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DK3CZ  > IMKER    06.10.97 00:19l 96 Lines 5376 Bytes #999 (999) @ DL
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Subj: Monat Oktober
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Sent: 971005/2018z @:DB0MAK.#BAY.DEU.EU [Marktredwitz, JO60BA] Bcm1.39t
From: DK3CZ @ DB0MAK.#BAY.DEU.EU  (Walter)
To:   IMKER @ DL
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Monat Oktober
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Wenn es ein goldener Oktober ist koennen unsere Bienen nochmal 
kraeftig an das Pollensammeln gehen. Eine gute PollenversorgungL ist 
der Garant fuer eine gute Fruejahrsentwicklung! Die Bienen geniessen 
wie auch wir nochmal die schoenen warmen Tage.
Fuer die Pollenversorgung ist der Imker selbst verantwortlich. In 
bewohnten Gegenden ist das kein Problem, da genuegend Gaerten in der 
Naehe sind und eine gute Pollenversorgung in der Regel, durch die 
vielen Herbstblumen, vorhanden ist. Etwas in Vergessenheit gekommen 
ist die Schneebeere, sie wird oft als Unkraut betrachtet und darum 
auch verschmaeht. Ihre Bluetezeit ist von Juli bis September, sie kann 
auch als Hecke angelegt werden. So dient sie auch gleichzeitig als 
Schutz gegen Kaelte und Wind. Wir niemand als Berater findet hat 
oftmals einen Obst-u.Gartenbauverein in der Naehe, wo man sich auch 
beraten lassen kann. Gartencenter sind oftmals kein geeignter 
Ansprechpartner, da es oft am noetigen Fachpersonal fehlt.
 
Anders sieht das schon bei den Imkern aus die im Aussenbereich ihre 
Bienen stehen haben. Hier gilt es die Bienenweide optimal zu 
verbessern. Man muss einfach mit offenen Augen durch die Landschaft 
gehen. Der Wiesenbaerenklau ist bei uns einer der wenigen weitver- 
breiteten Spaetsommerpflanzen. Auch die Goldrute, eine sehr 
unverwuestliche Pflanze, zaehlt zu den Pollenspendern. Natuerlich 
nicht zu vergessen die vielen Arten von Herbstastern.
 
Vor allem sollte man nur mit straken Voelkern in den Winter gehen, 
Schwaechlinge sind ev. mit Nachbarvoelkern zu vereinigen. Das 
wichtigste aber ist eine junge leistungsfaehige Koenigin, denn sie 
muss im Fruehjahr fuer ein gute Volksentwicklung sorgen.
Bei einer letzten Durchschau kann man den Futtervorrat pruefen, denn 
um diese Jahreszeit ist kaum noch Brut vorhanden. Bei allzu grossen 
Loechern ohne Futter auf den Waben muss man noch nachfuettern, aber 
nicht fluessig, die Raeuber warten ueberall!!
Wer die Varroabehandlung noch nicht durchgefuehrt hat sollte die 
warmen Tage noch nuetzen und mit Ameisensaeure die Voelker behandeln, 
denn bald kommen die kalten Tage und da geht dann nichts mehr.
Jetzt helfen eigentlich nur noch AS-Behandlungen von Oben, also ITM 
(Illertissener Milbenplatte) o.ae. Die Behandlung mit einem Verdunster 
bringt u.Umstaenden nicht mehr die gewuenschte Wirkung.
 
Wenn das alles geschehen ist kann man sich noch lange nicht in den 
Lehnstuhl setzen!
Die Beuten muessen jetzt unbedingt gegen das Eindringen von 
Schaedlingen (Maeusen aller Art) gesichert werden. Die Spitzmaeuse vor 
allem kommen durch den kleinsten Flugkeil durch. Hier hilft etwas 
abgeschnittener Maschendraht, (Baumarkt) in der Groesse 8x8 mm den man 
mit Reissnaegeln am Flugkeil befestigt werden kann.
Die Bienen braucht in Verbindung zur Aussentemperatur, daher keine 
Wolldecken o. ae. auf die Beuten legen. Darueber freuen sich in erster 
Linie die Maeuse. Der Flugkeil sollte nach Einstellung des Flugbe-
triebs moeglichst gross sein, denn das Bienenvolk braucht eine gute 
zugfreie Zirkulation der Luft, die die Stockfeuchte abtransportiert. 
Wenn moeglich sollten auch, bei grossen Beuten und in Zweiraumueber-
winterung, ev. die Randwaben gezogen werden.
 
Jetzt kommt die Zeit der Wachsverarbeitung. Wer im Sommer mit einem 
Sonnenwachsschmelzer gearbeitet hat kann jetzt daran gehen dieses 
Wachs zu verarbeiten. Dieses wertvolle Geraet sollte eigentlich in 
keinem Imkerbetrieb, sei er auch noch so klein, fehlen. Er bewahrt 
auch unsere wertvollen Waben vor Mottenfrass, die besonders im 
Hochsommer sehr aktiv sind.
Wenn in einem Imkerverein noch ein Dampfwachsschmelzer oder Presse 
vorhanden ist kann man jetzt in der Arbeitsarmen Zeit noch den Rest 
der alten Waben einschmelzen. Dabei sollte man auch daran denken nicht 
unbedingt mit einem Stromanschluss zu arbeiten, es gibt die Geraete 
auch mit Propangasbetrieb. Solche Wachsschmelzer kann man auch mal an 
einem Aussenstand benutzen. 
Hier ist auch die Ausbeute viel hoeher als im Sonnenwachsschmelzer. 
Immer mehr Vereine gehen dazu ueber solche Geraete fuer ihre 
Mitglieder anzuschaffen. Genauso wichtig wird auch in Zukunft die 
Mittelwandgiessform. Nachdem immer mehr belastetes Wachs in den Handel 
kommt sollte man hier vorsorgen. Viele Imker sind schon vor einigen 
Jahren von der Chemie abgerueckt und haben so noch relativ unbe-
lastetes Wachs zur Verfuegung. Das sollte man auf keinen Fall in den 
Handel geben.
Natuerlich ist es wichtig, dass solche Geraete im Verein auch 
entsprechend gepflegt werden. Hier muss eine Person dafuer 
verantwortlich zeichnen und streng darueber wachen dass alle 
Mitglieder sorgsam mit den Geraeten umgehen.  
 
In den noch verbleibenden warmen Herbsttagen sollte man auch mal an 
das Aufraeumen des Bienenhauses denken. Wer kein Bienenhaus hat, wie 
ich, sollte dann die Wanderstaende o. andere Unterkuenfte in Ordnung 
bringen. 
Auch die Geraetschaften sollten gepflegt abgestellt werden. Die nicht 
mehr benoetigten Beuten koennen jetzt gesaeubert und ev. mit einem 
neuen Anstrich vesehen werden. Im Fruehjahr eilt oft die Zeit und dann 
ist man froh sauberes Material vorzufinden.  
 
Wenn wir nun dies alles beherzigen koennen wir den naechsten Fruehling 
gelassen entgegensehen.
 
Zu all diesen Arbeiten wuenscsht Euch viel Spass Euer Imker-
u.Funkfreund Walter.
 


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