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Subj: startbahn soll verlängert werden
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Verkehr
Startbahn soll verlängert werden
Flughafen will Attraktivität erhöhen und Arbeitsplätze schaffen 
Anwohner befürchten mehr Lärm

Der Flughafen Dresden hat einen neuen Plan: Die marode Startbahn soll nicht 
nur saniert, sondern auch verlängert werden - nach Osten. Dann könnten Flug-
zeuge für längere Strecken abheben. Die Anwohner befürchten deshalb mehr Lärm
und kündigen Widerstand an.

Von Georg Moeritz und Marco Mach

Dass die Start- und Landebahn in Klotzsche dringend eine Verjüngungskur
brauch, ist schon länger bekannt. Auch, dass der Flughafen deshalb gerade die
Sanierungsvariante mit der geringsten Einschränkung sucht (die SZ berichtete).
Neu ist: Bei den ganzen Überlegungen wird auch über eine Verlängerung in öst-
licher Richtung von jetzt 2 508 um rund 350 Meter nachgedacht.
    Laut Flughafenchef Michael Hupe sei dies kein großer Eingriff in die Um-
gebung. Die Ausbau-Strecke befinde sich innerhalb des Flughafen-Zauns. Noch zu
prüfen sei allerdings, wie sich der Lärm der Flugzeuge verteilt, wenn sie in
verändertem Winkel starten und landen.
    Gleich mehrere Vorteile sieht der Geschäftsführer in einer Verlängerung
der Bahn, die nach SZ-Informationen einen hohen zweistelligen Millionenbetrag
kosten würde. Zum einen könnten von Dresden aus zusätzliche Ziele ohne 
Zwischenlandung erreicht werden. Bisher kommt es vor, dass im Sommer Flugzeuge 
in Richtung Kanaren in Portugal zwischenlanden müssen -denn bei Hitze nimmt 
die  Leistungsfähigkeit der Triebwerke ab, weniger Sprit kann mitgenommen wer-
den. Die Notwendigkeit von Tankstopps wie auch die Begrenzung der Zuladung auf
langen Mittelstreckenverbindungen im Charterbereich mindern zurzeit die Attrak-
tivität des Flughafens für die Airlines. Hupe betont jedoch: "Die Entscheidung
bedeutet keine Änderung der strategischen Ausrichtung. Wir werden auch in Zu-
kunft ein Flughafen mit kontinentalem Flugnetz sein."
    International üblich seien ohnehin 2750 bis 3000 Meter. In Leipzig ist die
Bahn 3 600 Meter lang, eine zweite in Planung. Als weiteren Vorteil sieht 
Hupe, dass sich die während der Sanierung nötigen Unterbrechungen des Flug-
verkehrs vermindern lassen, wenn die Bahn zuvor verlängert und deshalb auf ei-
nem Teil genutzt werden kann. Schließlich führt der Flughafenchef die Förde-
rung der Dresdner Luftfahrtindustrie sowie die Sicherung und Schaffung von Ar-
beitsplätzen ins Feld. Wenn Firmen wie die EADS Elbe Flugzeugwerke GmbH künf-
tig arn Bau und der Wartung großer Flugzeugtypen- teilhaben wollten, müssten
diese Maschinen in Dresden auch landen können.
    Schon im Februar hat Michael Hupe seinen Wunsch der Presse vorgetragen. 
Aus Sorge um mögliche Proteste bat er jedoch um Geheimhaltung, um erst poli-
tische Gremien zu informieren. Hupes Sorge war durchaus berechtigt. Die Ver-
einigung gegen Fluglärm Dresden kündigte gestern bereits Widerstand an. Ihre
Position lautet, so der Vorsitzende Peter Volkmer: Sanieren ja, verlängern 
nein. Eine Verlängerung bedeute, dass danach Großflieger, Jumbos in der Elbe-
stadt starten und landen. "Die haben größere Triebwerke. Größere Massen werden
bewegt. Das heißt mehr Lärm", sagt Volkmer. Er schließe eine Klage nicht aus.
Nur unter einer Bedingung würde sein Verein eine Verlängerung mittragen - wenn
nämlich ein Nachtflugverbot in die Betriebsgenehmigung aufgenommen würde.

Ortsbeirat fordert Bürgerbeteiligung

Für Rainer Vetter aus dem Klotzscher Ortsbeirat ist zunächst einmal wichtig, 
dass es zu einer Bürgerbeteiligung kommt. "Wenn es um Sicherheit geht, werden
wir uns nicht querstellen", sagt er. Eine Erweiterung der Flugkapazität wäre 
dagegen kritischer zu sehen.
    An der Notwendigkeit der Sanierung zweifelt niemand. Nur durch das stän-
dige und kostenintensive Auswechseln von kaputten Platten in der Nacht kann 
die Betriebsbereitschaft der Betonpiste aufrechterhalten werden. Diese ist 
1988 gebaut worden. Darunter befinden sich eine Asphalt- und noch eine wei-
tere, ältere Betonschicht von 1935. "Das Ganze schwimmt aufeinander. Platten 
verwölben sich und bekommen Risse", so Hupe.
    Ob der Flughafen die Bahn saniert und verlängert, ob er auf Beton oder 
Asphalt setzt, ob er in der Bauphase den Betrieb komplett oder nur nachts ein-
stellt - diese Entscheidungen müssen in den nächsten Tagen fallen, dass die 
Airlines zwecks Flugplan-Erstellung rechtzeitig informiert werden können. Los-
gehen soll es dann 2006.                                    SZ vom 26.03.2004



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