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DL8OL  > ANTENNEN 03.02.04 16:51l 80 Lines 4057 Bytes #999 (0) @ DL
BID : HSIJREDB0ABZ
Read: DL3RK DH1NHM DO1NJR GUEST DL7NDF DL9NDQ DB0FHN DK8NZ
Subj: Grundsaetzliches..
Path: DB0FHN<DB0THA<DB0ERF<DB0ABZ
Sent: 040203/1449z @:DB0ABZ.#NDS.DEU.EU [Salzgitter JO52FD] DP6.00 $:HSIJREDB0A
From: DL8OL @ DB0ABZ.#NDS.DEU.EU (Klaus)
To:   ANTENNEN @ DL 

hallo Freunde, 
gestern wurde ich geruegt ob meiner kurzen Mail "Ich fasse es nicht!"
Nun, die Mail enthielt im Grunde alle Informationen, die ich zum Bau
einer FD4 benoetige..

WAS ich sagen wollte: Gerade Drahtantennen fuer die KW kann man sich herrlich
selber erstellen, die braucht man nicht kaufen. Es ist das Experimentierfeld
fuer Anfanger und Fortgeschrittene schlecht hin.

Vielleicht bin ich ungerecht und habe vergessen, dass wir alle mal "Anfaen-
ger" waren, vielleicht habe ich uebersehen, dass junge OMs sich nicht trauen,
weil sie meinen: Die wird fabriziert, also muss sie gut sein..

Die Antennenbeschreibungen sind ueberlastet mit der THEORIE, welche sicherlich
fuer Experten sehr wichtig ist.

Dazu mal eine grundsaetzliche Meinung: Man kann nicht viel Grundsaetzliches
falsch machen, eine angepasste Antenne MUSS strahlen. Geht ja auch nicht 
anders, wo sonst soll die Hf hin??

Wie gut sie strahlt, das haengt oftmals von auesseren Umstaenden ab, die
wir nicht immer beeinflussen koennen als da sind: Ausmasse, Hoehe, Boden-
beschaffenheit, Umgebung..

Die einfachste Moeglichkeit einer HF-Schleuder ist ein Dipol, der auf mein
Grundstueck passt und mit einer Huehnerleiter oder Wireman Kabel ueber
eine symmetrische ATU angepasst wird.
Sie geht wirklich.
Noch ein Irrtum beseitigt: Die Antenne muss nicht in Resonanz sein, um
zu strahlen. Die Resonanz hat damit gar nichts zu tun.
WAS ich mit meiner ATU mache, das ist nur die Anpassung der Impedanz
an meinen Sender. Hier brauche ich mir bei einer Heuhnerleiter (engl. Open
Wire Feeder) ueberhaupt keine Gedanken ueber das immer missverstandene
Stehwellenverhaeltnis machen. Das ist meistens >unendlich..
Ich transformiere mit der ATU eine(z.B.) Impedanz von 600 Ohm auf meine
50 Ohm des TRX. Also keinen Grund, furchtsam zu sein! EInfach mal machen und
sehen, was passiert!

Komme ich zur Erkenntnis, dass ich aber moeglichst maximalen Strom im 
Einsepeisepunkt haben will, dann komme ich zu bekannten Antennen wie 
die FD 3/4 oder den Stromsummendipol.
Erstere ist in ihren Dimensionen bekannt, zweitere muss ich mit einem
Computerprg fuer meine Gegebenheiten ausrechnen (lassen, ich bin bereit, 
das auf Anfrage zu tun!)

Jetzt ein paar kleine Tipps: Oftmals nutzt man Koax am Ende der Huehnerleiter,
weil an nicht weiss, wie in das Haus zu kommen.
Habe ich die Chance, mit der Huehnerleiter an ein Shack heranzukommen, dann
verzichte ich auf Koax.
Bei mir habe ich einfach den Fensterrahmen durchbohrt (BItte sich Gedanken
machen, was der Hausbesitzer dazu sagt!),  habe zwei DICKE Stuecke KOAX
ohne Geflecht durchgeschoben, die Seele als Punkt fuer die ankommende Antenne
und der Zuleitung zu meinem direkt am Fester stehenden ATU genommen.
Etwas Phantasie muss man schon investieren!

Thema ATU: DIese Dinger sind schweine teuer und sind im Grunde herrliche
Anfaenger-Bauprojekte..
Es gibt Vorschlaege in allen Variationen, man muss nur ein wenig blaettern.
Ich z.B. nutze eine Eigenbau Z-Match, auch als "Variabler Balun" bekannt.
DIe ist von Haus aus symmetrisch, passt wirklich von 10 Ohm bis in den Kilo-
ohmbereich alles an - und hat nur eine Spule und zwei Drekos.
Keine Umschaltung oder Aehnliches, ein hervorragendes Geraet.

Uebrigens DIe Schlechteste aller Moeglichkeiten ist eine asymmetrische ATU
mit einem Balun 1:4 am Ende. WARUM das so ist, das schreibe ich (ab) in einem
gesonderten Beitrag. (Die Theorie und Praxis ist so komplex, dass ich da
gerne auf einen hoch qualifizierten Fachartikel zurueck greifen moechte.)

So, das war es erst einmal. Ran anne Buletten.

Mit Absicht habe ich mir wissenschaftliche Erkenntnisse verkniffen.
Auch ich habe mich im Anfang nicht getraut, weil mir viele kluge Erklaerungen
die Traenen in die Augen getrieben haben wie eine frisch geschnittene Zwiebel.
Besser ist es, erst einmal "TRY AND ERROR "zu betreiben und dann nachzu-
lesen, warum es doch funktionierte. Aber das gehoert bereits in den
Bereich Amateurfunkphilosophie!

Klaus, froehlicher Experimentoer


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