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DH1NEK > FRANKEN 10.02.12 21:31l 235 Lines 8619 Bytes #999 (0) @ BAY
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Subj: Mittelfränkischer Kinderrundspruch 02/2012
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To: FRANKEN @ BAY
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* Deutscher Amateur Radio Club e.V.
==== * * ======================================================================
* D * Mittelfränkischer Kinderrundspruch vom 04.02.2012
* *
* A R * Hier hört ihr aktuelle Informationen aus der Welt
* * des Amateurfunkdienstes für Kinder und Jugendliche.
* C * 2012/02: Buchstabe A "Was ist Amateurfunk?"
==== * * ======================================================================
*
Es ist 11:30 MEZ, 10:30 UTC und hier ist DN1NBG
mit der Aussendung des Mittelfränkischen Kinderrundspruches
für den Februar 2012.
Unsere Namen sind Daniel und Jonas.
Wir sind 13 Jahre alt und senden von der Klubstation
Delta Kilo 0 Sierra Charlie des Ortsverbandes Schwabach-Roth (B13).
Wir übertragen den Rundspruch jeweils am ersten Samstag im Monat
über die Relaisfunkstellen:
Delta Mike 0 Sierra Charlie in Schwabach
auf 438.9875 MHz, Echolink 548863
und
Delta Mike 0 Tango Mike Hotel in Trautmannshofen
auf 438.7125 MHz, Echolink 7011.
Heute ist der Buchstabe A an der Reihe und der steht für die Frage:
"Was ist Amateurfunk?"
Per E-Mail wollte Jörg, DC9JVN von Marius, DE1MAF und Pascal, DE7PAN wissen,
was sie unter Amateurfunk verstehen. Hier sind Ihre Antworten:
Hallo Jörg,
Du wolltest wissen was Amateurfunk ist? Da kann ich Dir helfen. Amateurfunk
ist das Hobby sogenannter Funkamateure. Im Amateurfunk wird über elektro-
magnetische Wellen, zum Beispiel die sogenannte Kurzwelle oder die Ultrakurz-
welle, gefunkt. Das heißt, dass man vor einem Funkgerät sitzt und mit Menschen
an einem beliebigen Punkt auf der Erde kommuniziert. Leider ist im Amateurfunk
meistens ein Rauschen mit dabei, es ist also nicht immer ein klarer Ton.
Von Funkamateuren wird der Amateurfunk auch zu Experimenten oder technisch-
wissenschaftlichen Studien genutzt.
Außerdem kann man sich im Gespräch mit anderen Funkamateuren weiterbilden oder
zwischen verschiedenen Völkern verständigen, was meist in Englisch geschieht.
So lernt man auch gleich ganz einfach noch eine Fremdsprache dazu. Amateur-
funk wird aber auch zur Unterstützung von Rettungsaktionen genutzt. Deshalb
gibt es im Bandplan des Amateurfunks spezielle Bereiche, in denen man nur im
Notfall funken sollte.
Um im Amateurfunk aktiv werden zu dürfen, muss man eine staatliche Prüfung
ablegen und wenn man die besteht bekommt man ein Rufzeichen, mit dem man auf
Sendung gehen darf. Zuhören darf jeder, auch ohne Lizenz. Im Amateurfunk gibt
es auch Conteste, das sind Wettbewerbe in denen es meistens darum geht, in
einem bestimmten Zeitraum mit möglichst vielen anderen Funkamateuren QSOs zu
führen, also mit ihnen zu sprechen.
Wenn man mit einem Funkamateur erstmals ein QSO geführt hat, kann man sich
zur Bestätigung QSL-Karten schicken. Eine QSL-Karte ist eine Empfangsbestä-
tigung. Wenn man genug QSL-Karten gesammelt hat, kann man sich damit um ein
Diplom bewerben. Die QSL-Karten müssen von verschiedenen Funkamateuren sein.
Mehr fällt mir auf die Schnelle auch nicht ein. Hoffentlich konnte ich Dir
helfen.
Gruß Marius
Oder die einfache Variante von Pascal:
Lieber Jörg,
ich wollte Dir erzählen was Amateurfunk ist.
Man kann sich über Funk mit der ganzen Welt verständigen.
Man kann sich aber auch untereinander verständigen.
Dein Pascal
Nun, was ist Amateurfunk? Lesen wir es in der Gesetzgebung:
Der Amateurfunkdienst ist ein international geregelter und gesetzlich aner-
kannter Funkdienst, gleichberechtigt neben anderen Funkdiensten wie zum
Beispiel Seefunk, Flugfunk und Polizeifunk.
Der Amateurfunkdienst schließt die Benutzung von Weltraumfunkstellen, damit
sind Satelliten und die ISS gemeint, ein. Amateurfunk ist Funkbetrieb aus
persönlicher Neigung ohne politische oder wirtschaftliche Interessen. Das
steht so im Paragraf 2 Absatz 1 des Amateurfunkgesetzes.
Wichtig:
Das Hobby heißt Amateurfunk,
die Person, die es ausübt ist aber ein Funkamateur.
Marius hat in seiner Mail auch schön ausführlich die drei Säulen des
Amateurfunks aufgezeigt:
1. Experimentierfunkdienst
Darunter versteht man technisch-wissenschaftliche Studien, zur eigenen
Weiterbildung und die Ausbildung für alle Bereiche des Amateursende- und
Empfangswesens.
2. Völkerverständigung
Mit Amateurfunk pflegt man die Freundschaft zwischen Funkamateuren des In-
und Auslandes, fördert die internationale Gesinnung, die Toleranz und
die Kultur.
3. Notfunkdienst
Funkamateure unterstützen wissenschaftliche, technische und soziale Insti-
tutionen durch Beobachtungen und Versuche sowie die Herstellung von Nachrich-
tenverbindungen in Notfällen und die internationale Hilfe auf dem Funkweg.
Es gibt im Moment zwei Amateurfunkzeugnisklassen in Deutschland:
Die Klasse A und die Klasse E.
In anderen Ländern gibt es teilweise noch mehr Klassen, wie z.B. in den USA.
Wo liegt der Unterschied zwischen den Klassen?
Klasse A:
- Benötigt eine dreiteilige theoretische Prüfung (Multiple-Choice).
- Ist eine CEPT-Lizenz, d.h. sie gilt auch in anderen Ländern.
- Die maximal erlaubte Senderleistung beträgt 750 Watt.
- Es sind alle Amateurfunkbänder auf UKW und Kurzwelle erlaubt.
- Die Rufzeichen-Präfixe sind: DB, DC, DD, DF, DG, DH, DJ, DK, DL und DM.
Klasse E:
- Benötigt eine dreiteilige theoretische Prüfung (Multiple-Choice).
- Ist noch keine CEPT-Lizenz, sie ist also nicht in jedem Land gültig.
- Die maximal erlaubte Senderleistung beträgt 100 Watt.
- Die zugelassenen Bänder sind 160 m, 80 m, 15 m, 10 m, 2 m, 70 cm und 3 cm.
- Es gibt nur einen Rufzeichen-Präfix: DO.
Hier noch eine kurze Erklärung:
Multiple-Choice ist eine Prüfungsart, bei der man auf eine Frage, drei oder
vier Antworten bekommt. Die richtige Antwort muss man dann selbst auswählen
und ankreuzen. Wir kennen das auch vom Fernsehquiz mit Günther Jauch.
Präfix ist bei einem Rufzeichen immer der Landeskenner, der am Anfang steht.
DL oder DC für Deutschland, I oder IW für Italien, W oder AI für Amerika.
Nun, wo finde ich Funkamateure außer auf Kurzwelle und UKW noch?
Weltweit gibt es ca. zwei Millionen Funkamateure.
In Deutschland sind es etwa 70 000.
Der Deutsche Amateur Radio Club (DARC) ist der Dachverband der deutschen
Funkamateure, also die oberste Stelle bei den Funkamateuren, wenn sie
Mitglied sind, wie bei jedem Sportverein auch.
Der DARC hat aktuell etwa 40 000 Mitglieder und ist in 24 Distrikte
ähnlich wie Bundesländer aufgeteilt z.B.
A: Baden
B: Franken
C: Bayern-Süd
U: Bayern-Ost
Y: Brandenburg
F: Hessen
S: Sachsen
X: Thüringen
In diesen Distrikten gibt es dann nochmal über 1000 Ortsverbände und dort
findet Ihr auch die Funkamateure in Eurer Nähe. Hier einige Beispiele aus
unserer Umgebung:
B01: Fürth
B02: Ansbach
B05: Bamberg
B08: Erlangen
B11: Nürnberg Süd
B13: Schwabach
B25: Nürnberg Nord
B26: Forchheim
U10: Neumarkt
U13: Regensburg
U21: Parsberg
U22: Altdorf
Die fachliche Prüfung der Funkamateure besteht wie schon erwähnt aus drei
Teilen.
Einmal die Betriebstechnik:
- Abwicklung des Amateurfunkverkehrs
- Buchstabieralphabet
- RST-System zur Bewertung von Funksignalen
- Q-Gruppen und Amateurfunkabkürzungen
- Band- und Frequenzpläne
Dann die die technischen Kenntnisse:
- Kenntnisse über Elektrotechnik und Hochfrequenz
- Amateurfunkantennen und ihre Anpassung
- Wellenausbreitung auf UKW und Kurzwelle
- Unerwünschte Aussendungen von Sendern und deren Dämpfung
und zuletzt die Kenntnisse über die Vorschriften:
- Gesetze und Verordungen über den Amateurfunk
- Zugelassene Frequenzbereiche für den Amateurfunk
- Bestimmungen der Vollzugsordnung für den Funkdienst
Das hört sich aber alles schlimmer an, als es ist. Wenn Du Interesse am
Amateurfunk hast und Dich in einer Gruppe auf die Prüfung vorbereiten willst,
dann schließe Dich einem Ausbildungskurs der verschiedenen Ortsverbände an.
Die geplante Kursdauer für die Klasse E beträgt ca. 20 Wochen und weitere
12 bis 15 Wochen für die Klasse A. Der Prüfungstermin richtet sich meist
nach dem Lehrgangsfortschritt der Teilnehmer und kann variabel gehalten
werden. Jeder Kurs beginnt mit einer absolut unverbindlichen und kostenlosen
Informationsveranstaltung. Eine Anmeldung hierzu ist meist nicht erforderlich.
Das war der Rundspruch vom Februar 2012.
Text von DK5NAD, DH1NEK und DC9JVN, redaktionelle Bearbeitung durch DH1NEK.
Der nächste mittelfränkische Kinderrundspruch wird am Samstag, 03. März 2012
ab 11:30 Uhr gesendet und behandelt mit dem Buchstaben B die Frage:
"Was ist eine Bake?".
Jetzt sind wir gespannt, wer uns alles gehört hat!
DN1NBG geht nach einer kleinen Umschaltpause auf Empfang.
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