OpenBCM V1.07b12 (Linux)

Packet Radio Mailbox

DB0FHN

[JN59NK Nuernberg]

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DJ4UF  > LEHRGANG 16.02.01 23:12l 246 Lines 20840 Bytes #999 (999) @ DL
BID : G2BDB0ACH01K
Read: DG0CO DG2RBF DK4RM DC4NA DB7NW DL6NAX DL1JAN DG2VWL DH7WW DK0RMR DK2ZA
Read: DO1NBS DO1NKR GUEST DJ0JB
Subj: RMNC-Flexnet Digi Befehle
Path: DB0MRW<DB0SON<DB0HBN<DB0SWR<DB0RBS<DB0PSC<DB0ACH
Sent: 010216/1937z @:DB0ACH.#NRW.DEU.EU [BCM Aachen, JO30BS] bcm1.43l
From: DJ4UF @ DB0ACH.#NRW.DEU.EU  (Eckart)
To:   LEHRGANG @ DL
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In der neuen Rubrik LEHRGANG erscheinen außer dem Amateurfunk-Lehrgang für Klasse 3 unter anderem auch Berichte zum Thema "Amateurfunk & Computer", die so aufgemacht sind, dass man daraus lernen kann (LEHRGANG), wie etwas funktioniert oder wie man es "anstellen" muss, um es selbst einmal zu machen. Jeder Funkamateur, der hierzu etwas beitragen kann, sei aufgefordert, seinen Bericht in der Rubrik LEHRGANG der Amateurfunk-Packet-Gemeinde zur Verfügung zu stellen! Die Berichte in der Rubrik LEHRGANG haben eine "unendliche" Lifetime.

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Packet-Radio: Die Befehle beim RMNC/Flexnet-Digipeater
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Bei Packet-Radio im Amateurfunk werden häufig noch Programme verwendet, bei denen man einzelne Befehle als Kommando ausgeben kann. Dabei muss man unterscheiden, ob die Befehle an den eigenen TNC oder an einen Digipeater oder an eine Mailbox gehen sollen. Immer wieder wurde nach der Erläuterung solcher Befehle bei Packet-Radio gefragt.

Die Unterschiede
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Sämtliche Prozessoren in den einzelnen Systemen benötigen Befehle. Bei Packet-Radio gibt es verschiedene Systeme gleichzeitig, die hier zunächst einmal unterschieden werden müssen. 

    Mailbox 1                 Mailbox 2
       |                         |
    Digipeater 1 <----------> Digipeater 2
       |                         |
    Controller   ----------------
     (TNC)
       |
    Computer

Bild 1: Die einzelnen Ebenen im Packet-Radio-System

Alle Befehle werden über die Tastatur an das Computerprogramm gegeben. Es gibt zwei Arten von Packet-Radio-Programmen, nämlich solche, bei denen man die Befehle in einer Befehlszeile selbst eingibt und solche, bei denen man die Funktion aufruft (meist Windows-Programme) und das Programm dann die Befehlszeile erzeugt. Ein solches Programm ist beispielsweise Paxon, das ich in FUNK 1/00 vorgestellt habe. Es gibt auch grafikorientierte DOS-Programme, zum Beispiel Graphik-Packet, die nach dem zweiten Prinzip arbeiten.

Nehmen wir an, es soll eine Nachricht an einen anderen Funkamateur gesendet werden. Der Ablauf geht folgendermaßen vor sich. Zunächst muss man einen Befehl an den Controller ausgeben, dass ein Digipeater "connectet" werden soll. Dann muss von dort aus die Mailbox "connectet" werden und schließlich muss man der Mailbox mitteilen, dass man eine Nachricht absenden möchte (Bild 1).

Um den Controller anzusprechen, muss zunächst das Packet-Programm in den Kommandomodus gebracht werden. Bei den alten Programmen erreicht man dies durch Betätigung der Escape-Taste. Häufig erscheint dann ein Stern (*) als Kennzeichen für den Kommandomodus. Aber dies hängt ganz vom Programm und vom Controller ab. Der Befehl zum Verbindungsaufbau (connect) lautet üblicherweise "c <call>". Für <call> muss das Rufzeichen des Digipeaters eingesetzt werden.

Ist die Verbindung hergestellt, meldet sich der Digipeater mit "connected to ...". Im Bereich dieses Digipeaters gibt es nun wiederum eine andere Befehlsliste, als zum Controller im Kommandomodus. Leider gibt es bei den Digipeatern drei verschiedene Systeme mit jeweils einer anderen Befehlsliste. Eine davon werden wir gleich noch kennen lernen. Zum Verbindungsaufbau mit der Mailbox kann man entweder wiederum "c <Mailboxcall>" eingeben oder einfach den Befehl "m" absenden. Normalerweise weiß der Digipeater selbst, mit welcher Mailbox er verbunden ist.

Ist man mit der Mailbox verbunden, gelten nun die Befehle der Mailbox, die sich wiederum von denen des Digipeaters unterscheiden. Leider gibt es auch bei den Mailboxen wiederum mehrere Systeme. In jedem dieser Systeme gibt es eine andere Befehlsliste. Diese werden wir  beim übernächsten Mal kennen lernen.

Für unser Beispiel des Versendens einer Nachricht an einen anderen Funkamateur geben wir nun (in allen Systemen gleich), den Send-Befehl mit Rufzeichen ein, zum Beispiel: "s dj4uf  Erster Test". Die Worte "Erster Test" hinter dem Rufzeichen stehen für einen Betreff, eine Nachrichten-Überschrift, die später beim Auflisten der eingetroffenen Nachrichten mit angezeigt wird.

Wichtige Befehle an den Controller
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Da die Befehle für den Controller sehr vom verwendeten Gerät abhängen, kann ich hier nur einige wenige Befehle vorstellen. Die anderen müssen Sie im Handbuch Ihres Controllers nachlesen, wenn sie diese überhaupt brauchen sollten. Ein sehr wichtiger Befehl dient zur Einstellung der Senderverzögerung "TX-Delay". Bei den TNCs nach dem WA6DED-Hoste-Mode-System lautet der Befehl einfach "t <Zahl>", bei anderen Systemen "txd <zahl>". Als Zahl wird meistens der Wert in 10-Millisekunden-Schritten eingegeben, die der Sender nach Betätigung der PTT warten soll, bevor er die Daten absenden soll. Bei manchen Controllern (z.B. SCS-PTC-Modem) wird der Wert direkt in Millisekunden angegeben. Bitte schauen Sie in Ihrem Handbuch zum Controller nach!

Übliche Werte  für TX-Delay liegen bei 1K2-Digipeatern und normalen Transceivern zwischen 100 ms und 250 ms, bei 9k6-Digis zwischen 50 ms und 150 ms. Im Kommandomodus gibt man beispielsweise für einen Wert von 150 ms folgenden Befehl ein.

t 15

Dieser Wert ist häufig in einer Initialisierungsdatei "*.ini" bereits als Vorgabewert eingetragen. Sie sollten diesen Wert so kurz wie möglich einstellen, um keine unnötige Sendezeit zu verlieren. Machen Sie den Wert versuchsweise immer kleiner, bis ein Connect nicht mehr zustande kommt. Den so ermittelten Wert, bei dem es noch gut geht, tragen Sie danach in die "INI" ein.

Das eigene Rufzeichen wird beim WA6DED-System bei den meisten TNCs und Modems mit dem I-Befehl eingegeben:

"i dj4uf"

Auch dieser Befehl wird üblicherweise in der INI fest eingetragen. Alle anderen Werte überlassen Sie ruhig dem Programm. Die Programmautoren haben meistens schon die üblichen Standardwerte in ihr Programm eingetragen. Es ist selten nötig, hier etwas zu ändern, außer den vom Transceiver abhängigen TX-Delay-Wert und dem eigenen Rufzeichen.

Die wichtigsten Befehle beim Digipeater
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Kümmern wir uns diesmal etwas ausführlicher um die Befehle eines Digipeaters. Ein in Deutschland sehr häufig verwendetes System ist das von der Amateurfunkgruppe "Rhein-Main-Neckar" entwickelte Controller-system (RMNC). Beim nächsten Mal wenden wir uns dem TNN-System (TheNetNode) zu Außerdem gibt es noch das XNET-System. Die Befehle der RMNC-Digipeater sollen in dieser Lehrstunde ausführlich besprochen werden.

Holen Sie sich die Befehlsliste eines RMNC/Flexnet-Digis auf Ihren Computer, indem Sie beispielsweise DB0ACH connecten und dann "h" für "Hilfe" eingeben. Sie erhalten ein Übersicht der zur Verfügung stehenden Befehle. Dies ist folgendes Bild 1.


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RMNC/FlexNet V3.3h DB0PRA Aachener Land <jo30ct> 438.325Mc -7,6McShift 9K6
           (A)ktuell v. 07.09.00   DB0PRA-10/11/12 = LINUX Server

=>h
                 BEFEHLSATZ fuer RMNC/FLEXNET-Digipeater:

 A ktuell      - Aktuell-Text anzeigen
 B aken        - Baken-Text anzeigen

 C onvers      - Convers. Nach dem Aufruf wird angezeigt, wer zur Zeit mit
                 dem Digipeater verbunden ist. Die Nummer gibt den Convers-
                 Kanal an, falls die Station Convers-Betrieb macht.
                 Stationen, die mit "---" gekennzeichnet sind, sind mit dem
                 Digipeater verbunden und nicht im Conversmode.
    /S call text Ansprechen einer Station, die mit dem Digi verbunden ist.
    /W           Conversteilnehmer anzeigen
    /C n         Auf Kanal n wechseln
    /C           Aktuelle Kanalnummer anzeigen
    /Q           Convers beenden

 C <call>      - Weiterverbinden zu anderen Digipeatern oder Benutzer-
                 stationen.
 D estination  - Anzeigen von Digipeater, die dem Router bekannt sind mit SSID
                 und Laufzeit in 100ms
 D digicall    - Vom Router benutzter Weg zu einem bekannten Ziel 
 F <call>      - Auf allen, in der Suchliste angegebenen Digipeatern, nach
                 dieser Station suchen.
 H elp         - Diesen Text anzeigen
 I nfo         - Info-Text anzeigen
 IO            - IO-Ports Status anzeigen
 L ink         - Linkpartner mit SSID und Laufzeit in 100 ms anzeigen
 M ailbox      - Connect zur lokalen Mailbox
 MH eard       - welche Stationen zuletzt und auf welchem Port gehoert wurde
 MH <TeilCall> - zeigt z. B. alle Stationen mit 'DL1' an 'MH DG2'
 MH <call>     - zeigt an wann ein bestimmtes Call gehoert wurde
 MY <call>     - Anzeige von MYCALL und Connect-SSID's dieses Digis
 P arameter    - Parametereinstellung, Linkqualitaeten, Statistik des Digis
 Q uit         - Verbindung trennen
 S earch       - Suchliste fuer FIND-Befehl
 T call text   - Textzeile an einen in der Infobox eingelogten Benutzer
 T call        - Dauer-Talk mit User <call>, Beenden wie im Convers
 U             - Liste der momentan mit dem oder ueber den Digi laufenden QSOs:
                 <QSO-Nummer>;<Layer2-State>;<Unbest.Frames><Port>:<Pfad>
 U Port-Nr.    - Zustand aller ueber diesen Port laufenden QSOs anzeigen
 U *           - wie U, zusaetzlich FRACK und MAXFRAME
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 Bild 2: Die Befehlsliste eines RMNC-Digipeaters (hier DB0ACH-8)



--------------------------- Zum Vergleich TNN: --------------------------------

Hilfe für TNN

Programm-Version 1.15 vom 26. Dezember 1996 by DF7BZ
TNN-Doku-Version 1.77 vom 24. Oktober 1999 (c) by NORD><LINK e. V.  (DG9FU)

Folgende Befehle sind laut Dokumentation verfügbar :

Befehl              Hilfe-Seiten         Befehl              Hilfe-Seiten
(A)KTUELL      (extern)  1               (BE)ACON                 1
(C)ONNECT                6               (CONV)ers               17
(CQ)                     4               (D)EST                   2
(DX)CLUSTER              1               (G)RAPH                  8
(H)ELP                   3               (HA)RDWARE     (extern)  1
(I)NFO         (extern)  1               (L)INKS                  1
(L3)MHEARD               3               (LOOP)                   1
(M)AILBOX                1               (MAP)          (extern)  1
(MH)EARD                 3               (MSG)          (extern)  3
(N)ODES                 11               (P)ARAMETER              6
(PAC)SAT                 1               (PI)NG                   1
(PO)RT                   8               (Q)UIT                   1
(QTH)          (extern)  2               (R)OUTES                 5
(S)TAT                  15               (SAT)          (extern)  1
(SAV)ecall     (extern)  1               (SH)owcall     (extern)  2
(SO)FTWARE     (extern)  1               (TA)LK                   1
(TI)ME                   1               (TOP)          (extern)  5
(U)SER                  12               (V)ERSION                1

Externe Befehle sind nicht bei jedem Digi vorhanden !
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Bild 3: Zum Vergleich: Die Hilfedatei eines TNN-Digipeaters


Holen Sie sich die für Ihren Digipeater gültige Hilfedatei selbst von Ihrem Digi. Um die aktuelle Befehlsliste Ihres Digipeaters zu bekommen, connecten Sie diesen und geben den Befehl "help"  oder einfach "h" ein. Dann erhalten Sie eine Befehlsliste ähnlich der Bilder 2 oder 3. Wenn Sie einen Digipeater connecten, der mit dem TNN-System arbeitet (Bild 3), gelten nur die Erklärungen der im Folgenden aufgeführten wichtigsten Befehle auch für dieses System. Bei den weiteren Befehlen gibt es Unterschiede. Diese lernen Sie nächstes mal kennen.

Der A-Befehl
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A bedeutet "aktuell". Wie auf meiner Homepage [1] auch, wird man in einer Übersicht immer das Neueste kurz vorstellen. 

Der I-Befehl
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Mit I für Info wird Ihnen der Digipeater ausführlich vorgestellt mit Standort, Betriebssystem und den Links zu anderen Stationen.

Zur Erinnerung: Beim Digi bedeutet I "Info", beim Controller gibt der I-Befehl das aktuelle Rufzeichen an.

Der C-Befehl
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C steht für "connect" (verbinden). Der Digi muss wissen, mit welcher anderen Station Sie verbunden werden wollen. Also müssen Sie - durch ein Leerzeichen getrennt - dahinter das gewünschte Rufzeichen eingeben. Von einem Digipeater kann man sich zu einem anderen Digipeater oder zu einer Mailbox oder auch zu einem anderen Funkpartner verbinden lassen. wenn Sie zu der nächst gelegenen Mailbox verbunden werden wollen, verwenden Sie besser den Befehl m.

Achtung! Beim Digi bedeutet der Befehl C "Connect", bei einer Mailbox ist es der "Check"-Befehl (folgt später).

Der M-Befehl
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Durch Eingabe des Befehls "m" bei einem Digipeater wird man zur nächsten Mailbox verbunden.

Der Q-Befehl
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Q kommt von "quit" (verlassen). Damit werden Sie wieder disconnectet und automatisch zu der vorhergehenden Ebene herunter geschaltet. Wenn Sie beispielsweise beim dritten Digipeater einer Kette angekommen waren, werden Sie zum zweiten Digi zurück geschaltet.

Wenn Sie von dem dritten Digipeater komplett disconnectet werden wollen, müssen Sie die Verbindung vom Controller zum ersten Digi trennen. Dies geschieht mit einem Befehl an den Controller. Sie müssen dazu erst in die Kommandoebene schalten (zum Beispiel mit der Escape-Taste) und dort den Befehl "d" für "Disconnect" als Kommando eingeben.

Wenn Sie nur mit einem Digipeater verbunden waren, wirken sich zwar beide Befehle gleich aus (Disconnect), dennoch gibt es einen Unterschied. Sollten nämlich noch Datenpakete für Sie unterwegs sein, werden bei einem "Q" diese erst noch übertragen und dann wird vom Digi aus der Befehl zum Disconnecten gegeben. Der Controller nimmt darauf keine Rücksicht und disconnectet mit "d" sofort.

Mit diesen Befehlen kommt man normalerweise schon aus, wenn man standardmäßig nur eine Verbindung zu einer Mailbox aufbauen möchte. Sehr interessant aber sind erst die weiteren Möglichkeiten.

Weitere wichtige Befehle beim RMNC-Digipeater
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Der D-Befehl
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Wenn Sie gern einmal wissen möchten, ob nicht vielleicht in einer anderen Mailbox, zum Beispiel im Ausland, noch viel mehr oder andere interessante Dinge geschrieben stehen, können Sie sich über eine Kette von Digipeatern dort hin verbinden lassen. Oder wenn Sie auf Reisen sind, können Sie sich direkt von dort zu Ihrer Mailbox connecten. Dazu ist es sinnvoll, wenn Sie den Weg dahin wissen.

Bei den RMNC-Digipeatern braucht man aber den Weg gar nicht zu kennen, denn die Digipeater enthalten eine "Destination-Liste". Dort sind intern die Wege abgespeichert. Sie müssen den Digi nur fragen, ob Ihr gewünschter Digi oder sogar die Mailbox nicht schon in der Zieldatei (destination) beim derzeitig connecteten Digi vorhanden sind. Geben Sie einfach "D" ein, bekommen Sie eine schier unendlich erscheinende Liste von Rufzeichen aus ganz Europa. Die Übertragung dieser Liste dauert etliche Minuten.

Wenn Sie vielleicht nur ein Bruchstück des Rufzeichens wissen, zum Beispiel, dass der Suffix des Rufzeichens eines deutschen Digis mit A anfängt, können Sie "d db0a" eingeben. Oder Sie wollen einen Digi in der Schweiz connecten. Dann geben Sie "d hb" ein. Sie bekommen dann allerdings nicht nur Rufzeichen, die mit HB anfangen, sondern auch solche, die die Buchstabenkombination "..hb.." irgendwo im Rufzeichen haben (Bild 4). Da die Digipeater in der Schweiz alle eine Neun im Rufzeichen führen, geben Sie besser ein: "d hb9".  Dann bekommen Sie nur schweizer Stationen angezeigt.

Wenn Sie hinter das D noch ein Rufzeichen aus der Destination-Liste setzen, zum Beispiel "d hb9gr", dann wird Ihnen der komplette Weg aufgelistet, der vom derzeitigen Digi zum Zieldigi abgespeichert ist. Dies ist manchmal sehr interessant, wenn man feststellen möchte, wo es denn auf der Strecke "hakt".

DB0HBG  0-15  234   DB0HBN  0-15  163   DB0RHB  0-15    37   HA3KHB  0-0    96  
HB9AJ   0-0   244   HB9AK   0-0   218   HB9AK  14-14   226   HB9C    0-0   105
....

Bild 4: Anzeige beim Befehl "d hb" bei einem Digipeater (kurzer Ausschnitt)

Die Zahlen hinter den Rufzeichen haben folgende Bedeutung. Zum Beispiel steht im Bild 4 "DB0HBG 0-15 234. Zur Unterscheidung können bei Packet-Radio zum Aufbau mehrerer Verbindungen noch Ziffern SSIDs) angehängt werden, beispielsweise DJ4UF-0 (ist dasselbe wie DJ4UF allein), DJ4UF-1, DJ4UF-2 und so weiter bis DJ4UF-15. Für DB0HBG sind also alle 15 SSIDs zulässig. Die Zahl dahinter (234) gibt die Qualität (Schnelligkeit) der Strecke an. Die Zahl muss mit 0,1 multipliziert werden und gibt dann die "Link-Zeit" in Sekunden an. Zu DB0HBG dauert es also hin und zurück 234 x 0,1 = 23,4 Sekunden. Dies ist für einen vernünftigen Packet-Radio-Betrieb zu langsam. Man sollte sich Strecken aussuchen, die einen wert unter 100 haben, also unter 10 Sekunden liegen.

Zur Unterscheidung: Beim Controller bewirkt der D-Befehl einen Disconnect, beim Digipeater bedeutet er die Liste der Zielrufzeichen (destinations). mit SSID und Verbindungszeit.

Der L-Befehl
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Ein dem D-Befehl verwandter Befehl ist der L-Befehl. Er bewirkt, dass Sie eine Liste der "Link-Stationen" bekommen, das sind die Stationen, die über eine Direktverbindung an dem Digipeater angeschlossen sind. Die Verbindung zu einer Link-Station ist natürlich viel schneller, als zu einer weit entfernten Station, die erst über viele Linkstrecken miteinander verbunden sind.

Achtung! Beim Digipeater bedeutet L "Links", bei einer Mailbox bedeutet L "List" ( Erläuterung folgt später).

Der F-Befehl
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F steht für "find" (finden). Möchten Sie einen Funkamateur unbedingt sofort direkt connecten und Sie wissen nicht, ob der OM gerade in Packet-Radio QRV ist und auf welchem Digi er "aushängt", können Sie ihn suchen lassen mit "f <call>. Dann sucht der Digi bei allen angeschlossenen Stationen auf allen Ports nach der gewünschten Station. Wenn Sie aber wissen, dass der OM nur diesen Digi und gelegentlich noch einen oder zwei andere benutzt, können Sie die Rufzeichen der Stationen, wo der Digi suchen soll, vorher mit dem "S-Befehl" eingeben.

Der S-Befehl
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S kommt von "search" (suchen). Geben Sie - mit Semikolon getrennt - die Rufzeichen der Digipeater ein, wo der Digi beim folgendenden Find-Befehl nach einem call suchen soll.

Unterscheiden Sie: Beim Digipeater bedeutet des S-Befehl "suchen" und bei einer Mailbox bedeutet der S-Befehl "senden". 

Der T-Befehl
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T kommt von "talk" (sprechen). Wenn Sie zum Beispiel im Monitor gesehen haben, dass eine Station, der Sie schnell mal "guten Tag" sagen wollen, mit dem gleichen Digi wie Sie selbst verbunden ist, können Sie der Station eine kurze Mitteilung (zirka eine Zeile) als Text auf den Bildschirm setzen. Sie brauchen dazu die andere Station nicht zu connecten.

Wenn ich beispielsweise an DH4KYL auf dem Digi eine Meldung schicken möchte, gebe ich ein: "t dh4kyl Hallo Brigitta, wie geht es?" oder einen anderen Text. Dann wird Brigitta auf Ihrem Bildschirm kurz danach folgenden Text sehen können, ohne dass die andere Verbindung unterbrochen wird.

    *dj4uf*: Hallo Brigitta, wie geht es?

    Bild 5: So sieht es aus, wenn man eine Talk-Meldung erhält.

Brigitta kann dann ebenso antworten, indem sie eingibt: "t dj4uf Danke gut! Was gibt es Neues?" oder eine andere Textzeile.

Abschlussbetrachtung
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Wie Sie aus der Liste in Bild 2 erkennen können, gibt es noch eine ganze Reihe mehr Befehle. Den Convers-Betrieb möchte ich in einem separaten Bericht ausführlich besprechen. Alle anderen Befehle sollten Sie einfach mal ausprobieren. Sie können sich zu diesen Befehlen auch eine ausführliche Hilfe anzeigen lassen, indem Sie "help <befehl>", also beispielsweise "h p" eingeben. Dann bekommen Sie in diesem fall eine Hilfe zum P-Befehl.

Glauben Sie bitte nicht, es sei reine Schikane, dass man verschiedene Befehle mit gleichen Buchstaben versehen hat. Es liegt einfach daran, dass ein Digipeater ganz andere Aufgaben zu bewältigen hat als eine Mailbox. Die ausgewählten Buchstaben sollen natürlich möglichst leicht zu merken sein. Da hat man die englische Sprache gewählt, wobei häufig der erste Buchstabe in der deutschen Sprache auch passt, wie beispielsweise "s" für Suchliste, "f" für finden, aber "t" für sprechen (talk). Da merkt man sich vielleicht "Text senden".  Bei "m" merkt man sich natürlich Mailbox und nicht das deutsche Wort Postfach. 


© 2001 Eckart K. W. Moltrecht, DJ4UF

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Dieser Bericht erschien als Eckarts Lehrstunde in Funk 01/2001,
eingespielt ins Packet-Radio-Netz von EA5/DJ4UF Februar 2001



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