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DF9JD > LEXIKON 26.03.05 10:43l 53 Lines 2453 Bytes #999 (0) @ DL
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Subj: Wetterkunde QRN auf 80 Meter
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Folgender Beitrag ist von Klaus, DL5EJ
Q R N auf 80 m
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Einige Funkamateure, die recht häufig auf dem 80 m-Band arbeiten
und dort in vielen Jahren ihrer regelmäßigen Funktätigkeit manche
Erfahrungen bezüglich der Wellenausbreitung gesammelt haben, ha-
ben kürzlich geäußert, daß das QRN, also Störungen durch Gewit-
ter, in den letzten Jahren zugenommen habe.
Ich habe zur Zeit keine Unterlagen darüber, ob sich die Gewitte-
raktivität in unserer Atmosphäre in den vergangenen Jahren inten-
siviert hat. Deshalb kann ich nur Gedanken allgemeinerer Art dazu
abgeben:
Sollte es wirklich so sein - und die Anzeichen sprechen immer
mehr dafür - daß sich unsere Atmosphäre global weiter erwärmt,
dann wäre auch eine vermehrt auftretende Gewitterbildung wahr-
scheinlich, denn global gesehen nähme voraussichtlich die Wasser-
dampfmenge in unserer Atmosphäre zu, und kondensierender Wasser-
dampf ist eine entscheidende Energiequelle für die Gewitterbil-
dung. Wir unterscheiden zwei Gewitterarten: die einen sind die
sog. Frontgewitter, die anderen die Wärmegewitter.
Bei einer Intensivierung der Tiefdruckgebiete durch den Treibhau-
seffekt werden die Winde allgemein stärker und die Fronten mar-
kanter und vehementer. Die Turbulenzen nehmen zu, und Frontgewit-
ter entstehen immer durch starke Luftturbulenz. Bei den Wärmege-
wittern spielt hauptsächlich die Lufttemperatur in Verbindung mit
der Luftfeuchtigkeit eine Hauptrolle. Temperatur und Luftfeuch-
tigkeit werden aber durch den Treibhauseffekt im Durchschnitt
weltweit ebenfalls ansteigen, wenn sich auch regional die Witte-
rung durchaus anders verhalten könnte. Eine weltweite Temperatur-
zunahme in unserer Troposphäre auch nur um Zehntelgrade wird, da
bin ich ziemlich sicher, auch eine durchschnittliche Zunahme der
elektrischen Entladungen zur Folge haben.
Die Beobachtungen unserer Funkamateure auf dem 80 Meter-Band, a-
ber auch auf anderen QRN-anfälligen KW-Bändern bezüglich der Ge-
witterstörungen sollte man schon jetzt mit einiger Besorgnis ent-
gegennehmen. Vermutungen über eine Zunahme von Störungen im Funk-
verkehr durch gewittrige Entladungen sind, meiner Meinung nach
nicht unbegründet oder gar abwegig, sondern eher begründet und
somit wahrscheinlich, wenn auch nicht bewiesen.
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eingeschrieben in PR von Alfred - DF9JD @ DB0IZ -
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