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OE7FRH > ROTKREUZ 24.02.06 15:42l 64 Lines 3457 Bytes #999 (999) @ OE
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W A S S E R A U S K U G E L N
Trinkwasserprojekte in Kambodscha und Osttimor
Anfang Jänner, mit Ende der Regenzeit, beginnt in Kambodscha der tägli-
che Kampf ums Überleben. Die grünen Reisfelder verwandeln sich in step-
penartige Steinlandschaften. Für die Bewohner der Provinz Koh Kong im
Westen Kambodschas bedeuten die sechs Monate Trockenzeit Durst und
Wassermangel, denn das Grundwasser ist mit Salz und Arsen verseucht.
Familien schicken ihre Kinder auf den oft über zwei Studen dauernden
Weg zum nächsten sauberen Brunnen, und das manchmal zweimal pro Tag.
Für den Besuch einer Schule bleibt da keine Zeit. Alte Bewohner schaf-
fen den langen Marsch nicht mehr. Es bleibt ihnen kein anderer Ausweg,
als das verseuchte Grundwasser zu trinken.
Auch in Osttimor bedeutet Armut verschmutztes Trinkwasser, Arbeit statt
Schulbildung und kaum medizinische Versorgung. Weniger als die Hälfte
der Haushalte hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Folge: Tausende
-vor allem Kinder- sterben jedes Jahr an Durchfallerkrankungen.
Günstige Wassertanks
Das Österreichische Rote Kreuz startete im Vorjahr Hilfsprojekte in
Osttimor und Kambodscha. In kugelförmigen Tonbehältern (Regenwasser-
zisternen) wird während der Regenzeit genügend Trinkwasser gesammelt,
um ganze Familien über die Trockenzeit zu bringen. "Mit geringem
finanziellen Aufwand - eine Regenwasserzisterne kostet 80 Euro - ist
es möglich, das Leben einer fünfköpfigen Familie enorm zu steigern",
erklärt Projektkoordinator Walter Hajek.
Das Leben der sechsjährigen Pala aus dem Dorf Vel Thboung hat sich
seitem entscheidend verbessert. Wie alle 180 Familien aus dem Dorf ha-
ben auch Palas Eltern eine Zisterne bekommen. Die Einwohner von Vel
Thboung waren intensiv an der Planung und Durchführung des Projektes
beteiligt. "Die Bewohner können ihre Regenwassertanks selbst reparieren
oder im Bedarfsfall weitere bauen.
Positive Folgen
Die positiven Folgen der "Wasserkugeln" auf das Leben der Dorfbewohner
sind überwältigend. Seit die Familien das Wasser aus den Zisternen
trinken können, sind Krankheiten wie Diarrhö, Typhus und Cholera schlag-
artig zurückgegangen. Auch der Lehrer der Dorfschule ist begeistert.
Inzwischen gehen doppelt so viele Kinder in die Schule.
Auch im gebirgigen Osttimor gibt es keine flächendeckende Versorgung
mit Trinkwasser. Besonders in entlegenen Bergdörfern leidet die Bevöl-
kerung unter Wassermangel.
Auch die EU hilft
Gemeinsam mit den Bewohnern hat das Rote Kreuz 2005 in den Orten Apora-
do und Aramehum ein Wassersystem für 250 Familien gebaut. Heuer wird
das Projekt mit Unterstützung der EU auf weitere 207 Familien in Ostti-
mor ausgedehnt.
Denn Wasserversorgung bedeutet im ärmsten Land Asiens, in dem 40 Pro-
zent der Einwohner weniger als einen Euro pro Tag verdienen, auch Nah-
rungsmittelsicherheit. Sichere Wasser- und Sanitätsanlagen schützen
die Felder und das Grundwasser vor Verunreinigungen. Hygieneschulungen
und Ernährungsberatung verbessern die Gesundheit der Menschen.
Die aktuellen Zahlen und Daten, Informationen zum Brunnenbau, die Er-
klärung der Funktionsweise einer Trinkwasseraufbereitungsanlage, alles
zu den Rotkreuz - Spezialeinheiten (ERU Wasser) finden Sie im Internet
unter http://wasser.roteskreuz.at.
ÖRK - KAT Einheit, Landesverband Tirol
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