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DL0AGZ > AGZ 20.10.02 10:45l 242 Lines 10851 Bytes #999 (999) @ DL
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DL: HamRadio 2day 52-2002
Copyright@DL1EEC 2001-2002
20. Oktober 2002
Guten Morgen, liebe YLs, OMs und SWLs.
Hier ist DL0AGZ. Sie hoeren den Rundspruch der AGZ e.V., der
Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst. Hier ist er, der
andere Rundspruch, die 52. Folge von
HamRadio 2day.
Autoren:
Hermann, DL1EEC
Ralph, DC5JQ
Sprecher:
DC5JQ
Liebe XYLs, YLs, SWLs und OMs !
UMFALLER DER WOCHE
sind die CEPT und der Arbeitskreis 1 der "Nationalen Gruppe" zur
Vorbereitung der WRC-03 in Sachen "Earth Exploration Satellite
Service" oder kurz EESS. Noch im Fruehjahr pointierten beide ein
lautes CONTRA zur Ansiedlung dieses satellitengestuetzten
Radarsystems im 70 cm-Amateurfunkband, um dann diese Woche am 16.
Oktober im AK1 fuer die sekundaere Ansiedlung von EESS im
Frequenzbereich 432 bis 438 MHz zu stimmen. Dies ist mittlerweile
auch europaeischer Konsens in der CEPT. Nun bleibt nur
abzuwarten, wie sich z.B. die USA verhalten werden. Die AGZ e.V.
hatte im Vorfeld schon berichtet und analysiert, dass die
Beeintraechtigung fuer uns zwar deutlich spuerbar, aber zeitlich
hinnehmbar gering ist.
Signifikant dagegen ist die Kaltbluetigkeit, mit der sich die
Behoerden zunehmend ueber die Einwaende der Funkamateure
hinwegsetzen; fuer mich ein weiteres Indiz fuer den Rueckgang der
Reputation des Amateurfunkdienstes in Deutschland. Ich denke,
dass die oeffentlichen und fuer jedermann sichtbaren
Selbstdarstellungen der Funkamateure in Packet-Radio, Convers
Channel Zero sowie im 40- und 80-m-Band dazu beitragen; und
letztendlich auch die Drohgebaerden des Mehrheitsvereins zur
erneuten EMV-Klageerhebung wegen finanzieller Peanuts.
VOICE OVER KURZWELLE
kann man die Vorfuehrung anlaesslich der AK2-Sitzung der
Nationalen Gruppe Anfang Oktober beim Gastgeber Deutsche Welle in
Koeln nennen. Bei der zwischenzeitlich hinreichend bekannten
Anwendung VoIP dient das Internet als Uebertragungsmedium. In
Koeln konnten wir hautnah erleben, wie das ganze sich unter
Nutzung des Ausbreitungsmediums Kurzwelle anhoert. "DRM" nennt
sich das Verfahren: Digital Radio Mondiale - also weltweites
digitales Radio. Es war einfach umwerfend: Toller Sound, kein
Kratzen, kein Fading, kein Jamming; fast wie FM - nur auf etwa 10
kHz Audiobandbreite begrenzt. Hier ist die technische Entwicklung
am Amateurfunkdienst wieder einmal voll vorbeigelaufen.
Aufgebaut war ein modifizierter AOR-Scanner vom Typ 7030, ein
Laptop mit Soundkarte und eine Software vom Fraunhofer-Institut
fuer integrierte Schaltungen in Nuernberg/Erlangen. Die Frequenz
war 15230 kHz, die zur Zeit von 09:30 bis 12:00 UTC vom Sender
Sines der Deutschen Welle in Portugal mit dem Englischen Programm
in DRM belegt wird. Die Bandbreite des 64-QAM-Signals betraegt
etwa 10 kHz, was auch eine Filter-Modifikation des Empfaengers
bedeutet. Wer mehr dazu erfahren moechte - auch zur Technik -
oder faszinierende MP3-Audio-Samples runterladen will? Hier sind
ein paar interessante Web-Adressen:
http://www.drm-info.de/
http://home.t-online.de/home/sat-service/sat/
http://www.drmrx.org/
http://www.iis.fraunhofer.de/dab/products/drmreceiver/index.html
http://www.tu-darmstadt.de/fb/et/uet/drm.html
http://www.drm.org/indexdeuz.htm
http://www.rnw.nl/realradio/html/drm.html
Diese Technik waere DER Innovationsschub schlechthin auf der
Kurzwelle - und die einzige langfristige Ueberlebensgarantie fuer
die Rundfunk-Auslandsdienste vieler Laender. Hoffentlich kommt
die Hardware dann nicht wieder aus Fernost - was aber eigentlich
schon sicher ist: Denn durchsetzen wird sich DRM nur mit
preiswerten kleinen Weltempfaengern a la ICF-7600.
NICHT VERGESSEN:
26.10.2002
INTERRADIO Hannover
Hannover, Messegelaende, Halle 20
9 bis 17 Uhr
Info: www.interradio-hannover.de
BEARBEITUNGSGEBUEHREN DER REG TP EINE ABZOCKE
oder doch rechtmaessig? Die RegTP darf auch dann Gebuehren fuer
Massnahmen des Pruef- und Messdienstes wegen Verstosses gegen das
Telekommunikationsgesetz erheben, wenn den betroffenen Funker
keine persoenliche Schuld an dem Verstoss trifft. Zu diesem
Schluss kam das Verwaltungsgericht Koeln in zwei Faellen aus dem
Jahre 2001, deren Urteile uns erst jetzt erreichten.
In einem Fall war bei einer CB-Funkerin nach vorheriger
Ankuendigung eine Ueberpruefung der Funkanlage durch die RegTP
vorgenommen worden. Die RegTP-Mitarbeiter stellten dabei eine
geringe Abweichung beim zulaessigen Frequenzhub und den
zulaessigen Mittenfrequenzen fest - eigentlich also "Peanuts".
Kurze Zeit spaeter aber schickte die RegTP der Funkerin einen
Gebuehrenbescheid, in dem eine Bearbeitungsgebuehr von 250 DM
gefordert wurde.
Die Funkerin zog vor Gericht. Sie forderte, dass der
Beitragsbescheid aufgehoben werde, u.a. deshalb, weil sie keine
Schuld an dem Verstoss treffe. Das beanstandete CB-Funkgeraet sei
originalversiegelt gewesen und sie habe keinerlei Aenderungen
daran vorgenommen. Ausserdem sei ihr kein Messprotokoll vorgelegt
worden. Sie betrachte die Gebuehr von 250 DM als "Bestrafung"
fuer eine Tat, die sie nicht begangen habe und auch dafuer, dass
sie ihr Geraet ordnungsgemaess angemeldet habe. Die RegTP raeumte
ein, dass die beanstandenten Abweichungen ohne Weiteres durch
Alterung und Verschleiss des Funkgeraets entstanden sein
koennten. Ein Verschulden der Funkerin werde jedoch vom TKG fuer
die Gebuehrenerhebung nicht vorausgesetzt. Das Gericht teilte die
Auffassung der RegTP und wies die Klage der CB-Funkerin ab. Auch
die Hoehe der Gebuehr von 250 DM, die weder eine Strafe, noch
eine Ordnungswidrigkeit sei, ist nach Auffassung des Gerichts
nicht zu beanstanden.
Quelle: FM - Das Funkmagazin und Verwaltungsgericht Koeln.
Der AGZ liegen die Urteile mittlerweile im Original vor. Es gibt
tatsaechlich beim Telekommunikationsrecht den Begriff der Schuld
nicht. Es spielt keine Rolle, warum Vorgaben des TKG verletzt
sind und wer dies letztendlich verantwortet - nur die Tatsache
selbst ist entscheidend. Wenn das unmodifizierte Geraet noch
Garantie hat, dann koennen Sie die Bearbeitungsgebuehren der
RegTP auf den Hersteller abwaelzen. Wenn nicht, und sie den
Verdacht auf alterungsbedingte Veraenderungen haben, dann stellen
Sie den Betrieb ein und entledigen sich am besten Ihres
Funkgeraets, wenn sich die RegTP anmeldet - denn das muss sie
vorher tun - es sei denn, sie hat einen richterlichen
Durchsuchungsbefehl. Alternativloesung: Jeden Monat auf den
Messplatz ... denn ohne Zweifel ist Ihr CB-Funkgeraet eine
schlafende Zeitbombe, die jederzeit erhebliche Kosten verursachen
kann - und dies speziell, wenn Sie unter Funkerkollegen schlecht
gelitten sind. Irgendeine kleine Abweichung wird man doch
schliesslich immer finden ...
Gott sei Dank wiehert dieser gepflegte Amtsschimmel im
Amateurfunk nicht: Das Amateurfunkgesetz kennt - im Gegensatz zum
TKG - keine Gebuehren fuer Messeinsaetze oder
Ermittlungstaetigkeiten. Das ist Grund genug fuer die RegTP, vor
Gericht auch bei Funkamateuren oftmals zusaetzlich die Anwendung
des TKG zu fordern, schlicht des Geldes wegen. Aber das gelingt
nur selten.
PLC: MANNHEIM MACHT WEITER
- mit israelischer Technik. Der Mannheimer Energiekonzern MVV
setzt auch weiterhin auf Powerline Communication. Das Unternehmen
verfuegt nach eigenen Angaben zur Zeit ueber 2500 Powerline-
Kunden in drei Inselnetzen und will bis Ende 2003 das gesamte
Mannheimer Stadtgebiet angeschlossen haben. In fuenf bis sechs
Jahren will MVV mit Powerline einen Anteil von 30 % am Internet-
Markt erreichen.
MVV verwendete von Anbeginn eine andere Technik als die
ehemaligen Mitbewerber RWE, E.ON und Siemens. Waehrend diese
Firmen Modems des Schweizer Herstellers Ascom einsetzten,
verwenden die Mannheimer Technik des israelischen
Telekommunikationsherstellers Main.net. Dessen Geraete sollen
einer Agenturmeldung zufolge "keine Probleme mit Stoerstrahlen
von Sicherheitsdiensten, CB-Funk oder Nachrichtendiensten" haben.
Quelle: FM - Das FUNKMAGAZIN
QRP BOOMT
schreibt KQ6IK in QRZ.COM. Er hoerte auf 15m Stationen aus China,
Korea, Malaysia, Singapur, Japan und Sibirien. Er konnte alle
arbeiten und zuletzt hoerte er nur noch die Japaner, als das Band
zuging. Er drehte dann auf das untere Fonieband und hoerte
jemanden CQ rufen. Er rief ihn an und hoerte dann erst, dass er
QRP arbeitete. Als er ihm berichtete, dass er 59 in Califonia
war, sah man ihn fast am anderen Ende vom Tisch springen; fast
bekam er einen Herzinfarkt.
Ich hoerte ihm noch eine Weile zu. Seine Freude stieg wieder, als
er eine kanadische Station traf. Es tat mir gut, mal wieder einen
Funkamateur zu treffen, der so engagiert Funkbetrieb machte. Ich
arbeitete noch ein paar weitere japanische QRP-Stationen, aber
ich traf keinen mehr, der derart enthusiastisch reagierte. Was
war das fuer ein herrlicher Tag. Meine Bitte an Euch, gebt den
japanischen QRP-Stationen ihre Chance.
DIE FUNKWETTER-DATEN AUS KIEL
vom 19. Oktober 2002 08h00 UTC
Forecast sunact = eruptive
Forecast magfield = active conds expected
Relative sunspots = 200
Flux = 173
A = 9
Next expected K = 2
Forecast Aurora = No (normal)
Vy 73
Hermann, DL1EEC
Dieser Rundspruch ist nur zur persoenlichen Nutzung durch
Funkamateure und zur Verfielfaeltigung durch Amateurfunk-Medien
unter Quellenangabe bestimmt. Rueckfragen und Anregungen
adressieren Sie bitte an dl0agz@aol.com im Internet oder an
dl1eec@db0zka in Packet Radio.
Das war die heutige Folge von HamRadio 2day, die Sie in Packet
Radio unter den Rubriken
AGZ, ALLE und MEINUNG
sowie auf unserer Internet-Website
www.agz-ev.de
nachlesen koennen; auch in Digital Audio im MP3-Format. Machen
Sie's gut. Bis zur naechsten Woche. DL0AGZ
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