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DB0FHN

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HB9ABX > TECHNIK  20.07.03 08:34l 30 Lines 4438 Bytes #999 (60) @ DL
BID : HIALOK_DB0LJ
Read: DL6NDQ DB0FHN GUEST OE7FMI
Subj: Gleichwellenfunk 3.Teil
Path: DB0FHN<DB0RGB<DB0FSG<DB0PV<DB0MRW<DB0FOR<DB0SIF<DB0GV<DB0ZDF<DB0LJ
Sent: 030719/2213z @:DB0LJ.#RPL.DEU.EU [Mayen-KO,JO30QJ] DP6.00 $:HIALOK_DB0LJ
From: HB9ABX @ DB0LJ.#RPL.DEU.EU (Felix)
To:   TECHNIK @ DL
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Hier folgt der 3. und letzte Teil:


Die Empfänger
Da es sich um zwei vollwertige Relaisfunkstellen handelt, gibt es auch zwei Empfänger, die das Unterband empfangen, auf dem der Relaisbenutzer sendet. Da wir eine Auswahl der beiden Empfangssignale vornehmen wollen, um auch auf dem Empfangsweg einen Auffülleffekt, eine Empfangsdiversity, zu erreichen, müssen beide Signale auf Ihr Rauschmaß (Feldstärke) hin beurteilt werden. Diese Beurteilung der beiden Empfangssignale geschieht in der Hauptstelle. Hierzu wird das Empfangssignal der Nebenstelle auf einem Teil des 23cm Zubringers zur Hauptstelle transportiert.
Empfängerauswahl
Wünschenswert ist, daß von beiden Empfängern das jeweils augenblicklich rauschärmere ("bessere") Signal zum Sender durchgereicht wird. Das macht eine objektive Bewertung beider Signale erforderlich.
Die Erfassung der Signalqualität erfolgt zentral in der Hauptstelle.
Von der Nebenstelle muß also das Empfängersignal inklusive der Rauschinformation zur Hauptstelle übertragen werden. Dies erfordert eine NF-Bandbreite von etwa 8 kHz, damit ein hinreichend großer Anteil der Rauschinformation zur Auswertung zur Verfügung steht. Da die Linkstrecke einen sehr guten Störabstand aufweist, ist ein relativ geringer Frequenzhub von ca. ñ 2 kHz ausreichend. Dies hält die Gesamtbandbreite mit etwa 25 kHz in einem erträglichen Rahmen. Es ist jedoch erkennbar, daß mehr Bandbreite erforderlich ist, als zur Übertragung eines einfachen Sprachsignals notwendig wäre.
Ein generelles Problem bei Empfängerbewertung über den Rauschabstand ist, daß pro zusätzlichem Empfänger je eine weitere 23cm-Frequenz erforderlich ist. Bei weiterem Ausbau muß deshalb nach Verfahren gesucht werden, die mehrere Empfängerzubringer auf einer Frequenz ermöglichen. Dies ist in jedem Fall ein Kompromiß bezüglich der Geschwindigkeit und Objektivität der Auswahl. Mit steigender Zahl von Empfangsstellen wird es aber unumgänglich werden.
Linkstrecke auf 23cm
Als Linkstrecke wird ein LinkTRX III nach DF9IC verwendet. Die Strecke wird vollduplex betrieben, da beide Richtungen gleichzeitig erforderlich sind.
Durch die relativ geringe Entfernung beider Standorte ist der Störabstand hoch genug, so daß dieser in weiteren Betrachtungen als beliebig gut angesehen werden kann.
Aus diesem Grund kann ein geringer Frequenzhub verwendet werden, der zwei Vorteile bietet. Zum einen ist dadurch die belegte Bandbreite begrenzt. Insbesondere beim Empfängerzubringer ist dies ein wichtiger Punkt. Zum anderen gehen die Eigenschaften des ZF-Filters und auch des Modulators wenig in die Linearität und den Phasengang des NF-Signals ein. Dies ist ganz entscheidend für den Zubringer des Sendesignals, da hier keinesfalls nichtlineare Verzerrungen entstehen dürfen.
Ausblick
Die besiedelten Gebiete des Landkreises Miesbach (und der angrenzenden Landkreise Bad Tölz und Rosenheim) sind im derzeitigen Ausbauzustand relativ gut versorgt. In den abgeschatteten Gebirgstälern südlich des Relaisstandortes besteht jedoch generell eine sehr schlechte Funkversorgung. Dies bezieht sich nicht nur auf den Einzugsbereich von DB0PM, auch andere Relaisstellen auf 70cm und 2m sind hier nicht zu hören.
Daher erscheint es wünschenswert, auch diese Gebiete mit zusätzlichen Relaisnebenstellen zu versorgen.
Es gibt eine Reihe von Bergen, die als Standorte für einen weiteren Ausbau in Richtung der Gebirgsregion geeignet wären. Die meisten davon sind jedoch völlig ohne Bebauung und bieten daher keine Infrastruktur. Eine freistehende Station in einem Naturschutzgebiet zu errichten, ist in der heutigen Zeit als praktisch unmöglich zu werten und auch nicht wünschenswert.
Im Mittelpunkt des Interesses stehen daher zwei Standorte, die zwar beide keinen Strom, wohl aber eine vorhandene Holzhütte aufweisen. Dies ist zum einen der Hirschberg (oberhalb von Bad Wiessee) und zum anderen der Roßkopf (oberhalb des Spitzingsee).
Danksagung
Abschließend möchte ich allen Beteiligten für ihre Hilfe bei der Realisierung dieses großen Projektes danken.
Besonderer Dank gilt Peter DJ1CC, (gesamte Mechanik, Aufbau) und meinem Freund Flori DL8MBT, (gesamte NF-Aufbereitung, Ablaufsteuerung, Abgleich, gesamte Verdrahtung, etc.). Ohne ihn und seine vielfältigen Fähigkeiten wäre das Projekt nie machbar gewesen.
Gunnar Sircar, DD5KI




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