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SICHER o INFORMIERT
Der Newsletter von www.buerger-cert.de
Ausgabe vom 27.09.2012
Nummer: NL-T12/0019
Die Themen dieses Newsletters:
1. WhatsApp weiter unsicher: Identitätsdiebstahl problemlos möglich
2. Attacke auf Amazon-Kunden: Spammer haben Nutzerdaten im Visier
3. Unsichere iOS-Apps: Umgang mit Passwörtern erfolgt unverschlüsselt
4. Microsoft veröffentlicht Update: Kritische Lücke im Internet Explorer geschlossen
5. Update für iTunes: Mehr als 160 Schwachstellen ausgebessert
6. Mac OS X aktualisiert: Neues Betriebssystem erhöht die Sicherheit
7. iOS 6 veröffentlicht: Update schließt rund 200 Sicherheitslücken
8. BKA-Bericht zu Cybercrime 2011: Weniger Fälle, mehr Schaden
9. Weniger Betrugsfälle an Automaten: Sicherheitsmaßnahmen greifen
EDITORIAL
Erfahren Sie mehr über das wichtige Sicherheits-Update für den Microsoft
Internet Explorer, Hunderte Schwachstellen in Apple-Programmen und den
BKA-Bericht Cybercrime 2011.
STÖRENFRIEDE
1. WhatsApp weiter unsicher: Identitätsdiebstahl problemlos möglich
Die Mini-Anwendung WhatsApp, ein beliebter Kurznachrichtendienst, hat
eine Sicherheitslücke. Wie u.a.
heise.de [http://www.heise.de/security/meldung/WhatsApp-Accounts-fast-ungeschuetzt-1708132.html]
und
sueddeutsche.de [http://www.sueddeutsche.de/digital/sicherheitsprobleme-bei-smartphone-app-whatsapp-ist-kaputt-richtig-kaputt-1.1470257]
berichten, soll es für Hacker relativ einfach sein, fremde Accounts zu
kapern und unbefugt zu nutzen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich
Anwender über öffentliche WLANs auf dem WhatsApp-Server anmelden. Hacker
könnten dann leicht die Benutzerkonten knacken: Die Telefonnummer des
Anwenders, die als Benutzername dient, wird den Berichten zufolge
unverschlüsselt übertragen. Das zur Anmeldung am Server zusätzliche
benötigte Passwort wird bei Android-Smartphones aus der Seriennummer des
jeweiligen mobilen Geräts erstellt. Diese Nummer stehe oft auf dessen
Rückseite und lasse sich auch per Tastenkombination (Code: *#06#) oder
App auslesen. Besonders gefährdet sind Anwender des Apple-Betriebssystems
iOS: Hier wird die sogenannte MAC-Adresse der WLAN-Schnittstelle des
iPhones oder iPads zur Anmeldung verwendet. Diese ist innerhalb des
genutzten Funknetzwerks für jeden angeschlossenen Anwender sichtbar. Sei
der Account einmal geknackt, so heise.de, könne dieser nicht mehr
abgesichert werden. Weil kein neues Passwort erzeugt werden könne. Die
Angreifer können den Account also beliebig nutzen. Aktuell ist kein
Sicherheitsupdate verfügbar, das die Schwachstelle in WhatsApp schließt.
2. Attacke auf Amazon-Kunden: Spammer haben Nutzerdaten im Visier
Mit Spam-Mails versuchen Kriminelle derzeit Kunden des Online-Kaufhauses
Amazon abzuzocken. Dies berichtet das Magazin
pcwelt.de [http://www.pcwelt.de/news/Achtung-Spam-Attacke-auf-Amazon-Kunden-6588004.html].
In einer E-Mail werden Anwender aufgefordert ihre Kundendaten auf der
Amazon-Website zu bestätigen. Dazu sollen sie einem Link folgen, der
allerdings zu einer gefälschten Amazon-Website führt. In dem dort
dargestellten Formular sollen die Anwender ihre E-Mail-Adresse, das
Amazon.de-Passwort sowie Name, Anschrift, Geburtsdatum, Bankverbindung
und Kreditkartennummer mit dem dreistelligen Sicherheitscode angeben. Die
Daten landen nicht bei Amazon, sondern bei den Online-Kriminellen. Laut
pcwelt.de lässt sich der Betrugsversuch daran erkennen, dass seriöse
Internet-Unternehmen Kunden nie um die Preisgabe ihres Passworts bitten
würden. Zudem erfolge der Aufruf der manipulierten Website nicht über
eine gesicherte Verbindung (u.a. erkennbar am fehlenden
Vorhängeschloss-Symbol und dem Präfix https in der Adresszeile des
Browsers). Der Zugriff auf sensible Informationen auf der offiziellen
Amazon-Website erfolgt stets über eine mit dem
SSL-Verschlüsselungsverfahren gesicherte Verbindung. Mehr Informationen
zum Thema SSL-Verschlüsselung erhalten Sie auf der Website
BSI-FUER-BUERGER [https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/SicherheitImNetz/WegInsInternet/DerBrowser/SSL/ssl_node.html].
3. Unsichere iOS-Apps: Umgang mit Passwörtern erfolgt unverschlüsselt
Bitdefender, Hersteller von Anti-Viren-Software, warnt vor
unsicheren
Apps [http://www.bitdefender.de/news/passwoerter-als-klartext-versendet:-bitdefender-warnt-vor-verschiedenen-ios-apps-2582.html]
für das Apple-Betriebssystem iOS. Einige Apps die vom Anwender Passwörter
zur Authentisierung fordern, sollen diese unverschlüsselt zu den Servern
der App-Betreiber übertragen. Für Angreifer sei es deshalb ein Leichtes,
die Passwörter zu stehlen und sich damit Zugang zum mobilen Gerät des
Anwenders zu verschaffen. Bitdefender nennt beispielhaft die Apps äWi-Fi
Finder“, äTexthog“, äiWrecked“, äMelodis Voice Dialer“ und äAloha: Hang
with friends!“. Alle genannten Anwendungen sind im offiziellen App-Store
von Apple erhältlich. Informationen zum sicheren Umgang mit Apps erhalten
Sie im Abschnitt äBasisschutz Apps“ auf der Website
BSI-FUER-BUERGER [https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/MobileSicherheit/BasisschutzApps/basisschutzApps_node.html].
SCHUTZMASSNAHMEN
4. Microsoft veröffentlicht Update: Kritische Lücke im Internet Explorer
geschlossen
Microsoft hat die am 17. September bekannt gewordene kritische
Sicherheitslücke im Internet Explorer nach einer Woche mit einem Update
geschlossen. Die Schwachstelle befand sich in den
Internet-Explorer-Versionen 6 bis 9. Cyberkriminellen war es möglich,
Computer mit Schadcode zu infizieren, wenn Anwender manipulierte
Webseiten aufgerufen haben. Die Angreifer konnten so ganz oder teilweise
die Kontrolle über die gekaperten Systeme übernehmen. Die
Sicherheitslücke wurde bereits aktiv ausgenutzt. Die Aktualisierung wird
automatisch über die Update-Funktion von Windows verteilt. Die
Installation des Microsoft-Sicherheitsupdates geschieht für Windows
Systeme einfach über die Aktivierung von automatischen
Updates im Microsoft
Sicherheitscenter [http://support.microsoft.com/kb/306525/de] oder über
einen Besuch der äWindows
Update“-Webseite [http://www.windowsupdate.com/]. In einem Eintrag
im firmeneigenen Blog liefert
Microsoft [http://blogs.msdn.com/b/ie_de/archive/2012/08/16/ie-9-0-9-available-via-windows-update.aspx]
Informationen zu der Sicherheitslücke.
5. Update für iTunes: Mehr als 160 Schwachstellen ausgebessert
Apple hat die iTunes-Version 10.7 für Mac- und Windows-Betriebssysteme
veröffentlicht. Die neue Version schließt 163 Schwachstellen, darunter
auch Sicherheitslücken. Dies geht aus den englischsprachigen
Sicherheitshinweisen zum
Update [http://support.apple.com/kb/HT5485] hervor. Mac-Anwender
erhalten das Update automatisch über die Update-Funktion des
Safari-Browsers. Windows-Anwender können das Aktualisierung über die im
Programm integrierte Update-Funktion einspielen oder iTunes
10.7 manuell von der Apple-Website
herunterladen [http://www.apple.com/de/itunes/].
6. Mac OS X aktualisiert: Neues Betriebssystem erhöht die Sicherheit
Apples Betriebssystem OS X ist in einer neuen Version verfügbar. Mac OS X
10.8.2 Mountain Lion schließt mehrere Sicherheitslücken.
Den englischsprachigen Sicherheitshinweisen von Apple
zufolge [http://support.apple.com/kb/HT5501] war es Angreifern etwa
möglich, Denial-of-Service-Attacken durchzuführen, Schadcode auf dem
Anwender-System auszuführen und vertrauliche Informationen wie Passwörter
oder persönliche Daten auszuspähen. Die Aktualisierung erfolgt
automatisch durch das Betriebssystem oder kann manuell über die
Softwareaktualisierung ausgelöst werden. Mac OS X 10.8.2 Mountain Lion
ist auch auf der Apple-Website
verfügbar [http://support.apple.com/kb/DL1580?viewlocale=de_DE]. Das
Update steht auch für die älteren Betriebssysteme Mac OS X
10.7 Lion [http://support.apple.com/kb/DL1582?viewlocale=de_DE] sowie
Mac 10.6 Snow
Leopard [http://support.apple.com/kb/DL1586?viewlocale=de_DE] auf der
Apple-Website zum Download bereit.
7. iOS 6 veröffentlicht: Update schließt rund 200 Sicherheitslücken
Apple hat das Betriebssystem iOS 6 für mobile Geräte veröffentlicht und
den Anwendern zum Download zur Verfügung gestellt. Die neue Version
schließt rund 200 Sicherheitslücken gegenüber der Vorgängerversion. Dies
geht aus den englischsprachigen
Sicherheitshinweisen [http://support.apple.com/kb/HT5503] hervor.
Dem Magazin zdnet.de
zufolge [http://www.zdnet.de/88124328/apple-veroffentlicht-liste-der-197-sicherheitsupdates-in-ios-6/]
wurden beispielsweise drei Schwachstellen geschlossen, die es Angreifern
erlaubten die Passwortsperre von iOS zu umgehen. Über mindestens zehn
Schwachstellen soll es möglich gewesen sein, Schadcode auf iOS-Geräte zu
schleusen und dort auszuführen. Besitzer des iPhone 3GS, 4 oder 4S, des
iPad 2 oder 3 oder des iPod touch der vierten Generation erhalten iOS 6
kostenlos. Die Installation erfolgt am Einfachsten über die
Softwareaktualisierung in iTunes 10.7 oder über die
Aktualisierungsfunktion im mobilen Gerät.
PRISMA
8. BKA-Bericht zu Cybercrime 2011: Weniger Fälle, mehr Schaden
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat das äLagebild Cybercrime
2011“
veröffentlicht [http://www.bka.de/nn_233148/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/Cybercrime/cybercrime__node.html?__nnn=true].
Demnach sind im vergangenen Jahr die durch Internetkriminalität
verursachten Schäden erneut gestiegen. Bei insgesamt stagnierenden
Fallzahlen nehmen bestimmte Delikte wie das Phishing zu. Der Diebstahl
digitaler Identitäten entwickele sich zu einem Massenphänomen, das immer
größere Schäden anrichte, heißt es in einer gemeinsamen
Pressemeldung des BKA und des Verbands der
Hightech-Industrie
Bitkom [http://www.bka.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse2012/120917__BundeslagebildCybercrime2011.html?__nnn=true].
Die Intensität der kriminellen Aktivitäten im Bereich Cybercrime und
damit das für jeden Internetnutzer bestehende Gefährdungspotenzial habe
weiter zugenommen. äDiese Entwicklung lässt sich an der gestiegenen
Professionalität der eingesetzten Schadsoftware ablesen. Auch sich
ständig ändernde Vorgehensweisen zeigen, wie flexibel, schnell und
professionell die Täterseite auf neue technische Entwicklungen reagiert
und ihr Verhalten entsprechend anpasst“, sagt BKA-Präsident Jörg Ziercke.
Nach der Polizeilichen Kriminalstatistik beläuft sich die Zahl der
erfassten Fälle von Cybercrime - also aller Straftaten, die unter
Ausnutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnik oder gegen
diese begangen wurden - im Jahr 2011 auf 59.494 Fälle. Im Jahr 2010 waren
es rund 400 Fälle mehr. Der durch alle Cybercrime-Delikte verursachte
Schaden ist im Jahr 2011 um 16 Prozent auf insgesamt 71,2 Millionen Euro
gestiegen (2010: 61,5 Millionen Euro).
9. Weniger Betrugsfälle an Automaten: Sicherheitsmaßnahmen greifen
Nicht nur im Internet haben es Kriminelle auf Girocard- und
Kreditkartendaten abgesehen, auch an Geld-, Tank- und Fahrkartenautomaten
können diese sensiblen Daten unbefugt abgegriffen werden (sogenanntes
Skimming). Laut dem Bericht äZahlungskartenkriminalität
2011“ [http://www.bka.de/nn_233148/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/Zahlungskartenkriminalitaet/zahlungskartenkriminalitaet__node.html?__nnn=true]
des Bundeskriminalamts (BKA) sind die Fallzahlen hier rückläufig. 2011
wurden in Deutschland insgesamt 1296 Angriffe auf Geldautomaten
registriert, was einem Rückgang von rund 59 Prozent gegenüber dem Vorjahr
entspricht. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei der Zahl der betroffenen
sonstigen Automaten ab: In 2011 wurden 784 Geräte attackiert, circa 56
Prozent weniger als noch 2010. Das BKA schätzt den Schaden, der durch den
Einsatz gefälschter Karten mit deutschen Kartendaten in 2011 entstanden
ist, auf rund 35 Millionen Euro (2010: 60 Millionen Euro).
Am Vorgehen der Kriminellen hat sich wenig geändert: Die Täter
installieren weiterhin Vorbaugeräte, sogenannte äSkimmer“, zum Auslesen
der Kartendaten und kleinste Kameras oberhalb der Tastatur des
Geldautomaten, um die Eingabe der Geheimnummer aufzuzeichnen. Mitunter
wird auch auf der Tastatur eines Geldautomaten eine Tastaturattrappe
befestigt, mit deren Hilfe die eingegebenen Geheimzahlen gespeichert
werden. Die zunehmende Ausstattung der Automaten mit
Anti-Skimming-Modulen sowie neue Sicherheitsstandards bei den Girocards
erschweren den Tätern laut BKA allerdings zunehmend den Einsatz ihrer
Technik.
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vy 73, Jochen
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