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DH1NEK > FRANKEN 13.04.12 20:42l 182 Lines 8093 Bytes #999 (0) @ BAY
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Subj: Mittelfränkischer Kinderrundspruch 04/2012
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* Deutscher Amateur Radio Club e.V.
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* D * Mittelfränkischer Kinderrundspruch vom 07.04.2012
* *
* A R * Hier hört ihr aktuelle Informationen aus der Welt
* * des Amateurfunkdienstes für Kinder und Jugendliche.
* C * 2012/04: Buchstabe C "Was ist CW?"
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*
Es ist 11:30 MEZ, 09:30 UTC und hier sind DN5NDH und DN1NBG mit der
Aussendung des Mittelfränkischen Kinderrundspruches für den April 2012.
Unsere Namen sind Jonas, DE5JON (B13) und Pascal, DE7PAN (B13).
Wir sind 13 Jahre alt und senden von der Klubstation DK0SC des
Ortsverbandes Schwabach-Roth (B13).
Wir übertragen den Rundspruch jeweils am ersten Samstag im Monat
über die Relaisfunkstellen:
DM0SC in Schwabach auf 438.9875 MHz, Echolink 548863
und
DM0TMH in Trautmannshofen auf 438.7125 MHz, Echolink 7011.
Wer uns auch sehen will, kann uns bei freier Frequenz auf dem
ATV-Relais DB0SCS empfangen, hier wird kein Audiosignal übertragen.
Heute senden wir den dritten offiziellen Mittelfränkischen Kinderrundspruch.
Da wir uns ja dazu entschlossen haben, das Alphabet fortlaufend für unsere
Themen zu verwenden, ist heute der dritte Buchstabe, das C dran.
Das C in einem Begriff aus der Amateurfunkwelt zu finden, ist überhaupt nicht
schwer. Die älteste und nach wie vor immer noch sehr beliebte Betriebsart CW
enthält unser C. Diese Betriebsart hat zwar noch einen anderen, vielleicht
unter Nicht-Funkern sogar bekannteren Namen, nämlich Morsen, aber bei uns
Funkamateuren ist weltweit die Bezeichnung CW, auf englisch "sie dabbeljuh"
die gebräuchlichste. CW steht für den englischen Begriff "continuous wave",
was wiederum "stehende Welle" bedeutet. Das kommt daher, weil in dieser
Betriebsart keine Information auf die Funkwelle aufgesetzt wird, wie beim
Sprechfunk, sondern die Funkwelle in Frequenz und Amplitude immer gleich
bleibt, also konstant steht.
Die eigentliche Information wird durch den Rhythmus des Ein- und Ausschaltens
des Senders erzeugt. OK, das war nun seeeehr technisch, wer es ganz genau
wissen will, sollte einen Funkamateur seines Vertrauens weiter dazu ein Loch
in den Bauch fragen. Glaubt mir, wenn ihr einen Funker über CW ausfragt, der
diese schöne Betriebsart auch betreibt, dann erzählt er euch gerne und viel
darüber.
Der andere Name für diese Art der Kommunikation ist wie schon gesagt "Morsen"
oder "Morsetelegrafie". Dieser Name kommt von Samuel Morse, dem Erfinder der
früheren, drahtgebundenen Variante des heutigen CW. Vor der Zeit der Funkver-
bindungen und auch vor der Zeit der Sprachübertragung über größere Entfernun-
gen gab es untereinander mit Draht verbundene Telegrafen. An diesen Tele-
grafenstationen konnte man über eine sogenannte Morsetaste Strom auf den
Draht geben und auch wieder abschalten. Alle anderen Telegrafenstationen,
die an diesem Draht angeschlossen waren, konnten dann über eine Lampe sehen,
über einen Summer hören oder auf einen Papierstreifen lesen, in welchen
Rhythmus der Tastschalter bedient wurde.
Nach den anfänglichen Versuchen mit festen Codes, zum Beispiel: Drei mal
hintereinander einschalten-ausschalten bedeutet "Indianer von links" oder
Fünf mal einschalten-ausschalten bedeutet "kein Bier mehr da", stieß man
schnell an die Grenzen der Möglichkeiten. Es müsste doch möglich sein,
alles, was man schreiben kann, auch über den Draht weitergeben zu können.
Und da kommt nun der Name Morse ins Spiel, nämlich Samuel Morse. Dieser
Herr und wohl noch der eine oder andere Zeitgenosse setzte dieses Problem
um und entwickelte ein System, um alle Buchstaben, alle Ziffern und noch
einige Sonderzeichen nur mit dem Ein- und Ausschalten des Stromes auf einem
Draht zu übertragen. Das so genannte Morsealphabet war geboren!
Mit nur zwei erkennbaren Zuständen, nämlich ein und aus, sowie zwei Zeitein-
teilungen nämlich lang und kurz also insgesamt vier sogenannten Betriebszu-
tänden:
- Strom lange ein oder langer Ton
- Strom kurz ein oder kurzer Ton
- Lange Pause zwischen Strom ein
- Kurze Pause zwischen Strom ein
kann man alles, was man schreiben kann, auch über einen Draht schicken ohne
zu sprechen.
OK, aber wie funktioniert das? Hier ein Beispiel, das viele noch kennen:
Das internationale Zeichen für einen See- oder Luftnotfall, das S O S.
3 kurze Töne, so genannte DITs mit kurzen Pausen zwischen den DITs bedeuten S
1 lange Pause bedeutet Buchstabenende
3 lange Töne, so genannte DAHs mit kurzen Pausen zwischen den DAHs bedeuten O
1 lange Pause bedeutet Buchstabenende
3 kurze Töne, so genannte DITs mit kurzen Pausen zwischen den DITs bedeuten S
Komplett gesprochen also: DI DI DIT DAH DAH DAH DI DI DIT
Also eigentlich ganz einfach!
Bei der ganzen Sache gibt es eigentlich nur zwei wichtige Sachen zu beachten:
Man muss die einzelnen Zeichen wissen und man muss mit dem Timing also den
Ton- und den Pausenlängen klarkommen.
Die Zeichen kann man auswendig lernen, wobei es sehr wichtig ist, nicht die
kurzen und langen Töne zu zählen, sondern sich die Tonsequenz der Buchstaben
einzuprägen.
Das mit dem Timing ist auch relativ einfach. Wenn wir zum Beispiel eine
Sekunde als Grundeinheit nehmen dann ist
- 1 kurzer Ton 1 Sekunde lang
- 1 langer Ton 3 Sekunden lang
- die Pause zwischen den Tönen innerhalb eines Buchstabens 1 Sekunde lang
- die Pause zwischen zwei Buchstaben 3 Sekunden lang
- die Pause zwischen zwei Wörtern 6 Sekunden lang
Natürlich geht das im normalen Funkbetrieb alles viel schneller. Wenn sich
zwei Funkamateure in CW unterhalten, dann geht das mit etwa 70 bis 100 Buch-
staben in der Minute. Das übertragen von "Hallo guten Tag" würde dann so
etwa 10 Sekunden dauern. Zugegeben, nicht gerade die schnellste Art sich zu
unterhalten, aber wenn man es kann, macht CW unheimlich Spaß und man hat noch
den Vorteil, dass wenn eine Sprachübertragung nicht mehr funktioniert die
Kommunikation in CW meistens noch klappt.
Außerdem gibt es bei CW-QSOs fast keine Sprachbarrieren, da aufgrund der
relativ langsamen Datenübertragung fast ausschließlich mit Abkürzungen
gearbeitet wird, die auf der ganzen Welt gleich sind.
Wenn ich vom meinen Funkpartner wissen möchte, wie das Wetter gerade bei ihm
ist, übermittele ich die Buchstaben W und X, gefolgt von einen Fragezeichen.
Jeder Funkamateur der CW betreibt, egal ob er aus Japan, Russland, Grönland,
Deutschland oder von sonst wo kommt, versteht das und wird mir mit seinem
Wetterbericht antworten.
Und der würde dann etwa so lauten "WX sunny es temp 20c". Das bedeutet, dass
bei ihm die Sonne scheint und die Temperatur 20 Grad beträgt. Nun ja, bei CW
gilt wie so oft im Leben "in der Kürze liegt die Würze". Aber, es gibt natür-
lich auch Zehwisten, die ganz Sätze morsen, ganz so wie man sie sprechen
würde. Da kann dann, je nach Geschwindigkeit, eine Unterhaltung ganz schön
lange dauern.
Bevor wir zum Bestätigungsverkehr kommen noch zwei Termine der Jugend Technik
Akademie im Rundfunkmuseum der Stadt Fürth:
Am Samstag, 21. April wird von 14:00 bis 17:00 Uhr eine Alarmbox auf
Reißnagelbasis aufgebaut.
Am Sonntag, 22. April gibt´s ein Kinderprogramm mit Bastelaktionen und Fuchs-
jagd von 12:00 bis 17:00 Uhr.
Weitere Infos im Internet unter www.delta-lima-3-november-bravo-whiskey.de.
Noch was neues gibt es: Unsere QSL-Karten sind nun fertig und wir können
neben den Ausbildungs-QSOs auch die Rundspruchbestätigungen mit einer
QSL-Karte bestätigen. Wer eine haben möchte, gibt es bitte beim Bestäti-
gungsverkehr mit an.
Das war der Rundspruch vom April 2012.
Text von DK5NAD und DC9JVN, redaktionelle Bearbeitung durch DH1NEK.
Unsere E-Mailadresse lautet: kinderrundspruch@dk0sc.de.
Der nächste mittelfränkische Kinderrundspruch wird am Samstag, 05. Mai 2012
ab 11:30 Uhr gesendet und behandelt mit dem Buchstaben D die Frage:
"Was sind Digimodes?"
Jetzt sind wir gespannt, wer uns alles gehört hat!
DN5NDH und DN1NBG gehen nach einer kleinen Umschaltpause auf Empfang!!
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