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HB9WAV > CLOVER 16.03.97 16:54l 137 Lines 5936 Bytes #-10220 (0) @ DL
BID : 163704HB9EAS
Read: DL2MEL DF7ML DJ7XU LX2GT DJ9KV GUEST
Subj: Pactor<->Clover Meinung
Path: DB0AAB<DB0KCP<OE9XPI<HB9EAS
Sent: 970316/1331z @HB9EAS.CHE.EU [The Basel Area BBS]
de HB9WAV @ HB9EAS.CHE.EU (Pedro)
to CLOVER @ DL
Hallo Pactor und Clover Fans !
Nachdem ich die Schreiben von Bill (HAL/Clover) und Alf (SCS/Pactor-2)
gelesen habe muss ich annehmen, dass sich die zwei da in die Haare
geraten sind ?
Ich habe mit beiden Modems gearbeitet und glaube, eine Mischung beider
Produkte wäre wohl das "gelbe vom Ei".
Meine Meinung zu den Modems :
HAL (PCI-4000) : | SCS (PTC-2) :
----------------------------------+---------------------------------------
Mitgelieferte PC-Software :
---------------------------
-DOS/Antik -DOS/Antik
Mitgeliefertes Manual :
-----------------------
-detaillierte Beschreibung, -Einführung, Auflistung aller Befehle
Protokoll, Modulation, Schema eher unübersichtlich, Zusammenhangslos
Bedienung :
-----------
-mittels PC-SW, mühsame Befehle, -mittels PC-SW, oder Terminalprogramm
neuer SW-download bei Wechsel durch Eintippen vom Commands
von Clover <-> FSK modes -hat einige Extras (neuerdings Fax/SSTV)
-braucht "viel" technisches Wis- -scheint in erster Linie für Textüber-
sen wenn man das letzte vom mittlung gebaut worden zu sein.
Modem rausholen will. -Betriebssicher "Idiotensicher ?"
-SW liefert Information bezgl. -benutzt antike CTRL-Sequenzen z.B für
Linkqualität (für den techn. Richtungswechsel
Profi) -verschiedene Menues, je nach Mode
-Tranceiver-Fernsteuerung eingebaut
-Mailbox im Modem
Kompression/Daten-Transparenz :
-------------------------------
-"Offline" Koompression in der -Kompression im Modem, Huffman kann/muss ?
PC-SW, wählbar Text,Daten.. bei Text immer gebraucht werden
-kann beliebige Daten (00-FF hex) -weil das Modem nicht transparent ist, ist
übermitteln, ein muss für *.zip kein Binär-File direkt übertragbar
-> oberschwach
Optionen :
----------
-keine -Boards für AX.25 Packet, SIMM für
Mailbox-Erweiterung
Technologie :
-------------
Hardware : Hardware :
-konventionell, PC-Karte (dafür -SMD, high tech, professionell, tendenz-
noch Reparierbar ?) iell eher ein "Overkill" an Rechen-
-Komponenten eher älter, günst- leistung
ige Standardware
Software : Software :
-Wartung durch Wechsel von EPROM -Wartung durch Loader und Flash-EPROM,
nicht mehr "state of the art" zeitgemäss (für 68360 und 56k CPU)
-SW für DSP wird vom PC automa-
tisch runtergeladen.
Modulationsverfahren/Protokoll :
--------------------------------
-Mehrfach Phasen/Amplituden- -Mehrfach Phasen/Amplituden-Modulation,
Modulation 4-Carrier System 2-Carrier System
-Daten-Empfänger bestimmt Mod.- -Sender bestimmt das Mod. Verfahren an-
Verfahren des Senders hand der pos./neg. Quittung des Rx
-Erlaubt Punkt zu Punkt (ARQ) u. -nur Punkt zu Punkt, Broadcast mittels
Broadcast (FEC) Verbindungen "UNPROTO" Aussendungen ?
-eher kompliziertes Protokoll, -einfaches dafür robustes Protokoll basie-
vermutlich dadurch Störungs- rend auf Pactor-1, dafür mit Change-Over
anfälliger nachteil ?
Preis :
-------
-ca. 850 DM ? -ca. 1450 DM ?
Zusammenfassender Eindruck :
-----------------------------
HAL/Clover : Gutes Manual, Hardware und Software rsp. Modulation/Protokoll
------------ sind in verstaendlicher Form beschrieben. Systemansatz mit
PC-Karte und entsprechender PC-Software. Mitgelieferte DOS PC-Software funk-
tioniert soweit einwandfrei, DOS ist allerdings veraltet. Da durch die
gewaehlte Systemkonfiguration die Produktflexibilitaet in der PC-SW liegt,
sollte HAL in dieser Richtung dringend etwas unternehmen, da das Produkt
sonst relativ schnell weg Markt vom ist.
Von der Hardware her ist eigentlich genügend Rechenleistung vorhanden, auch
bietet der Systemansatz genuegend flexibilitaet, sodass noch viele andere
Modes eingebaut werden koennten.
Vom Modulationsverfahren und Protokoll her ist es offensichtlich (so zeigen
praktische Erfahrungen) nicht so robust wie Pactor, dafür bietet es andere
Vorteile z.B. kein Change-Over und Datentransparenz, Anforderungen die nicht
nur der kommerzielle Markt braucht.
In Europa hat Clover eine rel. kleine Akzeptanz gefunden, wohl wegen der
fuer Clover nachteilig ausgefallen Testberichte. Von der Entwicklung her ist
ist es wohl ca. 3 Jahre aelter als Pactor-II.
SCS/PTC-II : Schwaches Manual, keine rsp. dürftige Beschreibung von Protokoll
------------ und Modulations-Verfahren, viele technische Schlagwoerter die
99.99% der Amateure nicht verstehen. Erweckt den Eindruck von sehr "geheimen"
High-Tech, was sicherlich zutrifft. Motto, "you anyway don't understand it,
take it or leave it".
Systemansatz mit externem Modem und serielle Verbindung zum PC, dadurch un-
abhaengig von der "Terminalseite". Mitgelieferte DOS-SW veraltet.
Hardware ist high-tech, (hat auch seinen Preis) genuegend Rechenleitung fuer
zukuenftige Erweiterungen, diverse Optionen die wahrscheinlich eher dem New-
comer etwas bringen, da die meisten Amateure sowieso schon mindestens einen
Packet-controller besitzen.
Urspruenglich fuer Texttransfer entwickelt und fuer den Amateurfunkmarkt
konzipiert aber mit Funktionalitaet ausgeruestet die frueher dem kommerz-
iellen Markt vorbehalten war, scheint dieses Modem sicherlich Zukufts-
weisend.
Unbefriedigend ist die Zurueckhaltung bezgl. der Offenlegung des Protkolls
und der Modulation. Die Firma SCS will die totale Abhaengigkeit aller
Amateure von SCS, z.T. verstaendlich da die Schweizer eine Menge Geld in-
vestiert haben, aber gar nicht Amateurlike.
So das war's, freue mich schon jetzt aufs Echo
73 de Peter / HB9WAV @ HB9EAS-8
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