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DO7VLR > Q13      08.04.05 18:12l 256 Lines 8523 Bytes #999 (0) @ DL
BID : IEMY5W_DB0LJ
Read: DO5FHS DO9ST GUEST DL9MDI
Subj: Ausfuehrliche Infos zum Ballonprojekt ILLINGEN
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Sent: 050408/1608z @:DB0LJ.#RPL.DEU.EU [Mayen-KO,JO30QJ] DP6.00 $:IEMY5W_DB0LJ
Date: Fri, 08 Apr 2005 18:07:48 +0200
From: do7vlr@db0lj.ampr.org
To:   q13@dl.bbs
BID:  

X-Forwarded: db0lj.ampr.org, 08.04.2005 16:07 by rfc2dpbox (dl5di,20041101)



      *           Deutscher Amateur Radio Club e.V.
==== * * ==================================================================
    * D *         Ortsverband Illingen Q13
   *     *
  * A   R *       OVV: Frank Paulus-Rieth, DL4VCG
   *     *        Internet: http://www.ov-q13.de
    * C *
==== * * ==================================================================
      *



  Ballonprojekt ILLINGEN  -  Einige Informationen
  ===============================================


Bei den Stratosphären-Ballonstarts in Illingen handelt es sich um ein
Gemeinschaftsprojekt des DARC e.V. OV Illingen Q13 mit dem Arbeitskreis
Amateurfunk und Telekommunikation in der Schule e.V. (AATiS).

Das Projekt wird von Jugendlichen vorbereitet und mit Hilfe anderer
OV-Mitglieder durchgeführt.

Es verfolgt das Ziel, den Jugendlichen verschiedene moderne
Telekommunikations-Verfahren und experimentelles Arbeiten zu vermitteln
und letzten Endes damit für den Amateurfunk zu werben.

Ein positiver Nebeneffekt ist, dass es Aktivität in den OV bringt.
Ein Stratosphären-Ballonstart ist für jeden ein Erlebnis. Jeder kann
mitmachen und sich aktiv einbringen - eben Amateurfunk pur !





 Informationen zu den Stratosphären-Ballonstarts
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Am 05. Mai 2005 um 09:30 Uhr ist es wieder soweit: Der DARC e.V.
Ortsverband Illingen Q13 startet in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis
Amateurfunk und Telekommunikation in der Schule e.V. (AATiS) sein
Ballonprojekt "ILLINGEN 3".

Jeder Interessierte ist herzlich eingeladen an den Startplatz zu kommen
und sich das Geschehen live anzusehen.
Der Startplatz ist wieder unser Clubgelände auf dem Weinhausköpfchen in
Marpingen-Rheinstraße, JN39NK.


Bei unserem Ballonprojekt handelt es sich um den Start eines Stratosphären-
Ballons (vergleichbar mit einem Wetterballon des DWD) mit Amateurfunk-
Nutzlast.


Der Ballon:
-----------

Der Ballon wird mit Helium befüllt und hat vor dem Start einen Durchmesser
von rund 1,5m. Am Ende seines Fluges hat er in der Stratosphäre, also in
ca. 31km Höhe, auf Grund des stark abfallenden Luftdrucks einen Durchmesser
von ca. 12m. Durch die starke Ausdehnung platzt der Ballon schließlich.


Die Nutzlast:
-------------

Die Amateurfunk-Nutzlast hat die Aufgabe, verschiedene Daten zu erfassen
und diese zum Kontrollzentrum am Startplatz zu senden. Auf unseren
Missionen werden eine Reihe meteorologischer und physikalischer Daten
erfasst: Außen-Temperatur, Innen-Temperatur der Nutzlast, Luftfeuchte,
Luftdruck, Batteriespannung und Stromfluss.

Des Weiteren wird ein GPS-Empfänger zur Bestimmung der aktuellen Position,
Höhe, Geschwindigkeit und Flugrichtung eingesetzt.


Desweiteren sendeten bei den beiden vorherigen Ballonstarts zwei eingebaute
Farb-Kameras aktuelle Bilder über ATV (Amateurfunk-Fernsehen) zur Erde.
Eine Kamera zeigte nach oben zum Ballon hin, die zweite zur Erde. Somit
konnten bei guter Witterung (besonders bei der Mission ILLINGEN 2) sehr
schöne Aufnahmen erstellt werden. Es wurde automatisch zwischen den zwei
Kameras hin- und hergeschaltet. Es war sogar möglich, das Platzen des
Ballons digital und analog aufzuzeichnen.


Bei der Mission ILLINGEN 3 wird die ATV-Nutzlast durch eine neue Nutzlast
ersetzt:

Ein FM-Transponder mit Eingabe im 70cm-Band und ausgabe im 2m-Band, über
den Funkbetrieb während des Fluges möglich sein wird.
Informationen zu den Ein- und Ausgabe-Frequenzen werden rechtzeitig hier im
Packet-Radio-Netz und auf unserer Homepage bekanntgegeben.



Zum Ablauf des Projekts:
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Während der Befüllung, die bei unserem ersten Start knapp 40 Minuten
gedauert hat (wir verwendeten einen Druckminderer mit weniger Durchlass
als üblich), wird die Nutzlast vorbereitet. Parallel dazu wird der Radar-
Reflektor und der Fallschirm verknotet. Der Radar-Reflektor dient der
Lokalisierung des Ballons durch die DFS (Deutsche Flugsicherung). Der
Fallschirm ist ebenfalls ein sehr wichtiges Element im Gespann, denn nach
dem Platzen des Ballons öffnet er sich. Dadurch wird ein freier,
ungebremster Fall der Nutzlast verhindert und sie gleitet sicher zum Boden.

Für alle diese Arbeiten werden extra Teams zusammengestellt. Jedes Team hat
eine bestimmte Aufgabe. Nur so kann man den Zeitplan einhalten, denn jedes
Team arbeitet unabhängig von dem andern.
Der Ballon wird im Idealfall in einem Partyzelt befüllt, um ihn vor
eventuellem Niederschlag oder Feuchtigkeit zu schützen. Ebenso wird eine
saubere Decke ausgelegt, damit keine spitzen Holzsplitter, Steine usw. die
empfindliche Hülle beschädigen können. Dafür werden zwischen drei und vier
Personen benötigt, denn je größer der Ballon wird, desto mehr Auftrieb wird
erzeugt und er muss festgehalten werden.

Bei den anderen Arbeiten an der Nutzlast, Radarreflektor und Fallschirm
arbeiten ebenfalls drei bis vier Personen.

Während dieser Vorbereitungen am Ballon, ist das Kontrollzentrum schon
aktiv. Dort werden die Daten, welche der Telemetrie-Sender während des
Fluges aussenden wird, empfangen und ausgewertet. Im Convers-Kanal 55
im Packet-Radio-Netz sind schon die ersten Funkamateure aktiv. Die
Kontrollstation hält die dort eingeloggten Benutzer auf dem Laufenden
und beantwortet Fragen.

Ist der Ballon dann endlich befüllt und die Arbeiten an der Nutzlast
abgeschlossen, beginnt die "heiße Phase": Es steht ein Anruf bei der
DFS an. Sie muss die Start-Freigabe erteilen. Ohne sie, kann der Ballon
nicht gestartet werden.
Ist diese erteilt, erfolgt ein letzter Funktionstest der Nutzlast, und
los geht die Reise in die Stratosphäre.


Schon kurz nach dem Start macht sich das "Verfolgerteam" auf den Weg. Es
hat die wichtige Aufgabe, den Ballon nach der Landung zu bergen und die
Nutzlast zurück zu bringen. 





 Technische Informationen rund um die Nutzlast
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Die bei uns verwendete Nutzlast besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen:


Die GPS-Telemetrie-Box:
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Die Box ist mit einem Microprzessor-System Ausgestattet und dient zur
Erfassung folgender Daten:

- Position
- Locator
- Höhe
- Geschwindigkeit
- Flugrichtung
- Temperatur (Außen & Innen)
- relative Luftfeuchte
- Luftdruck

Des Weiteren erfasst sie die Batteriespannung und den Stromfluss.

Die GPS-Telemetrie-Box sendet ihre Daten als Packet-Radio AFSK-Signal
(fehler-gesichertes Datenuebertragungsverfahren, AX.25-Protokoll) mit
1200bit/s aus. Ebenfalls implementiert ist eine Sprachausgabe. D.h. die
GPS-Telemetrie-Box sendet ihre erfassten Daten ebenfalls in normaler
Sprache aus. Dadurch ist es möglich, auch ohne Computer und Modem die
Mission zu verfolgen.



Neu: FM-Transponder  (statt ATV)
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Der FM-Transponder verwandelt den Ballon in eine "fliegende Relais-
funkstelle". Der Nutzer sendet ein Signal auf der Eingabefrequenz, welches
der Ballon empfängt und auf der Ausgabefrequenz wieder zeitgleich
abstrahlt. Da dieses Signal auf Grund der Höhe des Ballons eine sehr große
Reichweite hat, sind hiermit Verbindungen über hohe Entfernungen möglich.

- Eingabe:

im 70cm-Band (Frequenzen werden rechtzeitig bekanntgegeben)

- Ausgabe:

im 2m-Band (Frequenzen werden rechtzeitig bekanntgegeben)




 Frequenzen und Sendearten
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- GPS-Telemtrie-Box

145.200MHz (vert. polarisiert): abwechselnd: Packet-Radio, AFSK 1200bit/s
und Sprache

- FM-Transponder

wird noch bekanntgegeben...



 Empfang der Ballon-Signale
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Zum Empfang der GPS-Telemetrie-Bake und der Sprachausgabe im 2m-Band auf
145.200MHz benutzen wir eine gewöhnliche Rundstrahlantenne (Diamond X200).
Mit dieser Antenne erzielt man sehr gute Empfangsergebnisse.
Wer eine Yagi-Antenne benutzen will, sollte diese in der Elevation
verändern können.


Um über den FM-Transponder Arbeiten zu können, reicht schon eine Duoband-
Rundstrahlantenne (z.B. X200 oder vergleichbar) aus. Wer keinen Satelliten-
Tranceiver hat, kann einen Diplexer verwenden und jeweils ein getrenntes
Gerät für 2m und eines für 70cm.
Optimal ist natürlich eine drehbare Satelliten-Antennenanlage. Jedoch
sollte auf schwächere Stationen entsprechend Rücksicht genommen werden.






Weitere Informationen und BILDER finden Sie auch auf unserer
Internetseite: http://www.ballon.ov-q13.de





--
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