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OE9HLH > PLC      06.04.01 00:41l 154 Lines 8605 Bytes #999 (999) @ DL
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PLC - Versuche in der Schweiz / Stellungnahme der USKA

Unter der Rubrik "Echo" im old man 01/2001 bemängelt Albert Wyrsch, HB9TU die
Informationspolitik des USKA - Vorstandes in Sachen PLC. Der Vorstand der USKA
- und auch deren technische Kommission (TK) - erachten die möglichen
Auswirkungen von PLC auf den Amateurfunk als äusserst wichtig und damit auch
die Information der Vereinsmitglieder. Die USKA wird alles in ihrer Macht
liegende unternehmen, um die Funkamateure vor den schädlichen Einflüssen einer
solchen Technologie zu bewahren.

Was hat die USKA in dieser Sache unternommen:
Februar 2000: Besuch bei Ascom um festzustellen was in Sachen PLC geplant ist
und wie weit bei der Entwicklung dieser Systeme die Forderungen der
Funkamateure berücksichtigt wurden. Im Weiteren wurde das Interesse der USKA
an kommenden Versuchen und die Möglichkeiten, Messungen durchführen zu können,
angemeldet. Anschliessender Bericht im old man 03/2000.

Es wurden verschiedene Gespräche mit Ascom geführt. Dabei wurde bekannt, dass
sich der Aufbau der Versuchsanlage in Broc sowie auch deren Inbetriebnahme
verzögert.

Wesentliche Mitwirkung bei der Organisation eines Vortrages der Firma Ascom
anlässlich des Hamfestes in Martigny. Dieser Vortrag kam zu Stande und war
sehr gut besucht, auch die Diskussion wurde rege benutzt. Es wurde über die
von der USKA vorgesehenen Aktionen orientiert.

Besprechung der vorgesehenen Versuche mit dem BAKOM mit der Vorstellung, die
Messungen gemeinsam und mit Geräten der Messequipe des BAKOM unter Mitwirkung
der technischen Kommission der USKA durchzuführen. Das entsprechende
Messprogramm wurde seitens der USKA ausgearbeitet und dem BAKOM unterbreitet.
Das BAKOM hat dem Messprogramm zugestimmt.

Gemeinsame Besprechung in Broc mit allen Beteiligten Ascom, EW Fribourg, BAKOM
und USKA zur Festlegung des Messtermins und der Detailplanung der Messungen.
An dieser Besprechung gab das BAKOM bekannt, dass es an Messungen nicht
interessiert ist und der USKA auch keine Messgeräte zur Verfügung stellen
wird. Es ist der USKA aber freigestellt, jederzeit an entsprechenden Stellen
Messungen mit ihr zur Verfügung stehenden Geräten durchzuführen (6.11.2000).

Kontaktaufnahme mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL)
- welche offiziell beauftragt wurde Messungen in Broc durchzuführen - mit dem
Ersuchen, der USKA die Resultate aller Messungen zur Verfügung zu stellen. Die
Angelegenheit läuft zur Zeit (Schreiben vom 2.12.00).

Messungen in Broc durch die technische Kommission der USKA mittels einer
Funkstation im Februar / März 2001.

Politik des USKA - Vorstandes und der TK der USKA in dieser Sache.
Die USKA will, dass mögliche Betreiber von PLC - Anlagen um die Existenz des
Amateurfunks wissen und sich dafür einsetzen, dass ein störungsfreier Betrieb
von Amateurfunkstationen neben PLC möglich ist. Andeutungen in dieser Richtung
sind bereits bekannt - siehe CQ DL 8/2000, Seiten 562 - 564, Artikel von
Hans-Joachim Brandt, DJ1ZB, Stab Normen des DARC und CQ DL 12/2000, Seiten 858
- 859, Autor Peter Saffran, DF4JI, EMV-Referat. Die in England aufgestellten
strengen Vorschriften würden beispielsweise eine solche Koexistenz auch
gestatten, falls der Frequenzbereich für die Grenzwerte bis 30 MHz ausgeweitet
würde. Die entsprechenden Reglemente wurden beschafft und sind der USKA
bekannt.

Sollten die Ergebnisse in Broc unter Volllast zeigen, dass der Amateurfunk
gestört wird, so wird die USKA beim BAKOM wie auch den PLC - Betreibern alles
unternehmen um gegen den Betrieb solcher Anlagen zu wirken.

Zu den gestellten Fragen:

   1.Der PLC - Versuchsbetrieb wird in Broc, Kt. Fribourg 
     durchgeführt und dauert noch bis Ende drittes Quartal 2001.
   2.Die amateurspezifischen Messungen haben noch nicht stattgefunden. 
     Sie werden voraussichtlich diesen Februar oder März durchgeführt, 
     sobald der Versuchsbetrieb unter Volllast läuft. Die Messungen 
     werden durch die technische Kommission zusammen mit dem 
     Verbindungsmann zu Behörden durchgeführt.
   3.Bis jetzt sind seitens der USKA noch keine Resultate vorhanden, 
     jedoch wurden durch die EPFL bereits Messungen gemacht. Alle 
     Ergebnisse werden, sobald sie uns vorliegen, im old man ver-
     öffentlicht.
   4.Ascom nimmt zu den Punkten unter 4) wie folgt Stellung:
     Ascom hat vorgeschlagen, die PLC-Bänder so zu legen, dass die 
     Hauptenergie nicht in die Amateurbänder und nicht in die 
     Rundfunkbänder fällt. Eine Ausnahme macht das 160 Meter
     Band, das im Vorschlag Ascom nicht geschützt wird. Es gibt 
     andere Vorschläge, die nur auf die Amateurbänder Rücksicht 
     nehmen. Treten Störungen auf, so sind sie durch die Seitenbänder 
     verursacht.
     Die Abstrahlung hängt im Einzelfall von vielen Faktoren ab. Sie 
     darf nicht auf Grund von Einzelmessungen beurteilt werden. Die 
     Statistik ist wichtig.
     Ascom verwendet heute in den PLC-Modems die GMSK-Modulation 
     (Gaussian Minimum Shift Keying). Diese Modulationsart hat sich 
     in den GSM-Netzen bewährt. Sie besitzt zwar nur relativ langsam 
     abfallende Seitenbänder, zeichnet sich aber durch eine hohe 
     Robustheit gegen die Störungen aus. Das System Ascom kommt 
     deshalb mit geringen Sendeleistungen aus. Die Seitenbanddämpfung 
     beträgt in den Amateurbändern im Mittel ca. 20 db. Stösst ein 
     PLC-Band direkt an ein Amateurband, so beträgt die Dämpfung noch 
     immer ca. die Hälfte.
     Die Feldmessungen von Ascom haben gezeigt, dass - dank der 
     kleinen Sendeleistung und dank des Abstandes zwischen dem Netz 
     und jeder guten Amateur-Antenne - die Wahrscheinlichkeit von 
     Störungen im praktischen Betrieb klein bleiben kann.

     Endgültige Aussagen sind aber erst möglich, nachdem alle 
     Messungen ausgewertet sind und das BAKOM die maximale 
     Sendeleistung, die erlaubten Einsatzbereiche, sowie die genaue
     Lage der Frequenzbänder definiert hat. Alles andere ist 
     Spekulation.
   5.Der USKA gemeldete Beeinträchtigungen werden unter Beilage 
     aller Dokumente dem BAKOM gemeldet. Auf ein Schreiben von 
     HB9TU - ähnlich dem im old man 1/2000 erschienen - 
     zuhanden der Fribourger Funkamateure, in dem diese ersucht 
     wurden die KW-Bänder nach entsprechenden Störungen abzusuchen, 
     sind keine Meldungen bei der USKA eingetroffen.
   6.Kontakte zu anderen, privaten oder öffentlich rechtlichen 
     Kurzwellen-Benutzern haben noch nicht stattgefunden. Hingegen 
     steht die USKA in Kontakt mit dem DARC und versucht mit
     den zuständigen Stellen der IARU in Kontakt zu treten. 

Schlussbemerkungen:
Wie oben dargelegt will die USKA nicht Stimmung machen und Artikel verbreiten
auf der Basis "vom Hören sagen". Die USKA will Resultate erarbeiten, die auf
klaren sauberen Grundlagen basieren und zu denen sie stehen kann. Darauf
aufbauend will sie ihre Mitglieder orientieren und ihre Strategie bezüglich
PLC festlegen.
Obwohl verschiedene Funkamateure bei Ascom arbeiten, gibt es keinerlei private
Interessenkonflikte, wie dies von HB9TU angedeutet wurde. Entsprechende
Unterstellungen muss der USKA-Vorstand klar zurückweisen. Albert Wyrsch,
HB9TU, hat am 19.9.2000 den oben erwähnten Artikel zu Handen der Fribourger
Amateure und des old man geschrieben und diesen auch dem Verbindungsmann zu
Behörden
zugestellt. Dieser hat HB9TU sofort telephonisch über alle laufenden
Massnahmen orientiert und gebeten - unter Absprache mit dem technischen
Redaktor - mit der Veröffentlichung noch zuzuwarten bis mehr Klarheit
bezüglich dem Vorgehen besteht. Der Artikel ist nun in abgeänderter Form
trotzdem erschienen und könnte zu einer Schwächung der Position und zu einem
Vertrauensverlust der USKA gegenüber Ascom und EPFL führen.
Wir - der Vorstand der USKA und die technische Kommission - haben uns bemüht,
mit bestem Wissen und Gewissen die Herausforderung PLC anzunehmen und das
Beste für uns Funkamateure zu erreichen. Dabei sind wir auf Tips und die
Unterstützung durch die Mitglieder angewiesen. Es ist erfreulich, wie viele
Mitglieder uns durch das Zusenden von Artikeln oder Pressemitteilungen - denen
wir geflissentlich nachgegangen sind - in unserer Arbeit unterstützen. All
denen möchten wir an dieser Stelle recht herzlich danken. 

Die oben erwähnten Artikel aus der CQ DL können bei Interesse beim
USKA-Sekretariat bestellt werden.

HB9AAQ, Fred Tinner, Verbindungsmann zu Behörden 
HB9BWN, Dr. Peter Erni, technische Kommission USKA

Aus dem Internet unter www.uska.ch nachzulesen !



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