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DK2ZJ > CONVENIA 22.09.95 12:13l 70 Lines 4067 Bytes #-10959 (0) @ DL
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Bericht vom Wild-West-Treffen des Conveniats
am 18.9.95 in Alsdorf-Mariadorf
Schon von weitem hoerte man die Einweiserstation von Fred: "Bei Eschweiler von
der Autobahn abbiegen!" So wurde man um die Muelldeponie herum, durch 30
km/h-Blitzanlagen hindurch fuersorglich vor das Pfarrheim der St. Marien-Kirche
in Alsdorf-Mariadorf zu Pater Franz Moldan DL1KGM gefhrt. Immer mehr Autos
versammelten sich dort. Und auch die Conveniat-Freunde und Angehoerigen
bevoelkerten dann mit etwa 30 Personen den Pfarrsaal: das riesige Kuchenbueffet
mit allem Drum und Dran hatten die auffallend vielen und fleissigen xyls
gezaubert, dazu Kaffee in verschiedenen Variationen und und und. Sind
Pflaumenkuchen nun auf Rheinisch "Krummetpflaam" oder nicht?
Scheinbar kennen sich alle in der dortigen Wild-West-Ecke sehr gut. 2m und 70
cm halten die Conveniaten dort mehr zusammen als die Kurzwelle. Erschienen
waren u.a. Stationen, die die weite Reise zum Kreuzberg nicht mehr auf sich
nehmen koennen aus gesundheitlichen Gruenden. Zwei Jungsenioren tauschten
Prospekte ueber flottere Rollstuehle aus. Gruesse von anderen
Conveniatstationen,
selbst aus dem fernen Bayern, wurden vorgetragen. Andere waren durch Urlaub
oder UKW-Tagung verhindert. Christas Gedicht rundete die Begruessung ab.
Es wurde auch hier und dort etwas gefachsimpelt, ein Netzteil wechselte den
Besitzer. Ueber Dinge des Conveniats selber wurde nicht viel geredet. Was macht
denn der oder jener? Dafuer erhielt man aber tiefere Einblicke in die Lage der
evangelischen und katholischen Kirche im Rheinland und Aachener Land. Dietmar
DC4KX konnte aus seiner verwalterischen Sicht die derzeitigen Schwierigkeiten
und Probleme am Tisch darlegen; Pater Franz Moldan, der nicht nur
Teilzeitlehrer am Gymnasium im Fach Religion ist und die oekonomische Seite der
Schule leitet, leitet auch eine Gemeinde mit 6000 Mitgliedern ohne jede weitere
pastorale Fachkraft. Dass er deshalb nicht mehr zum Funken kommt - oder nur
sporadisch -, machte er deutlich. Der Kirche fehlen auf der einen Seite
entweder die Pastoren und Fachkraefte, - auf der anderen Seite muessen Pastoren
abgebaut werden, werden Stellen gekuerzt, Mittel gestrichen, Kirchen
geschlossen.
Manchmal blitzte Franzens missionarische Taetigkeit in Lesotho (14 Jahre)
durch:
"Ist eine Sache dir zu schwer, macht es der Missionaer. Ist es dem Missionaer
zu
schwer, geht gar nichts mehr!"
Auch als wir das Kloster der Spiritaner (Franzens Wohnsitz) und das
Riesengymnasium im 3 km entfernten "Broich" (sprich Brooch oder frueher auch
Bruch) besuchten, wurde uns ein Stueck Kirchengeschichte aus unseren
Jahrzehnten
vor Augen gefuehrt. Um 1955 hatte das Gymnasium mit Internat etwa 33 Patres
und
3 weltliche Kraefte. Heute, das Internat wurde rechtzeitig aufgegeben, sind
noch
2 1/2 Patres da und etwa 80 weltliche Kraefte. In wenigen Jahren ... Das
Gymnasium hat immerhin die Haelfte des Klerus des Bistums Aachen ausgebildet.
Erweiterungsbauten zeigen das Wachsen der Schuelerzahl.
Erfreulich klang trotz allem das "Lobe den Herren" in der St. Marienkirche.
Erfreulich war auch das Bueffet zum Abendessen aufgebaut, als wir vom
Klosterausflug wieder im Pfarrheim zurueckwaren. Bier vom Fa, Salate in zig
Variationen, heie Wuerstchen usw.
Vom Hoerensagen sollen sich die gemuetlichen Stunden noch bis tief in den Abend
fortgesetzt haben.
NB: Von Alexander CP8AL ist jetzt schon seit Wochen nichts zu hoeren;
Bedingungen schlecht. -- Laurenz DG4KAY, Mitorganisator dieses Treffens, hoert
auf 80 m bei der Conveniat-Runde immer zu; ueber Ernst DK3FF steht er dann per
70 cm-Bruecke fuer Rueckmeldungen in Kontakt. - Das naechste Wild-West-Treffen
soll
bei Dietmar und Christa in oder bei Koeln stattfinden.
Hier muesste noch das kommen, was man an anderen Ecken gesprochen hat.
Und: diesen Bericht schrieb ein Aussenseiter, der nicht zum Wilden Westen
gehoert. Aber er meint: das Conveniat lebt - auch im Wilden Westen - auch wenn
man auf 80 m nicht immer viel davon hoert.
Wolfgang Boeder DK2ZJ.
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