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Read: DB0FHN GUEST
Subj: Cuxhaven-Bericht
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29. Treffen der Flieger-Funk-Runde vom 13.-15. Oktober 2000 in Cuxhaven

Unter der Organisation von Peter, DK4HP, und seiner Frau Margret aus Hamburg,
trafen sich 40 FFR-ler mit ihren Angehoerigen zum Herbsttreffen im Ringhotel
Donner in Cuxhaven.
Waehrend der Anreise bewaehrte sich die Einweisung von Manfred, DL2BDM, auf
der Frequenz 145.550 Mhz, denn einige Fahrzeugbesatzungen brauchten doch
Hilfe, um bis an die Nordsee und bis zur "Alte Liebe" zu gelangen.
Um es vorweg zu nehmen, trotz der spaeten Jahreszeit bescherte Petrus uns an
allen Tagen Traumwetter und es herrschte eine gute und harmonische Stimmung.
Im schoenen Restaurant mit Meerblick hatten sich gegen 19:00 Uhr alle
Teilnehmer versammelt und wurden von Peter,DK4HP und Ekkehard, DF4DZ,
herzlich begruesst. Nach einem guten Abendessen brachte uns Peter mit einem
launigen Beitrag in Stimmung. Von nun an wussten wir mehr ueber das Wesen und
die Braeuche der Nord- und Ostfriesen.
Mit vielen Gespraechen, QSL-Tausch und vielen Informationen rund um die FFR,
endete der Abend gegen Mitternacht.

Am Samstag waren bereits alle Teilnehmer um 9:15 UHR im Bus versammelt, um
das große Besichtigungs-Programm zu starten. Manfred erwies sich wieder als
hervorragender Reisefuehrer und Cuxhaven-Kenner. Erstes Ziel war das
Wahrzeichen der Stadt, die "Kugelbake".
Von den Auswanderern in den Jahren um 1890 wurde diese Stelle auch
"Die letzte Ecke vor Amerika" genannt. Beeindruckend war auch das an der
Kueste liegende "Fort". Es wurde 1869 zur Verteidigung des Schiffahrtweges
Elbe erbaut. Leider reichte die Zeit nicht fuer eine Besichtigung.
Pflichtbesuch fuer uns Funkamateure war natuerlich der Gedenkstein auf dem
Deich, der an die erste Funkverbindung von Helgoland nach Cuxhaven
erinnerte. Im April 1899 schafften Ferdinand Braun und Jonathan Zeneck die
erste Funkverbindung ueber 65 km.
Auf der Fahrt zum naechsten Ziel fuetterte Manfred uns mit Daten und Fakten
von Cuxhaven, und die hoeren sich so an: Cuxhaven hat den groessten
Fischereihafen und als Nordseebad mit 3 Millionen die groesste
Uebernachtungszahl Deutschlands, und als "Tor zur Welt" passieren jaehrlich
ca. 50000 grosse Schiffe die Elbmuendung.
Inzwischen waren wir am "Wrackmuseum" angekommen. Beeindruckend und
erschuetternd zugleich. Ueber 1500 Exponate aus zwei Jahrhunderten sind mit
unvorstellbaren Muehen und Gefahren vom Grund der Nordsee, der Deutschen
Bucht und der Elbmuendung geborgen worden.
Von persoenlichen Gegenstaenden der Seeleute bis zum kompletten U-Boot wird
die ganze Bandbreite der Wrackbergung sowohl im Freigelaende als auch in den
3 Etagen des Museums gezeigt. Manfred war seiner Zeit als Marine-Offizier
bei einigen Bergungen dabei.
Das naechste Ziel war "Nordholz" mit dem "Aeronautik-Museum" und dem Besuch
des Flugplatzes vom  "Marineflieger-Geschwader 3". Aber davor mussten wir uns
erst einmal staerken. Im Restaurant "Graf Zeppelin" kehrten wir zum
Mittagessen ein. Leider waren die neuen Besitzer des Ladens noch nicht so mit
ihren Bratpfannen vertraut, denn die Schnitzel waren etwas schwarz geraten.
Aber diese Panne war schnell vergessen als wir auf dem Freigelaende des
"Aeronautik-Museum" ankamen. Dort empfing uns in Lebensgroesse, auf einem
Sockel stehend "Graf Zeppelin".
Wie wir noch erfahren sollten, war Nordholz  seit 1912 der Standort für
insgesamt 42 Luftschiffe.
Zunaechst erklaerte uns Herr Bauer vom Museum die vielen Exponate des
Freigelaendes. Hier standen im Original die nach 1945 gebauten
Marineflugzeuge und Hubschrauber, die seinerzeit sowohl in der Bundesrepublik
Deutschland, als auch in der DDR im Einsatz waren. Hubert, DJ3YP, entdeckte
den Jet-Trainer vom Typ  "Fuga-Magister" und konnte berichten, dass er in
einer solchen Maschine schon einen Rundflug ueber die Alpen erleben konnte.
Danach ging es in die grosse Museumshalle. 6 Abteilungen boten eine Fuelle von
Originalen, Modellen, Dokumenten und Fotos zu den Themen: Luftschifftechnik,
Marine-Luftschiffe, zivile Luftschiffe, Luftschiffplatz Nordholz und See- und
Marineflieger von 1913 bis heute.
Direkt angrenzend an das Aeronautikum beginnt das riesige Areal des
Militaer-Flugplatzes Nordholz. Marine-Offizier Segmann hatte dafuer gesorgt,
dass wir mit unserem zivilen Bus den Flugplatz befahren durften. Er
berichtete ausfuehrlich ueber die Aufgaben und die Ausbildung der
Marineflieger und zeigte uns, wegen des Wochenendes leider nur von aussen,
die ganze Infra-Struktur des unvorstellbar grossen Flugplatzes.
Unser brandneues FFR-Mitglied Nr. 311, Klaus, DD6HK, Ortsverbandsvorsitzender
des OV Cuxhaven, begruesste uns auf dem benachbarten, zivilen Teil des
Flugplatzes Nordholz.
In der gemuetlichen Fliegerklause stellte sich schnell der noetige
Kaffeedurst ein, und da die erste Runde Kaffee und Kuchen von Uschi, DK4JL,
bewilligt wurde, schmeckte es besonders gut.
Bei der Besichtigung der Sportfliegerhalle musste Klaus viele Fragen über
Flugzeuge und Vereinsleben beantworten. Inzwischen hatten sich 2 Maschinen
mit ihren Piloten startklar gemacht zu den geplanten Rundfluegen mit
AM-QSO`s. Aber leider hat so eine Hochdruck-Wetterlage auch seine Nachteile,
denn kurz vor dem Start zog eine Nebelfront auf und liess einen Flug nach
Sichtflugbedingungen nicht mehr zu. Schade!
Prall gefuellt mit neuen Eindruecken ging es spaet nachmittags wieder zurueck
zum Tagungshotel.
Gegen 19:00 Uhr waren alle wieder im Restaurant versammelt, um den Tag bei
gutem Essen und einem guten Tropfen ausklingen zu lassen. An einem
gesonderten Tisch konnte man in der von Marianne und Hans-Dieter, DG8LZ,
erstellten Vereins-Chronik stoebern, und in verschiedenen Infos sich über
die Aktivitaeten der FFR informieren. Unser "Hamburger Peter"  hatte noch
eine nette Ueberraschung bereit, als er dazu die Vorstands-Mitglieder
zusammenrief. Aus seiner Hand erhielten sie mit launigen Worten ein neues
Diplom ueberreicht: Das "Amateurfunk-Diplom Waterkant Ahoi, Ahoi, Ahoi ".
Eine schoene dekorative Erinnerung an das gelungene Cuxhaven-Treffen.

Mit vielen Gespraechen und kleinen lustigen Einlagen verging der Abend -
und der Nebel  vom Nachmittag hatte inzwischen die Umgebung unwirklich
und unsichtbar eingehuellt.

Fuer Sonntag war vormittags eine Besichtigung des Feuerschiffs "ELBE 1"
geplant, aber da es kurzfristig zu einer Ueberholung in die Werft musste,
wurde stattdessen das "Buddelschiff-Museum" unter die Lupe genommen.

Danach begann die gewohnt herzliche Verabschiedung und die Heimreise der
meisten FFR-ler. Einige sollen den Aufenthalt noch etwas verlaengert haben,
denn Cuxhaven bietet zuviel, um es in 3 Tagen zu erleben.

		Es berichtete Hans-Broder, DL9YEQ, FFR-Nr. 131



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