OpenBCM V1.07b12 (Linux)

Packet Radio Mailbox

DB0FHN

[JN59NK Nuernberg]

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DG8NGN > HAMNET   22.07.13 07:02l 349 Lines 19755 Bytes #999 (0) @ DL
BID : M7NDB0FHN0B3
Read: GUEST DK5SG DK3UZ DJ3PU DG4IAK DK3HG DL8MCG DL8UEF DO2CN DG2RAM DC9RD
Read: DH6MBT DK4OK DG8NGN DC7DS DL2GKM DK3EL DG7FDL DL3XAK DL1GMC
Subj: IP ueber AX.25 - Integration im HAMNET
Path: DB0FHN
Sent: 130722/0502z @:DB0FHN.#BAY.DEU.EU [JN59NK Nuernberg] obcm1.07b12
From: DG8NGN @ DB0FHN.#BAY.DEU.EU (Jann)
To:   HAMNET @ DL
X-Info: No login password

Hallo zusammen,

diese Anleitung soll aufzeigen, wie man einen IP ueber AX.25 faehigen Packet 
Radio Knoten auf Basis von Xnet in eine lokal vorhandene HAMNET-Anbindung 
vollstaendig integrieren kann.

Die Administratoren der einzelnen autonomen Systeme (AS) im HAMNET haben von 
der DL-IP-Koordination bereits einen Bereich fuer das Backbone- (/23) als 
auch fuer das User-/Servicenetz (/22) erhalten. Aus dem Netzblock des 
User-/Servicenetzes wird innerhalb eines autonomen Systems jeweils ein 
Netzblock fuer die jeweiligen Standorte herausgebrochen (meist zwischen einem 
/26 und einem /29).

Die Aufteilung des IP-Netzes des jeweiligen Standortes wird dem jeweiligen 
Sysop ueberlassen. An einem Standort mit lokalen Diensten (z.B. APRS-Gateway) 
und einem HAMNET-Einstieg empfehle ich z.B. ein /26 in zwei /27 aufzuteilen 
(z.B. ein 44.225.20.128/26 in ein 44.225.20.128/27 fuer lokale Dienste und 
44.225.20.160/27 fuer den Einstieg). Ueber eine einzige Firewallregel kann 
man nun zum Beispiel einen vorhandenen Internetzugang fuer die lokalen Dienste 
freischalten bzw. fuer den Userzugang sperren.

Ist nun am Standort neben dem HAMNET-Einstieg auch noch ein Packet Radio 
Einstieg vorhanden, so bietet es sich an den Block fuer die User nochmals 
aufzuteilen (in unserem Beispiel das 44.225.20.160/27 in 44.225.20.160/28 
fuer die HAMNET-User und 44.225.20.176/28 fuer den Packet-Radio Einstieg). 
Nachdem jeder Knoten seinen genutzten IP-Adressbereich im HAMNET ueber das 
Routingprotokoll verbreitet, klappt es auch mit dem Routing.

---------------------------
1. DB0FOR (Mikrotik + Xnet/DLC7):
Diagramm: https://www.dropbox.com/s/ep7bx1yywnh9kl9/DB0FOR.gif

Das erste Beispiel beschreibt die Konfiguration von DB0FOR vom 19.5.2013. Am 
besten besorgt man sich zum besseren Verstaendnis der nachfolgenden 
Ausfuehrung den entsprechenden Standortplan (db0for.gif).

Das zugeteilte User-/Servicenetzwerk fuer DB0FOR lautet 44.225.24.64/27. Der 
untere Bereich ist fuer die Dienste reserviert (44.225.24.64/28) und der 
obere Bereich fuer den Packet-Radio Zugang (44.225.24.80/28).

An DB0FOR kommt ein Mikrotik RB433 zum Einsatz. Die WLAN-Schnittstelle stellt 
den Link zu DB0VOX mit dem Routingprotokoll BGP mittels eines 
Transfernetzwerks (aus dem Backbonebereich) her. Ueber diesen Link wird dem 
HAMNET das User-/Servicenetzwerk 44.225.24.64/27 bekannt gegeben. Ausserdem 
wird DB0VOX als Standardgateway fuer DB0FOR konfiguriert.

Die erste IP aus dem Servicenetzwerk gehoert dem Mikrotik Router und liegt 
auf dessen Ethernetschnittstelle an (44.225.24.65/28). Diese IP ist 
gleichzeitig als Standardgateway fuer alle anderen Geraete im LAN anzugeben. 
Als weitere Geraete im lokalen Servicenetzwerk befindet sich eine Packet 
Radio Mailbox mit der IP 44.225.24.66 und der DLC7 mit der IP 44.225.24.67. 
Letzterer wird in der Xnet-Konfiguration mit dem Befehl "start ether 
44.225.24.67" gestartet. Mit "start routed" wird der TCP/IP-Stack fuer das 
Routing ueber AX.25 gestartet.

Die IP-Konfiguration von Xnet wird in der Datei "IP.NET" definiert. Der DLC7 
bekommt fuer den internen TCP/IP-Router die erste IP aus dem IP-Pool des 
Packet-Radio Zugangs verpasst: "myip 44.225.24.81". Es werden einige 
Standardparameter definiert: "ifc <...> arptout 57600" definiert wieviele 
Minuten ein gelernter ARP-Eintrag gehalten werden soll (57600 = Maximum), 
"ifc ax25 mtu 1500" definiert die MTU auf dem AX.25-Interface (um MTU-Probleme 
zu vermeiden wird hier der Ethernetstandard von 1500 genommen, was zur 
Segmentierung von IP-Paketen aufgrund der begrenzten AX.25-Paketlaenge 
fuehrt), "nameserv 44.130.60.100" definiert den lokal genutzten Nameserver 
(ein "ping db0fhn.ampr.org" funktioniert damit auf dem PR-Knoten) und "arp 
port 1" definiert den lokalen Port, auf denen ARP-Requests gesendet werden 
(nachdem der Use Case doch sehr beschraenkt ist, sollte man ihn auf einen 
nicht genutzten Port legen um unnoetigen Traffic auf dem PR-Einstieg zu 
generieren).

Eine weitere ganz wichtige Einstellung ist "ipr prio 1". Vor etlichen Jahren 
hatte Jimy (Xnet Autor) die Standardeinstellung zur Behandlung von 
ARP-Eintraegen geaendert. Ist ein ARP-Eintrag fuer eine IP-Adresse vorhanden, 
so wird dieser *immer* genutzt, egal wie die IP-Routen gesetzt sind. Damals 
war diese Einstellung sehr interessant, da viel PR-Knoten sehr schlecht 
konfiguriert waren und so wenigstens TCP/IP-Betrieb moeglich war. Fuer das 
neue Konzept ist es aber toetlich, wenn das Routing durch ARP-Eintraege 
verbogen werden kann. Daher ist nun die Einstellung "ipr prio 1" zu verwenden.

Mit dem Befehl "ipr add 0.0.0.0/0 ether 44.225.24.65" setzen wir fuer den 
internen TCP/IP-Router des DLC7 das Standardgateway (den Mikrotikrouter im 
LAN). Wir moechten ausserdem festlegen, dass das Packet-Radio Usernetzwerk 
auf AX.25 zu erreichen ist: "ipr add 44.225.24.80/28 ax25". Nachdem der 
Mikrotik-Router noch nicht weiss, dass wir 44.225.24.80/28 als Userbereich 
fuer PR nutzen wollen, muss am Mikrotik noch eine haendische IP-Route gesetzt 
werden. Sie lautet "Route 44.225.24.80/28 ueber den DLC7 mit der IP 
44.225.24.67 (seine lokale IP-Adresse auf Ethernet)".

Eher kosmetischer Natur ist der Eintrag "arp add 44.225.24.81 ax25 db0for" 
mit dem wir festlegen, dass die IP-Adresse fuer den internen TCP/IP-Router dem 
AX.25-Knoten DB0FOR gehoert und sich nicht aendern darf.

Die Konfiguration der IP.NET ist damit im Prinzip abgeschlossen. Jetzt 
muessen noch alle an Endnutzer vergebbare IP-Adressen in der IPADDR.NET 
einzeln untereinander aufgefuehrt werden. Fuer DB0FOR ist das dann 
44.225.24.82 bis 44.225.24.94. Moechte nun ein Packet-Radio Nutzer TCP/IP 
ueber AX.25 betreiben, so muss er zunaechst nach DB0FOR connecten und den 
Befehl "getip" eingeben. Es wird dann fuer 57600 Minuten (40 Tage) fuer ihn 
eine IP-Adresse aus dem IP-Pool reserviert und ausgegeben.

Optional:
An DB0FOR haben wir die 44.225.24.82 aus der IPADDR.NET ausgespart, da diese 
IP-Adresse fest an mein Rufzeichen gebunden sein soll. Dies erfolgt mit dem 
Befehl "arp add 44.225.24.82 ax25 dg8ngn-10". So wird diese Adresse an andere 
User mit "getip" nicht vergeben und ist fuer mich reserviert. Daher kann ich 
stets mit dieser IP-Adresse kollisionsfrei arbeiten.

Optional:
Fuer den Sysop von DB0FOR (DG2NBN) haben wir eine IP-Adresse aus dem 
Servicenetzbereich des Knotens herausgenommen und mappen diese nach AX.25 
(44.225.24.73). Dazu kommt der Befehl "arp add 44.225.24.73 p ether" zum 
Einsatz. Er besagt, dass der DLC7 im LAN einen ARP-Request fur 44.225.24.73 
mit seiner MAC-Adresse beantworten soll. Wird also ein IP-Paket aus dem 
HAMNET nach 44.225.24.73 verschick, so erhaelt der DLC7 zunaechst das Paket. 
Mit dem Befehl "ipr add 44.225.24.73 ax25" legen wir fest, dass diese 
IP-Adresse auf AX.25 anliegt und mit "arp add 44.225.24.73 ax25 dg2nbn-10" 
fuer DG2NBN reserviert ist.


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2. DF0ANN (Mikrotik + Xnet/WRT54):
Diagramm: https://www.dropbox.com/s/j38lvirnavxstec/DF0ANN.gif

Das zweite Beispiel beschreibt die Konfiguration von DF0ANN vom 19.5.2013. Am 
besten besorgt man sich zum besseren Verstaendnis der nachfolgenden 
Ausfuehrung den entsprechenden Standortplan (df0ann.gif).

Der Linksys WRT54 wurde mit einem Image mit AX.25-Tools installiert:
http://db0fhn.efi.fh-nuernberg.de/doku.php?id=projects:openwrt:soft

Das zugeteilte User-/Servicenetzwerk fuer DF0ANN lautet 44.225.24.160/28. Es 
erfolgt keine Aufteilung des Netzwerks wie bei DB0FOR.

An DF0ANN kommt ein Mikrotik RB711 zum Einsatz. Die WLAN-Schnittstelle stellt 
den Link zu DB0FHN mit dem Routingprotokoll BGP mittels eines 
Transfernetzwerks (aus dem Backbonebereich) her. Ueber diesen Link wird dem 
HAMNET das User-/Servicenetzwerk 44.225.24.160/28 bekannt gegeben. Ausserdem 
wird DB0FHN als Standardgateway fuer DF0ANN konfiguriert.

Die erste IP aus dem Servicenetzwerk gehoert dem Mikrotik Router und liegt 
auf dessen Ethernetschnittstelle an (44.225.24.161/28). Diese IP ist 
gleichzeitig als Standardgateway fuer alle anderen Geraete im LAN anzugeben. 
Als weitere Geraete im lokalen Servicenetzwerk befindet sich ein lokaler 
Router mit der IP 44.225.24.163 und der Linksys WRT54 mit der IP 
44.225.24.162. Weitere IP-Adressen werden im LAN per DHCP vergeben 
(44.225.24.168 bis 44.225.24.174). Fuer den PR-Knoten bleiben damit die 
IP-Adressen (44.225.24.164 bis 44.225.24.167).

Zwischen dem Linux-Kernel und dem Xnet wird die IP-Point-to-Point-Verbindung 
ueber ein PTY/TTY-Paerchen mit dem SLIP-Protokoll hergestellt. Die Linuxseite 
mit der IP-Adresse 44.225.24.162 (die selbe wie im Ethernet) wird der Master 
der Verbindung sein und die Xnetseite mit der IP-Adresse 44.225.24.164 (die 
erste IP fuer Packet Radio) wird der Slave der Verbindung sein. Der 
115k2-SLIP-Link (Master) wird im Linux mit folgendenen Befehlen erstellt:
slattach -p slip -s 115200 /dev/pty/m0 -q -n &
sleep 1
ip link set sl0 up
ip link set sl0 mtu 1500
ip addr add 44.225.24.162 peer 44.225.24.164 dev sl0

Im Xnet kann der SLIP-Link (Slave) mit diesem Befehl erstellt werden:
attach sdev8 slip 115200 /dev/pty/s0

Ausserdem muss der TCP/IP-Stack fuer das Routing ueber AX.25 gestartet werden:
start routed

Die IP-Konfiguration von Xnet wird in der Datei "IP.NET" definiert. Xnet 
bekommt fuer den internen TCP/IP-Router die erste IP aus dem IP-Pool des 
Packet-Radio Zugangs verpasst: "myip 44.225.24.164". Es werden einige 
Standardparameter definiert: "ifc <...> arptout 57600" definiert wieviele 
Minuten ein gelernter ARP-Eintrag gehalten werden soll (57600 = Maximum), 
"ifc ax25 mtu 1500" definiert die MTU auf dem AX.25-Interface (um MTU-Probleme 
zu vermeiden wird hier der Ethernetstandard von 1500 genommen, was zur 
Segmentierung von IP-Paketen aufgrund der begrenzten AX.25-Paketlaenge 
fuehrt), "nameserv 44.130.60.100" definiert den lokal genutzten Nameserver 
(ein "ping db0fhn.ampr.org" funktioniert damit auf dem PR-Knoten) und "arp 
port 1" definiert den lokalen Port, auf denen ARP-Requests gesendet werden 
(nachdem der Use Case doch sehr beschraenkt ist, sollte man ihn auf einen 
nicht genutzten Port legen um unnoetigen Traffic auf dem PR-Einstieg zu 
generieren).

Eine weitere ganz wichtige Einstellung ist "ipr prio 1". Vor etlichen Jahren 
hatte Jimy (Xnet Autor) die Standardeinstellung zur Behandlung von 
ARP-Eintraegen geaendert. Ist ein ARP-Eintrag fuer eine IP-Adresse vorhanden, 
so wird dieser *immer* genutzt, egal wie die IP-Routen gesetzt sind. Damals 
war diese Einstellung sehr interessant, da viel PR-Knoten sehr schlecht 
konfiguriert waren und so wenigstens TCP/IP-Betrieb moeglich war. Fuer das 
neue Konzept ist es aber toetlich, wenn das Routing durch ARP-Eintraege 
verbogen werden kann. Daher ist nun die Einstellung "ipr prio 1" zu verwenden.

Fuer den Point-to-Point-Link zwischen Xnet und Linux muss nun ein ARP-Eintrag 
mit "arp add 44.225.24.162 slip sdev8" gesetzt werden. Anschliessend koennen 
wir fuer den internen TCP/IP-Router von Xnet das Standardgateway mit "ipr add 
0.0.0.0/0 slip 44.225.24.162" setzen. Im Gegensatz zu DB0FOR koennen wir nun 
kein User-Subnetz festlegen, da wir nur ein paar IP-Adressen aus dem 
User-/Servicenetz des Knotens nutzen. Wir legen daher mit "ipr add 
44.225.24.165 ax25", "ipr add 44.225.24.166 ax25" und "ipr add 44.225.24.167 
ax25" fest, dass diese IP-Adressen ueber AX.25 erreichbar sind.

Linux kennt noch keine Route fuer diese IP-Adressen. Daher muessen sie im 
Linux noch gesetzt werden:
ip route add 44.225.24.165 via 44.225.24.164
ip route add 44.225.24.166 via 44.225.24.164
ip route add 44.225.24.167 via 44.225.24.164

Die genannten IP-Adressen werden nun ueber das SLIP-Interface geroutet. Damit 
auch alle anderen Geraete im LAN die Pakete an den WRT54 schicken, muessen 
ARP-Anfragen an diese IP-Adressen vom WRT54 beantwortet werden. Dies 
geschickt mit folgendem Befehl:
echo 1 > /proc/sys/net/ipv4/conf/eth0.0/proxy_arp

Eher kosmetischer Natur ist der Eintrag "arp add 44.225.24.164 ax25 df0ann-5" 
mit dem wir festlegen, dass die IP-Adresse fuer den internen TCP/IP-Router 
dem AX.25-Knoten DF0ANN-5 gehoert und sich nicht aendern darf.

Die Konfiguration der IP.NET ist damit im Prinzip abgeschlossen. Jetzt 
muessen noch alle an Endnutzer vergebbare IP-Adressen in der IPADDR.NET 
einzeln untereinander aufgefuehrt werden. Fuer DF0ANN ist das dann 
44.225.24.165 bis 44.225.24.167. Moechte nun ein Packet-Radio Nutzer TCP/IP 
ueber AX.25 betreiben, so muss er zunaechst nach DF0ANN-5 connecten und den 
Befehl "getip" eingeben. Es wird dann fuer 57600 Minuten (40 Tage) fuer ihn 
eine IP-Adresse aus dem IP-Pool reserviert und ausgegeben.

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3. DB0ZKA (Mikrotik + Xnet/WRT54) mit Nutzung von Adressen aus dem alten Netz 
44.130.0.0/16:
Diagramm: https://www.dropbox.com/s/faoru1xowr7ovt4/DB0ZKA.gif

Wenn IP-Adressen aus dem alten IP-Bereich 44.130.0.0/16 genutzt werden 
sollen, sind einige Voraussetzungen zu beachten (z.B. darf der alte 
IP-Adressbereich nicht mehr in Nutzung sein und die entsprechenden 
DNS-Eintraege sollten bereits entfernt worden sein). Einen Ueberblick gibt 
der Artikel "CQ Regionalkoordinatoren". Im Falle von DB0ZKA konnte der 
IP-Adressbereich der ehemaligen Zone "augsb.de" (44.130.58.0/24) recycled 
werden. Dieser IP-Adressbereich gehoert nun dem AS64647 an.

Das dritte Beispiel beschreibt die Konfiguration von DB0ZKA vom 15.7.2013. Am 
besten besorgt man sich zum besseren Verstaendnis der nachfolgenden 
Ausfuehrung den entsprechenden Standortplan (db0zka.gif).

Der Linksys WRT54 wurde mit einem Image mit AX.25-Tools installiert:
http://db0fhn.efi.fh-nuernberg.de/doku.php?id=projects:openwrt:soft

Das zugeteilte User-/Servicenetzwerk fuer DB0ZKA lautet 44.225.108.64/26. Der 
untere Bereich ist fuer die Dienste reserviert (44.225.108.64/27) und der 
obere Bereich fuer den HAMNET-User Zugang (44.225.108.96/27). Fuer den TCP/IP 
over AX.25 Zugang wird aus dem "umgehaengten" Netz 44.130.58.0/24 fuer das 
AS64647 (siehe Publikation "CQ Regionalkoordinatoren") der Adressbereich 
44.130.58.0/28 fuer den Packet Radio Knoten DB0ZKA genutzt.

An DB0ZKA kommt ein Mikrotik RB433 als zentraler Router zum Einsatz. Eine 
WLAN-Schnittstelle stellt den Link zu DB0FOX mit dem Routingprotokoll BGP 
mittels eines Transfernetzwerks (aus dem Backbonebereich) her. Ueber diesen 
Link wird dem HAMNET das User-/Servicenetzwerk 44.225.108.64/26 und das Netz 
fuer Packet Radio 44.130.58.0/28 bekannt gegeben. Ausserdem wird DB0FOX als 
Standardgateway fuer DB0ZKA konfiguriert.

Die erste IP aus dem Servicenetzwerk gehoert dem Mikrotik Router und liegt 
auf dessen Ethernetschnittstelle an (44.225.108.65/28). Diese IP ist 
gleichzeitig als Standardgateway fuer alle anderen Geraete im LAN anzugeben. 
Als weitere Geraete im lokalen Servicenetzwerk befindet sich ein ASUS WL500g 
Router (fuer APRS) mit der IP 44.225.108.68, eine Ubiquiti Nanobridge fuer 
die Einbindung einer ISM-Linkstrecke innerhalb des IP-Adressbereichs von 
DB0ZKA mit der IP 44.225.108.68, ein Mikrotik RB411 fuer die Linkanbindung 
nach DB0DAH (das Transfernetz wird ueber EoIP getunnelt) mit der IP 
44.225.108.66 und der Linksys WRT54 mit der IP 44.225.108.65. Die IP-Adressen 
des HAMNET-Userbereichs werden auf dem WLAN-Interface des Einstiegs per DHCP 
vergeben (44.225.108.98 bis 44.225.108.126).

Auf dem WRT54 Router wird zwischen dem Linux-Kernel und dem Xnet die 
IP-Point-to-Point-Verbindung ueber ein PTY/TTY-Paerchen mit dem 
SLIP-Protokoll hergestellt. Die Linuxseite mit der IP-Adresse 44.130.58.2 wird 
der Master der Verbindung sein und die Xnetseite mit der IP-Adresse 
44.130.58.1 wird der Slave der Verbindung sein. Der 115k2-SLIP-Link (Master) 
wird im Linux mit folgendenen Befehlen erstellt:
slattach -p slip -s 115200 /dev/pty/m0 -q -n &
sleep 1
ip link set sl0 up
ip link set sl0 mtu 1500
ip addr add 44.130.58.2 peer 44.130.58.1 dev sl0

Im Xnet kann der SLIP-Link (Slave) mit diesem Befehl erstellt werden:
attach sdev8 slip 115200 /dev/pty/s0

Ausserdem muss der TCP/IP-Stack fuer das Routing ueber AX.25 gestartet werden:
start routed

Die IP-Konfiguration von Xnet wird in der Datei "IP.NET" definiert. Xnet 
bekommt fuer den internen TCP/IP-Router die erste IP aus dem IP-Pool des 
Packet-Radio Zugangs verpasst: "myip 44.130.58.1". Es werden einige 
Standardparameter definiert: "ifc <...> arptout 57600" definiert wieviele 
Minuten ein gelernter ARP-Eintrag gehalten werden soll (57600 = Maximum), 
"ifc ax25 mtu 1500" definiert die MTU auf dem AX.25-Interface (um MTU-Probleme 
zu vermeiden wird hier der Ethernetstandard von 1500 genommen, was zur 
Segmentierung von IP-Paketen aufgrund der begrenzten AX.25-Paketlaenge 
fuehrt), "nameserv 44.130.60.100" definiert den lokal genutzten Nameserver 
(ein "ping db0fhn.ampr.org" funktioniert damit auf dem PR-Knoten) und "arp 
port 1" definiert den lokalen Port, auf denen ARP-Requests gesendet werden 
(nachdem der Use Case doch sehr beschraenkt ist, sollte man ihn auf einen 
nicht genutzten Port legen um unnoetigen Traffic auf dem PR-Einstieg zu 
generieren).

Eine weitere ganz wichtige Einstellung ist "ipr prio 1". Vor etlichen Jahren 
hatte Jimy (Xnet Autor) die Standardeinstellung zur Behandlung von 
ARP-Eintraegen geaendert. Ist ein ARP-Eintrag fuer eine IP-Adresse vorhanden, 
so wird dieser *immer* genutzt, egal wie die IP-Routen gesetzt sind. Damals 
war diese Einstellung sehr interessant, da viel PR-Knoten sehr schlecht 
konfiguriert waren und so wenigstens TCP/IP-Betrieb moeglich war. Fuer das 
neue Konzept ist es aber toetlich, wenn das Routing durch ARP-Eintraege 
verbogen werden kann. Daher ist nun die Einstellung "ipr prio 1" zu verwenden.

Fuer den Point-to-Point-Link zwischen Xnet und Linux muss nun ein ARP-Eintrag 
mit "arp add 44.130.58.2 slip sdev8" und eine entsprechende Route mit "ipr 
add 44.130.58.2 slip" gesetzt werden. Anschliessend koennen wir fuer den 
internen TCP/IP-Router von Xnet das Standardgateway mit "ipr add 0.0.0.0/0 
slip 44.130.58.2" setzen. Wir moechten ausserdem festlegen, dass das 
Packet-Radio Usernetzwerk auf AX.25 zu erreichen ist: "ipr add 44.130.58.0/28 
ax25". Nachdem der Mikrotik-Router noch nicht weiss, dass wir 44.130.58.0/28 
als Userbereich fuer PR nutzen wollen, muss am Mikrotik noch eine haendische 
IP-Route gesetzt werden. Sie lautet "Route 44.130.58.0/28 ueber den WRT54 mit 
der IP 44.225.108.67 (seine lokale IP-Adresse auf Ethernet)".

Linux kennt noch keine Route fuer diese IP-Adressen. Daher muss sie im Linux 
noch gesetzt werden:
ip route add 44.130.58.0/28 dev sl0

Eher kosmetischer Natur ist der Eintrag "arp add 44.130.58.1 ax25 db0zka" mit 
dem wir festlegen, dass die IP-Adresse fuer den internen TCP/IP-Router dem 
AX.25-Knoten DB0ZKA gehoert und sich nicht aendern darf.

Die Konfiguration der IP.NET ist damit im Prinzip abgeschlossen. Jetzt 
muessen noch alle an Endnutzer vergebbare IP-Adressen in der IPADDR.NET 
einzeln untereinander aufgefuehrt werden. Fuer DB0ZKA ist das dann 44.130.58.3 
bis 44.130.58.14. Moechte nun ein Packet-Radio Nutzer TCP/IP ueber AX.25 
betreiben, so muss er zunaechst nach DB0ZKA connecten und den Befehl "getip" 
eingeben. Es wird dann fuer 57600 Minuten (40 Tage) fuer ihn eine IP-Adresse 
aus dem IP-Pool reserviert und ausgegeben.

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Nachtrag:
Nachdem das Thema der Integration des lokalen PR-Knotens in die 
HAMNET-Infrastruktur recht neu ist, gibt es zunaechst Anleitungen fuer 
Sysops. Ich werde aber auch Anleitungen fuer Endnutzer bereitstellen, sobald 
es die Zeit erlaubt. Ich hoffe, dass nach und nach mehr PR-Knoten in das 
HAMNET integriert werden koennen. Bitte um direkte Kontaktaufnahme fuer 
Konfigurationen mit TNN, Linux oder Wampes.

73,
Jann


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