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DL1RMW > FFR 05.03.01 16:09l 31 Lines 865 Bytes #999 (0) @ DL
BID : 33BDB0TGM012
Read: GUEST
Subj: Vom Dichter Lilienthal
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DB0TGM
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Oh, sieh welche Wonne hier oben uns blüht,
wenn kreisend wir schweben im blauen Zenit
und unter uns dehnt sich gebreitet,
die herrliche, sonnenbeschienene Welt
umspannt von erhabenen Himmelsgezelt,
an dem nur Dein Blick uns begleitet!
Uns trägt das Gefieder, gehoben vom Wind
die breiten, gewölbten Fittige sind;
der Flug macht uns keine Beschwerde;
kein Flügelschlag stört die erhabene Ruh!
O, Mensch, dort im Staube, wann fliegst auch Du?
Wann löst sich Dein Fuß von der Erde?
Die Macht des Verstandes, o, wende sie nur an,
es darf Dich nicht hindern ein ewiger Bann,
sie wird auch im Fluge Dich tragen!
Es kann Deines Schöpfers Wille nicht sein,
Dich, Ersten der Schöpfung, dem Staube zu weihen,
Dir ewig den Flug zu versagen?
Otto Lilienthal
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