| |
DF2VO > TECHNIK 09.02.03 08:27l 46 Lines 2393 Bytes #999 (0) @ DL
BID : 92DDB0ZDF004
Read: DF7ML DK1MBY DL5MCG GUEST OE7FMI
Subj: Problem mit Kondensator, die n.
Path: DB0ZKA<DB0BOX<DB0MRW<DB0HOT<DB0ERF<DB0ROF<DB0AIS<DB0ZDF
Sent: 030209/0707z @:DB0ZDF.#RPL.DEU.EU [LinuxBCM] bcm1.44k
From: DF2VO @ DB0ZDF.#RPL.DEU.EU (Michael)
To: TECHNIK @ DL
X-Info: No login password
Hallo Dieter, hallo alle Interessenten,
die Formel für die Energie des geladenen Kondensators W = 0.5 * C * Uý
gilt natuerlich fuer einen idealen Kondensator und ist auch mathematisch
korrekt; zum Verstaendnis muss man nur etwas weiter ausholen und darf
nicht nur diese Formel selbst betrachten:
Erhoeht man die Spannung an einem Kondensator um einen Betrag Delta U
(leider habe ich das Delta-Zeichen nicht auf der Tastatur), so erhoeht
sich die Energie im Kondensator um Delta W = C * U * Delta U.
Das U in obiger Formel ist dabei die Spannung, auf die der Kondensator
vor der Erhoehung aufgeladen war, und man erkennt daran deutlich, dass
der Ladungstransport umso mehr Arbeit/Enerhie erfordert, je mehr Ladung
schon auf dem Kondensator ist bzw. je groesser die Spannung bereits ist.
Man muss zur Ermittlung der noetigen Arbeit also den jeweiligen Ladungs-
zustand des Kondensators mit betrachten, und genau das haben die ganzen
Beitraege zu diesem Thema hier nicht getan; da war der Denkfehler.
Die Formel W = 0.5 * C * Uý ergibt sich, wenn man die Formel
W = C * U * Delta U von Null bis zum Endwert der Ladespannung integriert;
d. h. also auch, dass diese Formel NUR gilt, wenn der Kondenator von
Null auf die angegebene Endspannung geladen wird bzw. von der Endspannung
auf Null entladen wird (der Faktor 0.5 ist hier das Ergebnis der Inte-
gration von 0 bis U, also quasi die Mitte zwischen 0 und dem Endwert).
Fuer alle anderen Faelle, wo also der Kondensator nicht von Null an
geladen bzw. nicht auf Null entladen wird, gilt diese Formel daher
nicht !!!
Auch im ersten Beitrag zu diesem Thema hier in der Rubrik, wo gefragt
wurde, wie es sich mit der Energie verhaelt, wenn man zwei Kondensatoren
parallelschaltet, findet sich dieser Denkfehler: hier wird ja die
Spannung nur halbiert (das ist korrekt), aber nicht auf Null entladen;
von daher muss hier zur Berechnung der vom vollen Kondensator abgege-
benen Energie von U bis U/2 integriert werden, und dann ergibt sich ein
anderer Faktor als 0.5, und die Welt stimmt wieder :-)
Ohne jemanden langweilen zu wollen: es gibt doch Faelle, wo man die
Hintergruende kennen muss und nicht nur einzelne Formeln, deren
Herkunft man nicht kennt, anwenden darf.
Einen schoenen Sonntag ringsherum....
vy 73 de Michael, DF2VO @ DB0ZDF.#RPL.DEU.EU
Read previous mail | Read next mail
| |
