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DG1DAC > TECHNIK  04.04.04 15:17l 147 Lines 6582 Bytes #999 (0) @ DL
BID : 444DB0FBB05C
Read: DO9ST DK3PM DB0FHN GUEST DB1YAK OE7FMI
Subj: Stoersender gegen RFID Empfaenger
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Sent: 040404/1312z @:DB0FBB.#NRW.DEU.EU [Dortmund, JO31RM, OP:DK1DO] BCM1.42
From: DG1DAC @ DB0FBB.#NRW.DEU.EU  (Christoph)
To:   TECHNIK @ DL

Schnueffeltechnik ausgetrickst 

Ein Stoersender verwirrt RFID-Lesegeraete 

Sollten sich Funketiketten flaechendeckend in Konsumguetern 
und Kreditkarten durchsetzen, steht es schlecht um den 
Datenschutz. Doch der IT-Sicherheitsspezialist RSA hat eine 
Loesung ausgetueftelt, um Verbraucher auch ohne komplettes 
Verbot der neuen Technik mit einer Schutzzone fuer die 
Privatsphaere zu umgeben. 

RFID-Chips (Radio Frequency Identification) treten an, als 
Nachfolger der verbreiteten Strichcode-Etiketten jedweden 
Konsumartikel von der Coladose bis zur Unterwaesche mit 
weltweit eindeutigen Seriennummern zu markieren. Da sich die 
Etiketten unbemerkt auch dann auslesen lassen, wenn keine 
Sichtverbindung zum Lesegeraet besteht, befuerchten 
Verbraucherschuetzer, dass jeder Buerger bald zum glaesernen 
Verbraucher werden koennte. Ihre Forderungen auf ein 
teilweises oder voelliges Verbot der so apostrophierten 
Schnueffelchips stehen aber gewaltigen Einsparpotenzialen 
gegenueber, die Handel und Industrie den Funkzwergen fuer 
ihre Logistik zutrauen. Auch gesellschaftliche Vorteile, 
etwa die sicherere Verbreitung von Medikamenten oder die 
Identifizierung problematischen Hausmuells, sprechen fuer 
die RFID-Technik. 

Eine Zerstoerung der Chips nach dem Kauf erscheint kaum 
realisierbar. Als Verbraucher koennte man ein versprochenes 
"Kill"-Kommando nicht von einem temporaeren "Sleep"-Befehl 
unterscheiden, der sich mit einem geeigneten Weckruf 
rueckgaengig machen laesst und anschliessend die 
urspruenglichen Spionagemoeglichkeiten wiederherstellt. 
Beide Optionen verhindern zudem, dass auch der Benutzer nach 
dem Kauf Vorteile aus der Artikelmarkierung ziehen koennte, 
etwa, um der intelligenten Mikrowelle Details zur 
Zubereitung eines Fertiggerichts zu vermitteln. 

Aktive Stoersender, die permanent irritierende Signale 
ausstrahlen, waeren dagegen auf eine eigene 
Energieversorgung angewiesen und wuerden eifrig zum 
Elektrosmog beitragen, ausserdem gingen sie 
schutzbeduerftigen Verbrauchern ebenso bereitwillig zur Hand 
wie Stoerenfrieden, die damit auch nuetzliche Anwendungen 
der Chips sabotieren koennten. Eine Abschirmung der 
Funkzwerge erscheint ebenfalls unpraktikabel, wenn etwa 
Kleidungsstuecke an unbekannter Stelle einen RFID-Chip im 
Saum tragen. 

Der Gegenwehr-Ansatz von RSA (www.rsasecurity.com) in 
Zusammenarbeit mit dem MIT beruht auf einem uebereifrigen 
RFID-Etikett, welches die Firma auf der CeBIT als 
eingenaehten Bestandteil von Einkaufsbeuteln unters Volk 
bringen will. Der Blockerchip soll die Kommunikation der 
RFID-Lesegeraete mit den Objekten ihrer Neugier, den smart 
Labels im taeglichen Einkauf, unterwandern. Wenn ein 
Lesegeraet auf eine Sammlung RFID-markierter Gegenstaende 
stoesst, muss es naemlich ueber ein so genanntes Singulation 
Protocol dafuer sorgen, dass die Chips ihre Information 
nicht alle durcheinander, sondern auf individuelle Ansprache 
hin einzeln von sich geben. 

Fuer diese Aufgabe kristallisieren sich zwei 
Standardverfahren heraus: Nach dem so genannten Tree-
Walking-Verfahren muss das Lesegeraet zunaechst 
herausfinden, fuer welche Nummernbereiche ueberhaupt Chips 
in seiner Reichweite auftauchen. Anschliessend lassen sich 
im Idealfall gezielte Abfragen fuer so enge Nummernbereiche 
formulieren, dass nur noch einzelne Chips darauf antworten. 

Der Plan geht allerdings schief, wenn auch der Blockadechip 
Auskunft ueber seine Seriennummer geben soll: Er schreit 
naemlich fuer jeden denkbaren Nummernbereich "Hier" und 
zwingt damit das Lesegeraet, Milliarden moeglicher Adressen 
abzuklappern, bloss um dann bei den tatsaechlich vertretenen 
Chipnummern Signalsalat zu ernten. Chips, die nach diesem 
Protokoll zu adressieren sind, finden sich zumeist in den 
USA sowie in denjenigen europaeischen Anwendungen, wo es um 
die Markierung ganzer Versandeinheiten, etwa 
Palettenladungen, geht. 

Anders liegt der Fall beim Aloha-Verfahren, welches 
insbesondere in Europa zur Markierung einzelner Produkte 
Verbreitung findet. Hier weist das Lesegeraet jeden Chip an, 
mit einer unvorhersehbaren Zeitverzoegerung zu antworten und 
erhaelt die Antworten dann mehr oder weniger 
ueberlagerungsfrei in verschiedenen Zeitfenstern. Die 
Prozedur wird so lange mit veraenderten Parametern 
wiederholt, bis jeder Chip einmal ungestoert senden konnte. 
Ob sich auch dieses Verfahren durch einen passiven 
Stoersender torpedieren liesse, erscheint fraglich - muesste 
dieser doch aus jeden Abfrageimpuls die Energie fuer viele 
aufeinander folgende Antworten gewinnen. 

Ausserdem birgt das Verfahren seine eigenen 
Missbrauchsrisiken: Wer mit einem unkontrollierten 
Stoersender in einem Supermarkt umherlaeuft, koennte dessen 
gesamte Logistik sabotieren. Um diese Gefahr einzudaemmen, 
schlagen die RSA-Forscher eine Uebereinkunft vor, nach der 
ein Blockerchip nur bestimmte Nummernbereiche fuer das Tree-
Walking-Verfahren sabotiert. Dann koennte man Waren im Laden 
ausserhalb dieses verwundbaren Adressbereichs kodieren und 
erst beim Bezahlen ein Bit umkodieren, sodass erst ab diesem 
Zeitpunkt der neue Besitzer das Auslesen durch das 
Dazupacken des Blockerchips verhindern koennte. (hps) 

Quelle:
Heise - Peter Schueler

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Anmerkung des Einspielers: Gut, jedes System das mit Funk
arbeitet ist hackbar. In diesem Falle vieleicht sogar richtig?

Die Vorstellung das die Bewegung jedes Konsumenten in der
Welt von grossen "Global-Playern" ueberwacht werden kann,
erfuellt einen mit Grauen, wenn man daran denkt das auch
Banken, anstatt Geldkarte, und Versicherungen anstatt
Mitgliedsausweis, damit arbeiten werden wenn sie Vorteile 
darin erkennen.

Das gleiche gilt fuer Zugangssysteme, Transportmittel,
Tankstellen, Autos, usw.

Ganz schlimm wird es dann, wenn auch Staaten beginnen, diese 
RFID Systeme als persoenlichen Identifikations-Ausweis
fuer ihre Buerger einzufuehren. Der naechste Schritt
wird dann sein, die Implantation von RFID Chips direkt 
nach der Geburt unter die Haut des Neugeborenen (wie beim Vieh). 

Spaetestens dann, werden die Menschen von unmenschlichen
Systemen unterdrueckt werden koennen, ohne Recht an der
eigenen Information. Aufspuerbar per Satellit und ohne
Freiheit. Die elektronische Fussfessel fuer 5 Cent.

Menschen ohne implantiertes RFID sind rechtlose Vogelfreie.

Hier kann sich eine kuehl kalkulierte Funk-Logistik-Technik
schon bald gegen unser "Menschheit" richten. Vorsicht.

Gruss Christoph
 






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