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DB0FHN

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DL5AFN > NOTFUNK  04.06.11 14:18l 78 Lines 4116 Bytes #999 (365) @ DL
BID : 46LDB0RES06A
Read: GUEST OE5RCO DK5SG DL8SFG DJ2RB DK3UZ DF2EL DK6IX DL1BAH DB2OY DG9MAQ
Read: DG5YMS DG9NBR DB1YAK OE7FMI
Subj: BOS-Digitalfunk-Abschaltungen in Bayern und Hamburg
Path: DB0FHN<DB0FOR<DB0SIF<DB0GV<DB0LJ<DB0RES
Sent: 110604/1202z @:DB0RES.#NRW.DEU.EU [JO31ES Rees/Germany] obcm1.07b5 LT:365
From: DL5AFN @ DB0RES.#NRW.DEU.EU (Manuel,)
To:   NOTFUNK @ DL
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BOS-Digitalfunkabschaltung in Bayern:
-----------
Wie schon von DK5AA gepostet, gab und gibt es u.a. massive Reichweiten-und
Stabilitätsprobleme. Auch bauten die Digitalfunkgeräte Verbindungen in fremde
Netze zu falschen Gesprächspartnern auf. Die bayerischen
BOS-Digitalfunkverantwortlichen sprachen u.a. von "Fehlern der Prioritätsstufe
1", welche jede Weiterverfolgung des gesamten Digitalfunkprojekts überflüssig
mache. Eine Abhilfe dessen ist nicht in Sicht. Die BOS-Digitalfunkabschaltung
in Bayern passierte nach rd. 2 Monaten Probebetrieb. Ein Zeitpunkt der
Wiederinbetriebnahme ist nicht absehbar.

In Hamburg wurden im April 2011 nach nur ein paar Tagen Probetrieb dreier
Hamburger Polizeikommisariate plus der Wasserschutzpolizei im Süden Hamburgs,
das gesamte Digitalfunknetz wieder abgeschaltet. Auch hier waren erhebliche
Verbindungsmängel bezgl. Reichweiten, Verbindungsstabilität und daraus
resultierenden zerhackten Gesprächen ausschlaggebend.

Andere europäische Länder, z.B. Holland und England betreiben techn. identische
für Deutschland geplante TETRA-Digitalfunksysteme.

U.a. in Holland und England sind derartige Digitalfunk-Mängel und Risiken seit
Jahren an der Tagesordnung. Speziell bei Grosseinsätzen kollabiert das
Digitalfunksystem regelmässig, die gebetsmühlenartige gelobte grössere
Leistungsfähigkeit im Vergleich zum Analogfunk existiert somit nicht.

In Holland gab es bereits 3 tote Feuerwehrleute und die Feuerwehrgewerkschaften
fordern die SOFORTIGE Rückkehr zum Analogfunk. Teils wurde diese Forderung
bereits durchgesetzt.

In England gab es allein zwischen 2005-2008 mind. 93 schwerwiegende
Digitalfunk-Systemstörungen bzw. Komplettausfälle - dies insbesondere bei
Grosseinsätzen mit entsprechend viel Funkverkehrsaufkommen.

Laufende jährliche Betriebskosten für Deutschland: Für alle Bundesländer bzw.
Kommunen das Doppelte bis Vierfache im Vergleich zum Analogfunk. Beispiele:

Brandenburg: Analogfunk=2Mio, Digitalfunk=5Mio
Bayern: Analogfunk=10Mio, Digitalfunk lt. ersten vorsichtigen Schätzungen=ca.
37Mio. Ähnliches in allen anderen Bundesländern.

Im Vergleich zum Analogfunk kassiert die Digitalfunk-Betreibergesellschaft
Alcatel-Lucent gewissermassen Gesprächsgebühren für abgewickelte
Funkverbindungen.

Heisst also, dass bei Grosschadenslagen z.B. für Feuerwehr, Rettungsdienste,
etc...bei entsprechend viel Funkverkehr auch entsprechend viel Gesprächskosten
anfallen. U.a. finanziell klamme Landkreise und Kommunen entlastet dies
keineswegs. Die praktischen Auswirkungen dessen bekommen britische Polizisten
zu spüren: Diese sollen primär SMS-Nachrichten über das britische
Digitalfunksystem "Airwave" verschicken, und nur im Notfall eine
Sprechverbindung zu ihrer Leitstelle bzw. Kollegen aufbauen. Der britische
Digitalfunkbetreiber "Airwave" hat lt. dortigen Medienberichten mehr Einnahmen
als der Handybetreiber Vodaphone.

Beim Digitalfunk erfolgen im Vergleich zum Analogfunk Verbindungsaufbauten zu
Einsatzkräfte bzw. Leitstellen über einen bzw. zwei für ganz Deutschland
verantwortliche zentrale PC-Server. Kommt es hier zu Störungen bzw.
Totalausfällen, können u.a. Einsatzstellen nur sehr verzögert oder gar nicht
beschickt werden. In solchen Fällen bleibt nur noch der DMO-Direktbetrieb ohne
Relaisstationen etc..über i.d.R. geringe Entfernungen.

Digitalfunkumsetzer und Stromreserve bei Stromausfällen wegen Unwetter,
Naturkatastrophen etc...Gut die Hälfte bis dreiviertel geringer als beim
bisherigen Analogfunk. Hauptgrund: Beim Digitalfunk befinden sich alle
Umsetzer/Relaisstationen systembedingt im Sende-Dauerbetrieb, auch wenn gerade
kein Funkverkehr läuft. Beim Analogfunk senden die Relaisstationen nur bei
gerade laufendem Funkverkehr.

Dieses Posting beinhaltet nur einen Bruchteil der letztendlich nicht
abstellbaren Digitalfunkmängel und Risiken welche mir ausserdem noch bekannt
sind. Auf den drastischen Punkt gebracht, gefährdet der BOS-Digitalfunk die
innere Sicherheit Deutschlands und die Einsatzkräfte/Bevölkerung
gleichermassen.




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