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DH2KK  > FFR      02.08.03 09:34l 103 Lines 6311 Bytes #999 (100) @ DL
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Subj: Luftfahrt in sachsen
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X-Info: Einspielung ohne Passwortschutz

Thema Luftfahrt in Sachsen
Industrie und Flughafengesellschaft in den Großräumen Dresden und Leipzig ha-
ben solide Grundlagen geschaffen, damit die Branche abheben kann. Jetzt muss
die Konjunktur durchstarten, damit es auch in Sachsens Himmel brummt.
Von Peter Weißenberg

Kleine Schritte und die Hoffnung auf den Sprung Sachsens
Flughäfen setzen auf Frachtgut-Zuwächse

Dresden. In Sachsens Luftverkehr ist noch viel Luft: Die beiden großen Flug-
häfen in Dresden und Leipzig sind nicht einmal zur Hälfte ausgelastet, wie
Dresdens Flughafen-Chef Michael Hupe zugibt. In diesem Jahr möchten die Dresd-
ner etwa 1,6 Millionen Passagiere abfertigen, über zwei Millionen wären ein
erträumtes Ziel.
   Die Schwestergesellschaft in Leipzig steht dank ihrer zentraleren Lage mit
insgesamt zwei Millionen Fluggästen besser, aber auch nicht gerade berauschend
da - zumal dort der Charter-Anteil höher ist. Urlaubs-Kunden sind aber meist
nicht so spendabel bei Ticket und den Ausgaben am Airport wie die Geschäfts-
Kundschaft. Die aber ist das starke Standbein der Dresdner.
      Das zeigt sich derzeit sogar bei einem der nicht reich gesäten echten
Erfolgsangebote: Seitdem zwischen Dresden und Köln statt Lufthansa der Billig-
flieger Germanwings fliegt, heben die Passagierzahlen ab. "Statt 57000 wie im
vergangenen Jahr werden es 2003 wohl über 100 000 Passagiere", berichtet Hupe;
das Beste daran: Ein Drittel sind Geschäftsreisende. Die geben am Flughafen
selbst deutlich mehr Geld für Speisen und Trank aus.
       Mit dem Flugverkehr allein ist der Airport Dresden wie wohl auch der
in Leipzig derzeit kaum kostendeckend zu betreiben. Darum bauen beide GmbH als
Teile der Mitteldeutschen Flughafen AG auf zweite und dritte Beine. Dabei zäh-
len auch kleine Erfolge, die das Gesamtangebot Attraktiver machen. In Dresden
wird am 15.Juli ein Lufthansaeigener Supermarkt eröffnet, der bis spät abends
geöffnet haben soll.
        "Viel Phantasie ist noch im Fracht- und Gewerbeflächen-Bereich", so
Hupe. Der Materialprüfer IMA etwa erweitert derzeit seine Kapazitäten auf dem
Flughafen-Grund, um Platz für die Tests mit dem Super-Airbus A 380 zu machen.
Weiteres Gewerbe sowie ein Hotel kannsich der Flughafen gut als Pächter vor-
stellen.
        Den großen Durchbruch aber würde schnell wohl nur ein Problem in Fran-
furt bringen: Wenn dort ein Nachtflugverbot käme, stünde Leipzig als 24-Stun-
den-Interkontinental-Flughafen bereit -und die Flughafeneigene Cargo-Gesell- 
schaft als Organisator. Mit 530 Tonnen Luftfracht übte die "Eastern Air Cargo"
2002 schon mal das Fracht-Geschäft. In diesem Jahr dürfte sich die verschickte
Ware schon verdoppeln. Bis zuden Dimensionen des Frankfurter Geschäfts ist
aber noch weit: Dort werden jährlich mehr als eine Milion Tonnen Frachtgut
ausgeflogen.


Bereit zum Abheben
Elbe Flugzeugwerke brauchen noch Fracht-Kunden / Statt Streik ein Ruhetag

Ein sicherer Standort: Die Elbe Flugzeugwerke wird es auch in zehn Jahren ge-
ben, sagt Geschäftsführer Horst Emker. Doch derzeit suchen seine Vertriebs-
Experten nach mehr Kunden, die Passagierflugzeuge zu Frachtmaschinen umrüsten
lassen möchten - in Dresdens Hallen sind noch Plätze frei.
Von Georg Moeritz

Dresden. Eine Trittleiter, ein offener Werkzeugkasten, ein Ventilator gegen
die Hitze - Montage-Arbeit im Flugzeug sieht kaum anders aus als beim Handwerk
er im Haushalt. Doch die Fluggerätemechaniker der EADS Elbe Flugzeugwerke GmbH
 hantieren mit nummerirten Metallteilen, mit "Original"-Ausstattung, betont
Marketing-Expertin Cornelia von Ammon beim Gang durch die lichte Halle neben
der Flughafen-Landebahn.
        An Stelle der Fenster setzen die Mechaniker leichte Metallplatten. Aus
dem Fußboden des koreanischen Passagierflugzeuges wird ein belastbarer Platz
für Frachtcontainer, mit eingebetteten Rollkugeln zum besseren Einladen in die
künftige Fed-Ex-Transportmaschine.
        Flugzeuge umrüsten - diese Arbeit wurde 1996 von Hamburg in das Dres-
dner Werk verlagert und macht heute etwa 60 Prozent des Umsatzes aus. Den an-
deren Teil des Geldes verdient das Werk mit Bodenplatten, die in Dresden her-
gestellt und in Hamburg und Toulous in neue Airbus-Flugzeuge eingebaut werden.
Die Beschätigten dieser Produktion sind Emker zufolge derzeit im Zweischicht-
betrieb ausgelastet. Die Frachter-Umrüstung sei "wesendlich Kritischer".
        Sechs Flugzeuge bauten die Dresdner voriges Jahr um. Für dieses Jahr
waren elf vorgesehen, nun lautet die Planung neun. Etwa 50 der Beschäftigten
sind daher ausgeliehen", arbeiten auf anderen Airbus-Baustellen - ähnlich wie
die Monteure der Seifhennersdorfer Spekon GmbH, die ihre Isoliermatten aus der
Lausitz selbst im Flugzeug anbringen. Emker sieht die Belegschaft aber in den
kommenden Jahren stabil und untersucht, wie zusätzliches Geschäft nach Dresden
zuholen wäre - etwa mit eigener Produktion des Faserverbundstoffes für die
Fußböden. Die Zahl der Auszubildenden soll steigen, dafür öffnet im August ein
neues Gebäude für 2,85 Milionen Euro.
        Einen Einstieg in die 35-Stunden-Woche lehnt der Geschäftsführer als 
kostentreibend ab. Als am Dienstag gestreikt werden sollte, ordnete Emker ei-
nen Ruhetag zum Abfeiern von Überstunden an - ein Betriebsratsmitglied, lieber
anonym, lobt diese Entscheidung, weil sie "Konflikte" am Werktor verhindert.
Die Belegschaft sei je zur Hälfte für und gegen das Streikziel.

ELBE FLUGZEUGWERKE
      Die Dresdner EADS Elbe Flugzeugwerke GmbH beschäftigt rund 850 Menschen,
davon 275 Fluggeräte-Mechaniker. Die Zahl soll auch nächstes Jahr stabil blei-
ben. Vor einem Jahr waren es 836.
        Der Umsatz stieg voriges Jahr von133,5 auf 135,1 Millionen Euro, 
Dieses Jahr soll er mindestens 139,5 Millionen Euro erreichen,
        Vorgänger war die VEB Flugzeugwerft Dresden, die Militärflugzeuge in-
standsetzte, (VEB Flugzeugwerft entstand aus den VEB Flugzeugwerke, dort wur-
de das erste deutsche Strahlgetriebene Passagierflugzeug gebaut. Unsere Klub-
station DL0FHD wurde 1960 dort gegründet) Nach der Wende kam es zur Integra-
tion in den Airbus-Konzern. Heute heißt der Mutterkonzern EADS. (SZ|mz)
Aus SZ vom 27.06.03; Text in Klammer wurde von mir eingefügt.



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