verursachen, können nur Geräte mit
Metallgehäuse und Schutzleiteranschluss sein.
Der Schutzleiteranschluss erlaubt die Verwendung von Kapazitäten
die bei 50 Hz höhere Ableitströme erzeugen.
Das Metallgehäuse bildet die nötige Bezugsmasse damit der HF-Störstrom
innerhalb des Gerätes fliessen kann (und nicht aussen herum) und
verhindert darüber hinaus die Abstrahlung eines elektrischen Feldes
(E-Feld).
Saubere Schaltnetzteile zu entwickeln ist nicht kompliziert wenn
man die Zusammenhänge kennt und gewillt ist diese anzuwenden.
Vy 73 de Hans, DL8MCG
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