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DF9JD  > LEXIKON  26.03.05 10:43l 62 Lines 3163 Bytes #999 (0) @ DL
BID : 233608DB0IZ
Read: GUEST DG5YMS
Subj: Wetterkunde "ueber Normal Null"
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de DF9JD @ DB0IZ.#NRW.DEU.EU   (Alfred)

to LEXIKON @ ALLE

Folgender Beitrag ist von Klaus, DL5EJ

"....über normal Null"                 17.02.1996 print 
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Wenn sich unser Klima tatsächlich erwärmt, dann schmelzen die
Polkappen, der Meeresspiegel steigt und die Malediven versinken
in den Fluten. Eine einfache Milchmädchenrechnung, die nicht un-
bedingt aufgehen muß. Wenn die Temperaturen steigen, dann schmel-
zen zwar die Gletscher in den Alpen, nicht jedoch die Pole. Dort
bringt ein milderes Klima ein Plus an Niederschlägen, die Eisdek-
ke wächst und der Meeresspiegel sinkt. Welche Prognose die rich-
tige ist, kann im Moment niemand sagen.  Wichtig sind deshalb un-
ter anderem  Messungen, die belegen, ob der Meeresspiegel nun
steigt oder sinkt. Das ist kein leiches Unterfangen, denn viel-
fach schwankt er bedingt durch Ebbe und Flut sowieso um mehrere
Meter. Vom Mittelmeer gibt es inzwischen trotzdem Daten.

Nur aus dem Weltraum kann man die absolute Meereshöhe bestimmen,
also die Entfernung vom Erdmittelpunkt zum Meeresspiegel. Dies
ist die Aufgabe eines EU-finanzierten Forschungsprojekts. So wur-
den Meeresspiegelschwankungen in Gebieten des Mittelmeeres und
des Schwarzen Meeres untersucht. Die grundlegende Aufgabe war es
dabei, eine ausgewählte Anzahl von Pegeln in diesen Meeren mit
einem gut definierten globalen Bezugssystem in Beziehung zu set-
zen. Dieses globale Bezugssystem ergibt sich zum einen aus den
Messungen der Satelliten ERS1 und ERS2. Die umkreisen die Erde
auf einer festen Umlaufbahn und bestimmen die Entfernungen zur
Oberfläche fast bis auf den Millimeter genau. Wie weit ein Meß-
punkt vom Erdmittelpunkt entfernt ist, zeigt außerdem die Messung
der Erdanziehung. Bisher gab es in jedem Land einen eigenen Refe-
renzpegel. Wie dringend eine Vereinheitlichung ist, das hat man
spätestens beim Bau des Tunnels durch den Ärmelkanal bemerkt.
Denn da zeigte sich, daß der mittlere Meeresspiegel nach engli-
schen Angaben einige Zentimeter höher liegt als nach Angaben der
französischen Geodäten. Da es für das Mittelmeer wenigstens einen
einheitlichen Nullpegel gibt, konnten Wissenschaftler auch histo-
rische Meßdaten auf diese Marke beziehen.

Nach vielen Analysen wurde Hinweise auf die Schwankungen der Mee-
reshöhe gefunden. Die entsprachen ziemlich genau dem globalen An-
stieg, der etwa 2 mm jährlich beträgt. Dazu trägt vor allem das
Schmelzen des Eises in Grönland bei,  auch von den Gletschern
in den Hochgebirgen und in der Antarktis. Der Haupteinfluß ist
aber,. daß sich das Meerwasser beim Erwärmen ausdehnt. Denn wenn
die globale Temperatur ansteigt, erwärmt sich damit auch das Was-
ser. Das ist einer der wichtigsten Faktoren für den Anstieg des
Meeresspiegels.

Besonders auffallend waren für die Geodäten regionale Unterschie-
de des Wasserspiegels im Mittelmeerraum, so etwa das Gebiet der
nördlichen Adria. So versinkt das Land zwischen Venedig und
Triest in den vergangenen 100 Jahren besonders rasch im Meer.
So weit die Meldungen zum sog. "Self-Projekt".
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eingeschrieben in PR von Alfred - DF9JD @ DB0IZ -



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