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Das Wetter in Deutschland im Jahr 2002:

Zu warm und viel zu nass - Jahresrekord knapp verpasst!
Offenbach, 3. Januar 2003 - Das Jahr 2002 war reich an diversen
Wetterrekorden. Auch bezüglich der Niederschläge nimmt es einen
Spitzenplatz ein. Doch trotz Jahrhundertflut und viel Regen zum
Jahresende reichte es nicht ganz für einen neuen Rekord: Das
feuchteste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen zu Anfang des
letzten Jahrhunderts bleibt das Jahr 1981 mit einer Jahressumme von
996 Litern auf jeden Quadratmeter, gefolgt vom Jahr 1965 mit 990
Litern. Erst dann folgt 2002, in dem rund 983 Liter fielen. Das waren
immerhin etwa 25% mehr als im langjährigen Durchschnitt, der bei
790 Litern liegt. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD),
Offenbach, nach ersten offiziellen Auswertungen der
Messergebnisse seiner Wetterstationen. Acht der zwölf Monate des
Jahres lagen mit ihren Niederschlagsmengen deutlich über den
Mittelwerten. Die höchste tägliche Niederschlagsmenge gab es am
11. August 2002 in Zinnwald-Georgenfeld mit 312 Litern pro
Quadratmeter.

Auch bei den Temperaturen in Deutschland lag das Jahr 2002 wieder
ganz vorne: Es war im langjährigen Vergleich mit etwa 9,5øC rund ein
Grad zu warm. 2002 geht damit laut DWD nach den Jahren 2000,
1994 und 1934 als viertwärmstes Jahr seit 1901 in die
Aufzeichnungen der Offenbacher Meteorologen und Klimatologen
ein. In zehn der zwölf Monate des Jahres lagen die Temperaturen
über dem Durchschnitt. Nur der Oktober war deutlich zu kühl. Die
höchste Temperatur in Deutschland wurde am 18. Juni 2002 in
Frankfurt am Main mit 37,5øC gemessen. Am kältesten war es am 6.
Januar 2002 in Bamberg -24,3øC.


Das Wetter 2002 im Jahresrückblick

Januar:
Meist zu warm (Abweichung +3,3 Grad in Neubrandenburg und
Boizenburg/Elbe), nur örtlich zu kalt (Mannheim -0,5 Grad,
Oberstdorf -1,8 Grad). Im Norden Deutschlands meist zu nass, sonst
überwiegend zu trocken. Temperaturminimum: -24,3øC am 6. in
Bamberg; Temperaturmaximum: +18,2øC am 30. in Kempten.
Höchste tägliche Niederschlagssumme (in 24 h): 59 Liter pro
Quadratmeter am 27. in Freudenstadt. In Görlitz und Chemnitz
Schneehöhe vorübergehend 38 cm, nach dem 20. aber markantes
Tauwetter.

Februar:
Deutlich zu warm (Abweichung +5,6 Grad in München/Flughafen,
+5,4 Grad in Gera) und meist deutlich zu nass, nur örtlich zu trocken.
Temperaturminimum: -15,7øC am 22. in Oberstdorf.
Temperaturmaximum: +20,0øC am 2. in Öhringen (Baden-
Württemberg). Höchste tägliche Niederschlagssumme: 64 Liter pro
Quadratmeter am 11. in Braunlage. Im Raum Schleswig-
Holstein/Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-
Pfalz/Saarland fielen die höchsten Gebietsniederschläge für den
Monat Februar seit 1891. Im Zusammenhang mit Orkantief ANNA
am 26. wurden folgende Windspitzen gemessen: Brocken 164 km/h,
Leuchtturm Alte Weser 157 km/h, Helgoland 147 km/h, Sankt Peter
Ording 141 km/h.

Extreme Wetterereignisse im Februar:
13./14. Hochwasser in der Mitte und im Südwesten Deutschlands.
21. An der Ostsee Sturmflut, Hochwasser an Rhein und Main.
26. Orkantief ANNA.

März
Überall in Deutschland zu warm (Abweichung +3,2 Grad in Garmisch-
Partenkirchen sowie auf dem Hohenpeißenberg), vor allem im Süden
deutlich zu nass, im Norden dagegen örtlich deutlich zu trocken.
Temperaturminimum: -9,3øC am 26. in Oberstdorf.
Temperaturmaximum: 21,7øC am 13. in Karlsruhe. Höchste tägliche
Niederschlagsmenge: 85 Liter pro Quadratmeter am 19. in
Freudenstadt, wo innerhalb von fünf Tagen 248 Liter pro
Quadratmeter fielen (entspricht fast dem gesamten
Monatsniederschlag).

Extreme Wetterereignisse im März:
19-21. Südlich der Mainlinie Hochwasser.

April
Meist zu warm (Abweichung +1,7 Grad in List/Sylt), örtlich aber auch
zu kalt (-0,6 Grad in Bad Hersfeld/Osthessen). Nördlich der
Mittelgebirge meist zu nass, nach Süden hin häufig (Ausnahme
Alpennähe) zu trocken. Temperaturminimum: -7,7øC am 7. in
Oberstdorf. Temperaturmaximum: 22,5øC am 3. in Freiburg. Höchste
tägliche Niederschlagssumme: 44,6 Liter pro Quadratmeter am 27. in
Immenstadt/Allgäu

Mai
Überall zu warm (Abweichung +2,9 Grad in Görlitz), überwiegend zu
nass. Es gab nochmals Frost mit Temperaturminimum: -0,7øC am
5./6./7. in Freudenstadt. Temperaturmaximum: 31,3øC am 17. in
Freiburg. Höchste tägliche Niederschlagssumme: 49 mm am 10. auf
dem Brocken/Oberharz und in Kempten.

Extreme Wetterereignisse im Mai:
18. Am Abend schwere Gewitter in Teilen Bayerns mit Hagel und
Starkregen.

Juni
Überall zu warm, besonders im Süden (Abweichung vom
Durchschnitt +4,0 Grad auf dem Wendelstein, +3,5 Grad in
München/Flughafen sowie in Garmisch-Partenkirchen), teils deutlich
zu nass, teils deutlich zu trocken. Temperaturmaximum 37,5øC am
18. in Frankfurt (hier war es nur einmal noch heißer im Juni, nämlich
am 27.6.1947 mit 38,2øC). Am 18. wurden in mehreren Orten
Tagesrekorde bei der Höchsttemperatur gebrochen: in Oberstdorf
wurde mit 31,8øC der Juni-Rekord von 1950 eingestellt, mit einer
Mitteltemperatur von 16,6øC war es hier der wärmste Juni seit 1936.
Höchste tägliche Niederschlagssumme: 115 mm am 6. in Markt
Wald/Unterallgäu, am selben Tag in Kulmbach 81 mm innerhalb von
4 Stunden.

Extreme Wetterereignisse im Juni:
5/6. Heftige Unwetter in Süddeutschland.
12. Windhose in Wittenberg.
20. Schwere Gewitter in Nordrhein-Westfalen.
24. Erneut schwere Gewitter im Süden.

Juli
Meist zu warm (Abweichung +1,7 Grad in Greifswald sowie in
Manschnow am Oderbruch), nur örtlich zu kalt (-0,7 Grad in Bad
Hersfeld), teils deutlich zu nass, in einigen Regionen aber auch zu
trocken. Temperaturminimum: 3,6øC am 05. In Oberstdorf.
Temperaturmaximum: 35,4øC am 10. in Manschnow (Oderbruch).
Höchste tägliche Niederschlagssumme: 154,5 Liter pro Quadratmeter
auf dem Brocken am 17.; am 30. in Schlitz/Hünfelden (Vogelsberg)
67,9 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde

Extreme Wetterereignisse im Juli:
9/10. Verbreitet unwetterartige Gewitter mit allen dazugehörigen
Ereignissen (Hagel, Starkregen, Sturm, Blitzschlag).
17/18. Verbreitet schwere Gewitter und Dauerregen vor allem in
Norddeutschland.

August
Meist zu warm (Abweichung +3,9 Grad in Schleswig), nur in
Lahr/Oberrhein -0,1 Grad zu kalt, teilweise erheblich zu nass,
teilweise deutlich zu trocken. Temperaturminimum: 6,0øC am 14. In
Oberstdorf. Temperaturmaximum: 32,4øC am 19. in Trier. Höchste
tägliche Niederschlagssumme (Rekord): 312 mm in Zinnwald-
Georgenfeld am 11.; in Dresden 158 Liter pro Quadratmeter am 12.

Extreme Wetterereignisse im August:
In der ersten Monatshälfte sehr starke Niederschläge mit Hochwasser
im Süden (u.a. Donau, Regen und Inn), ab dem 12. dann extreme
Regenfälle mit Flutkatastrophe im Bereich der Elbe.

September
Im Norden meist zu warm (Abweichung +2,7 Grad in Kap
Arkona/Rügen) und zu trocken; im Süden meist zu kalt (-2,1 Grad
München/Stadt, -2,5 Grad Wendelstein unter dem Durchschnitt) und
zu nass. Temperaturminimum: -0,6øC am 25. in Göttingen, schon am
24. in den Mittelgebirgen (Stötten/Schwäbische Alb) -0,1øC.
Temperaturmaximum: 29,3øC am 9. in Bad Kissingen. Höchste
tägliche Niederschlagsmenge: 63 Liter pro Quadratmeter am 23. in
Oberammergau; am 9. in Hindelang/Oberallgäu 70 Liter pro
Quadratmeter in 1,5 Stunden. Am 23/24. in den höchsten Lagen der
Mittelgebirge sowie im Alpenvorland und den -tälern eine erste
dünne Schneedecke.
8. Am Abend im Allgäu schwere Gewitter mit Hagel und Starkregen.
10. In der Stadt des Wetterdienstes in Offenbach am Morgen nach
starken Regenfällen Straßen und Keller überflutet.
28. Erste Unfälle durch Eisglätte auf der A7 zwischen Würzburg und
Fulda.

Oktober
Meist zu kalt (Abweichung -2,6 Grad auf dem Brocken, -2,1 Grad in
List auf Sylt), nur im Süden teilweise zu warm (+0,7 Grad in
Karlsruhe). Überall zu nass. Temperaturminimum: -4,2 am 29. In
Oberstdorf. Temperaturmaximum: 23,8øC am 27. in Garmisch-
Partenkirchen (Föhn). Höchste tägliche Niederschlagssumme: 60,8
Liter pro Quadratmeter am 25. in Schluchsee/Hochschwarzwald. Am
13/14. gab es in Teilen Ostdeutschlands eine dünne Schneedecke (in
der Oberlausitz bei Kamenz sogar 10 cm).

Extreme Wetterereignisse im Oktober:
26/27/28. Orkantief JEANETT mit extremen Windspitzen
(Fichtelberg 182,9 km/h, Zugspitze 179,6 km/h, Brocken 177,1 km/h,
Wendelstein 172,8 km/h. Aber auch in tiefen Lagen wurden an
zahlreichen Wetterstationen Orkanböen erreicht, so z.B. Bremen
118,8 km/h, Potsdam 122,4 km/h).

November
Häufig zu warm (Abweichung +3,7 Grad in Nürburg/Eifel), vor allem
im Norden und Nordosten aber zu kalt (-1,3 Grad in Wiesenburg im
Fläming), vielfach zu nass, teils aber auch zu trocken.
Temperaturminimum: -7,3øC am 20. in Itzehoe.
Temperaturmaximum: 22,8øC am 16. in Chieming. Höchste tägliche
Niederschlagssumme: 59,2 mm am 2. auf dem Feldberg im
Schwarzwald.

Extreme Wetterereignisse im November:
16. Extremer Föhnsturm in und an den Alpen. Dabei auf den Bergen
verbreitet Orkanböen (Wendelstein 198 km/h um 15 Uhr, Rekordwert
für November), und auch in einigen Tälern über 110 km/h (Mittenwald
111 km/h um 10 Uhr).

Dezember
Insgesamt leicht zu kalt (Abweichung -3,5 Grad Ückermünde/Oder),
im Süden tlw. auch zu warm (+3,6 Grad in Garmisch-Partenkirchen).
Vielfach deutlich zu nass (Erfurt 247% des Monatsdurchschnitts), oft
aber auch zu trocken; bundesweit insgesamt etwas zu trocken.
Temperaturminimum: -17,7øC am 13. In Holzdorf b. Wittenberg.
Temperaturmaximum: 15,5øC am 27. in Oberstdorf. Höchste tägliche
Niederschlagssumme: Zwiesel/Bayrischer Wald am 29. Mit 51,3 Liter.

Extreme Wetterereignisse im Dezember:
9./10. Örtlich Kälterekorde im Norden und Osten.
24. Temperaturgegensätze bis 18 Grad zwischen West und Ost.
Nachfolgend extreme Straßenglätte (Blitzeis) vor allem entlang der
Elbe und in Niedersachsen.
Ab 30. Vielfach Starkniederschläge und örtlich erneut
Hochwassergefahr.

Quelle: Deutscher Wetterdienst


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