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Herausragende Wetterereignisse 2000
(der vieljährige Mittelwert bezieht sich auf die Jahre 1961 - 1990)
Januar
18./21. Wintergewitter mit Hagel ( Durchmesser 0,5 cm) in Sachsen-
Anhalt und Orkanböen auf den Bergen im Osten Deutschlands
(mit bis zu 140 km/h).
29.-31. Orkanartige Winde fegen über Deutschland und verursachen
zum Teil erhebliche Verkehrsbehinderungen (List/Sylt
130 km/h am 30.; Brocken/Harz 166 km/h am 29. und 31.)
Das vieljährige Flächenmittel des Niederschlages ist bundesweit um 9 %
unterschritten (zu trocken). Lediglich in Thüringen, Sachsen,
Berlin/Brandenburg ist es zu nass.
Der Monat ist mit Ausnahme des Südens und Südosten von Bayern um bis zu 3 K
zu warm, insbesondere im Norden Deutschlands. In den genannten Gebieten
Bayerns jedoch ist es um bis zu 1 K zu kalt.
Das Temperaturmaximum wird in Freiburg mit 11,8øC (5.) gemessen. Die
höchste tägliche Niederschlagsmenge wird in Braunlage mit 58 mm (29.)
gemessen.
Februar
04. Eisglatte Straßen führen zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen.
12. Teilweise auf den Bergen orkanartige Winde (119 km/h Brocken).
01.-16. Immer wieder Gewitter, bevorzugt im Norden und Osten,
insbesondere im Osten durch Hagel (? 1 cm) teilweise eine Hagel-
decke (13./14.).
17. Starke Schneefälle führen zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen. Im
Nordosten Schäden durch Schneebruch.
Der Monat ist gegenüber dem vieljährigen Flächenmittel zu nass (+56%).
Erheblich zu nass ist es in einigen Gebieten wie etwa Niederrhein, Hamburg,
Sächsische Schweiz.
Ebenfalls ist der Monat gegenüber dem vieljährigen Mittel zu warm. In
Mecklenburg/Vorpommern und Brandenburg stellenweise erheblich (bis zu 4,2
K).
Die höchste tägliche Niederschlagsmenge wird mit 41 mm in Freudenstadt
(08.) gemessen. Bemerkenswert: in Karlsruhe wird am 29. Ein
Tagesniederschlag von 14,3 mm gemessen. Dies ist der höchste Wert seit 1876
der täglichen Niederschlagshöhe.
Das Temperaturmaximum wird mit 18,9 øC in Aachen (23.) und Öhringen (28.)
gemessen.
März
03./04. Glatteis und Schneefälle behindern den Verkehr auch in tiefen
Lagen, verbunden mit einem intensiven Windfeld, das stellenweise
Orkanböen bis 169 km/h (Brocken) in den Gipfellagen der Mittel-
gebirge brachte.
08./09. Starkniederschläge und Schneeschmelze führen in Sachsen und
Thüringen zu Überschwemmungen.
Es ist zu nass. Das vieljährige Flächenmittel des Niederschlages wird um 73
% überschritten. Dabei ist es insbesondere im Süden Brandenburgs, in
Sachsen , Thüringen und weiten Teilen Süd- sowie Ostbayerns erheblich zu
nass.
Insgesamt ist der Monat mit stellenweise bis zu 2,4 K zu warm mit Ausnahme
der Sächsischen Schweiz, die um 0,7 K zu kalt ist.
Die höchste Temperatur wird in Freiburg mit 19,5 øC (22.) gemessen.
Die höchste tägliche Niederschlagsmenge wird mit 81 mm auf der Zugspitze
(17.) gemessen. An diesem Tag wird am Hohenpeißenberg 61 mm gemessen. Damit
wird der bisherige Rekordwert für diesen Tag um 205 % übertroffen.
April
01.-05. Vorstöße kalter Luft führen insbesondere im Süden Deutschlands
zu erheblichen Niederschlägen, die höchste tägliche Niederschlags-
menge bringt 35 mm in Mühldorf/Inn und 44 mm auf der Zugspitze am 05.
Im Rest des Monats immer wieder Gewitter und Schauer, die teilweise lokal
erhebliche Niederschläge bringen, aber insgesamt gesehen, ist es zu
trocken. Bundesweit wird das vieljährige Flächenmittel des Niederschlages
um 39 % unterschritten.
Der Monat ist zu warm, im westl. Deutschland bis zu 3,0 K im östlichen Teil
bis zu 4,1 K.
Die höchste Temperatur wird mit 30,0 øC (heißer Tag) in Potsdam (23.)
gemessen. Sommertage (max > 25 øC) werden in Regensburg, Freiburg/Br.,
Cottbus und Potsdam am 21. gemessen.
Die höchste Temperatur wird mit 19,5 øC in Freiburg (22.) gemessen.
Am Hohenpeißenberg ist der 28. mit einem Temperaturmaximum von 17.0 øC der
bisher wärmste 28. April in der über 100jährigen Temperaturmessreihe. Auch
in Bremen ist der 26.04. mit 17,0 øC der bisher wärmste 26. April. Mit 13,8
øC in 5 cm über dem Boden wird in Mannheim der höchste Wert seit 1948
gemessen.
Mai
01. Unwetter führen in Hessen und Thüringen zu Überflutungen. Im
Landkreis Offenbach wird ein Rekordniederschlag von 34 mm für diesen
Tag gemessen.
03./04. Schwere Unwetter in Südhessen, Bayern und Baden-Württemberg.
Blitzeinschläge sorgen für erhebliche Schäden. In Bayern sorgt am
3. Hagel für Verkehrschaos auf der Autobahn München-Salzburg.
Schneeräumdienste mussten an manchen Orten den Hagel beseitigen.
07.-09. Schwere Unwetter in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt mit
Überflutungen, Hagel- und Blitzschlag.
28. Sturmtief "Ginger" richtet in Norddeutschland erhebliche Schäden an.
Windgeschwindigkeiten bis Bft 11 (bis 117 km/h) in den Niederungen
und über Bft 12 auf dem Brocken (137 km/h)
Der Monat ist bundesweit gesehen zu trocken. Das vieljährige Flächenmittel
des Niederschlags wird um 15 % unterschritten. Im Westen und Süden
(Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Südbayern) hingegen ist er zu nass.
Die höchste tägliche Niederschlagsmenge wird mit 111 mm auf dem
Feldberg/Schwarzwald am 30. Gemessen (rd. 50 % des Mainiederschlags in 24
Stunden).
Der Monat ist verbreitet deutlich zu warm, insbesondere im südlichen
Brandenburg und in Sachsen (stellenweise bis zu 3,4 K). Die höchste
Temperatur wird mit 31,8 øC in Berlin (16.) gemessen.
Juni
05./06. Schwere Unwetter verursachen in Hessen, Ost-Thüringen,
Stuttgart und Rheinland-Pfalz erhebliche Schäden.
13. Schwere Gewitter mit Hagel, z.T. von Tennisballgröße, verursachen in
Bayern und Baden-Württemberg erhebliche Schäden. Im Oberallgäu lag
stellenweise eine 50 cm hohe Decke aus Hagelkörnern. In der Nähe von
Konstanz (Gottmadingen) fielen in 6 Stunden 110 mm Regen.
20. In Niedersachsen und der Altmark wegen großer Trockenheit und Hitze
Waldbrände.
Der Juni ist insgesamt zu trocken. Das vieljährige Flächenmittel des
Niederschlags wurde bundesweit um 42 % unterschritten. Erheblich zu trocken
ist es überwiegend im südlichen Deutschland. Lediglich an einem schmalen
Streifen der Mecklenburgischen Ostseeküste und in weiten Gebieten der Insel
Rügen war es mit bis zu 58 % zu nass.
Die höchste Temperatur wird mit 36,9 øC (21.) in Berlin-Tempelhof gemessen.
Der Monat war gegenüber dem vieljährigen Wert insgesamt zu warm; im Süden
Deutschlands bis zu 3,1 K.
Juli
01. Hagel im Lahn-Dill-Kreis, ? 3 cm.
02./03. Gewitter im Süden und Westen mit Orkanböen, hohen
Niederschlagsintensitäten. (Trier 144 km/h am 2., Ravensburg/Ober-
schwaben in 20 Min. 40,5 mm Regen)
04. Starkniederschläge in Nordrhein-Westfalen.
19. Orkanböen bis zu 148 km/h in Michelstadt.
Der Monat ist zu nass. Das vieljährige Flächenmittel des Niederschlags ist
bundesweit um 55% überschritten. Besonders Saarland, Baden und Südl. Hessen
zu nass. Die höchste tägliche Niederschlagsmenge wird in
Osnabrück/Flughafen mit 54 mm gemessen.
Gegenüber dem vieljährigen Temperaturmittel ist es bis 3,3 K zu kalt (Bayr.
Wald, Gr. Arber). Am 15. wurde der bisherige tiefste Wert des Tagesmittel
aus dem Zeitraum 1879-1996 mit 6,2 øC um 0,4 K unterschritten. Die höchste
Temperatur wird mit 31,8 øC in Freiburg (3.) gemessen.
August
03.-07. Starkniederschläge im Voralpenland. Überschwemmungen mit einer
Schadensbilanz von 11 Mill. Oberstdorf 69,8 mm am 5.
18.-20. Starke Gewitter im Süden und Osten Hagel in Berlin und
Ostbayern in Taubeneigröße.
Vom Niederschlag her gesehen ist der Monat normal. Jedoch zwischen Küste
und Mosel-Main sowie im Südwesten von Bayern zu nass und in Schleswig-
Holstein teils deutlich zu trocken.
Gegenüber dem vieljährigen Temperaturmittel ist es zu warm. Die höchste
Temperatur wird mit 32,9 in Artern und Karlsruhe (14.) gemessen.
September
02. Zwei Klein-Tromben im Raum Vogelsberg und Raum Wittenberg/Sachsen-
Anhalt richten erheblichen Schaden an.
13. Gewitter im Raum Frankfurt/Oder, Blitzschlag legte öffentl. Leben
lahm, 40.000 Haushalte betroffen (ohne Strom).
20.-22. Äußerst intensive Niederschläge führen zu Überschwemmungen in
Schwaben und Oberbayern.
Der September ist zu nass. Das vieljährige Flächenmittel des Niederschlags
ist 30 % überschritten. In Rheinland-Pfalz deutlich zu nass. In der
Nordosthälfte gebietsweise zu trocken.
Höchstwert des täglichen Niederschlags am 20. in Konstanz 67,6 mm.
Gegenüber dem vieljährigen Temperaturmittel war es bundesweit zu warm, nur
am Ostrand zu kalt.
Die höchste Temperatur wird in Mannheim mit 28,4 øC gemessen (12.).
Oktober
08. Im Bergischen Land führte das erste Glatteis zu Unfällen.
10./11. Erster Herbststurm, z.B. im Land Lippe knickt Bäume um und
entwurzelt sie. (Brocken: 144 km/h am 11.)
29. Sturm mit Orkanstärke an der Küste und auf den Bergen (List/Sylt 122
km/h und Brocken/Harz 173 km/h).
Das vieljährige Flächenmittel des Niederschlags entspricht der Norm. Im
äußersten Norden, im Westen und Süden jedoch zu nass, sonst zu trocken, in
Odernähe deutlich.
Der höchste tägliche Niederschlag wird am 11. auf dem Feldberg/Schw. mit
43,8 mm gemessen.
Bundesweit ist es zu warm, östlich von Elbe und Saale deutlich zu warm.
Die höchste Temperatur wird am 14. in Garmisch-Partenkirchen mit 25,6 øC
gemessen.
November
05./06. In der Nacht erlebte Oberstdorf einen Föhneinbruch: um 21 Uhr
herrschte noch Frost von -2,1 øC. Innerhalb einer Stunde stieg die
Temperatur auf 7,9 øC. Am 6. um 7 Uhr werden 12,3 øC gemessen.
19./21. Sturmböen mit Bft 8 bis 11 auch im Flachland.
Der Monat ist zu trocken. Das vieljährige Flächenmittel des Niederschlags
wird bundesweit um 30 % unterschritten. Im Bayerischen Wald, im Harz und
Teilen der Norddeutschen Tiefebene ist es deutlich zu trocken; auf Sylt und
im äußersten Südwesten zu nass.
Der Höchstwert des täglichen Niederschlags wird am 4. Auf List/Sylt mit
21,5 mm gemessen.
Bundesweit ist es zu warm.
Die höchste Temperatur wird am 3. mit 20,1 øC in München-Stadt gemessen.
Dezember
Daten sind bis zum 20.12. berücksichtigt.
Der Dezember ist zu trocken. Bis jetzt liegt das Flächenmittel 22 % unter
dem Soll. Besonders niederschlagsarm ist es in Brandenburg und Sachsen.
Gegenüber dem vieljährigen Temperaturmittel ist der Monat bisher zu warm.
Die Abweichung beträgt 5 K.
Die höchste Temperatur wird am 5. mit 20,2 øC in Oberstdorf gemessen.
Wie sich das Jahr 2000 als letztes Jahr des 2. Jahrtausends nach Christus
in die Jahre des 20. Jahrhunderts einfügt, wird nach Auswertung aller Daten
des Jahres 2000 in den ersten Tagen des Januars 2001 mitgeteilt.
Quelle: DWD, Offenbach
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