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DO2DP  > SAT      18.11.00 18:55l 50 Lines 2751 Bytes #999 (0) @ DL
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Read: GUEST OE7FMI
Subj: * MIR * endgültiges Aus .....
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"MIR" soll im Februar abstürzen:
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Das russische Kabinett beschloss endgültiges Aus für die russische
Raumstation. Rusland gibt die seit 1986 in der Erdumlaufbahn fliegende
Raumstation "MIR" auf und will sie im Februar 2001 abstürzen lassen. Der
Leiter der Raumfahrtbehörde, Juri Kotev, sagte nach einer Kabinettsitzung
vorgestern in Moskau, die Station werde zwischen dem 26. und 28. Februar 2001
zum Absturz in den Pazifik gebracht werden. Russland will seine knappen
Finanzmittel auf die neue Internationale Raumstation "ISS" konzentrieren, zu
der gestern ein russischer Raumtransporter mit 2,5 Tonnen Fracht gestartet
war. Ein Großteil der "MIR" wird bei dem Eintritt in die Atmosphäre verglühen
und nur der Rest im Pazifik versinken.

Man muss im richtigen Moment Schluss machen, sagte Juri Koptjev, Leiter des
russischen Raumfahrtunternehmens Rosaviakosmos. Russland trage vor der
weltgemeinschaft die Verantwortung für die Sicherheit seiner
Weltraumprojekte.

Zweimal waren in den letzten 20 Jahren russische Weltraumtrümmer auf die Erde
niedergegangen. Über Kanada stürzte der mit einem Atomreaktor ausgerüstete
Militär-Sputnik, Kosmos 957, ab. Ausserdem gingen über verschiedenen Ländern
Lateinamerikas die Trümmer der gescheiterten sowjetischen Mars-Sonde nieder.
Für den kontrollierten Absturz der "MIR" hat die russische Regierung 750
Millionen Rubel bereitgestellt. Juri Koptjew teilte mit, man habe die "MIR"
per Steuerimpuls auf eine Bahn gelenkt, die ein Abstürzen schon im Dezember
2000 verhindere. 

Wenn die fast 15 Jahre alte raumstation nun im Februar 2001 im Pazifik, 1500
km von Australien entfernt, versenkt wird, gibt es aber auch keine
hundertprozentige Sicherheit, dass die Trümmer der 130 Tonnen schweren "MIR"
wirklich alle in der vorgesehenen 10000 km langen und 200 km breiten Zone
niedergehen. Man könne nicht völlig ausschließen, das überbleibende
Trümmerteile auch auf das Festland fallen, meinte der Direktor des Moskauer
Raumfahrtzentrums. Juri Koptjew erklärte, die "MIR" zerfalle beim Verglühen
in mehrere Tausend Fragmente mit Gewichten bis zu 700 Kilogramm. Die Teile
könnten bei Ihrem Aufprall zei Meter dicke Stahlbetonwände durchschlagen.

Ausschlaggebend für die Entscheidung der russischen Regierung war wohl nicht
zuletzt auch die aktuelle Finanznot. Wie J. Koptjew weiter mitteilte, folgte
das Kabinett mit seiner Entscheidung einem Vorschlag des
Raumfahrtunternehmens, dem die "extreme Abnutzung" der "MIR" Sorgen
bereitete. Ende Januar 2001 soll ein Progress-Transportraumschiff noch die
für den kontrollierten Absturz benötigte größere Menge Treibstoff zur
Raumstation "Mir" bringen.




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