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DB0FHN

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DC5JQ  > AGZ      12.02.03 23:41l 185 Lines 7157 Bytes #999 (0) @ DL
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Subj: Text AGZ-Initiative 50 MHz
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From: DC5JQ @ DB0ZKA.#BAY.DEU.EU  (Ralph)
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DJ3JV:

>Das hilft mir gar nichts! Ich habe, wie viele andere FUNKamateure kein
>Internet. Warum macht die A_rbeits_G_emeinschaft Z_ukunft AMATEURFUNK
>denseben Fehler wie der DARC und informiert die AmateurFUNKER ueber das
>Internet anstelle Packet-Radio? Haette sicher nichts dagegen, wenn die
>Information ueber BEIDE Medien erfolgen wuerde.

Auf vielfachen Wunsch hier in der alten Technik:

----------------------------------------------------------------
Initiative zur Nutzung von 50 MHz im deutschen Amateurfunkdienst
----------------------------------------------------------------

Dr. Ralph P. Schorn
dc5jq@agz-ev.de

Wassenberg, 9. Februar 2003

Aufstellung des Frequenznutzungsplans
Hier: Amateurfunkdienst bei 50 bis 51 MHz

Sehr geehrte Damen und Herren,

militaerische Funkanwendungen und der Rundfunkdienst nutzen u.a. den 
Frequenzbereich 50 bis 51 MHz mit Primaerstatus. Bereits seit dem 
Fruehjahr 1990 besitzt der Amateurfunkdienst in Deutschland im 
Bereich 50,08 bis 51,0 MHz einen Sonderstatus mit derzeit nur 3000 
Sondergenehmigungen, die laut Ihrem Hause zur Zeit nicht auf dieser 
Basis ausgeweitet werden koennen. Die derzeitigen Parameter sind:

- Schutzzonen um drei Grundnetz-Fernsehsender der ARD im Kanal E2
- Gueltigkeit nur an einem einzigen angemeldeten festen Standort
- kein beweglicher Funkbetrieb
- Frequenzbereich 50,08 bis 51,0 MHz
- Begrenzung auf maximal 25 Watt ERP
- nur horizontale Antennenpolarisation
- Beschraenkung auf die Sendearten A1A (nur Morse) und J3E
- jederzeitige Erreichbarkeit via Telefon waehrend des 
  Sendebetriebs

Ihr Haus beabsichtigt, in 2003 den Frequenznutzungsplan auch fuer den 
Amateurfunkdienst aufzustellen. Im Rahmen dieses Verfahrens regen 
wir an, die 50 MHz-Nutzung in Deutschland deutlich auszuweiten und 
an die Praktiken der anderen europaeischen Staaten harmonisierend 
anzugleichen. Deutschland nimmt hier im Vergleich zur Zeit einen der 
hintersten bzw. restriktivsten Plaetze ein.
Uns liegen bisher keine Informationen ueber Stoerungen durch 50 MHz-
Amateurfunk-Aussendungen beim militaerischen Primaernutzer oder beim 
Rundfunk vor. Wir sind daher der Meinung, dass 13 Jahre 
"Versuchsfunkbetrieb" mehr als ausreichen sollten, um eine 
Entscheidung zur Regelverwendung durch alle deutschen Funkamateure 
nunmehr treffen zu koennen.

Wir bitten Sie, uns mitzuteilen, ob Sie unter Wuerdigung dieses 
Ergebnisses den nachstehenden Vorschlag der AGZ e.V. zur zukuenftigen 
Nutzung des 50 MHz-Bereichs im Rahmen der Aufstellung des 
Frequenznutzungsplans verwirklichen koennen. Unser Vorschlag lag 
bereits dem Bundesministerium fuer Verteidigung vor und wird von 
dieser Seite unterstuetzt, siehe Anlage.

Vorschlag der AGZ e.V. zur Nutzung von 50 MHz in DL

- Nutzung durch alle Funkamateure der Klassen 1 und 2
- kein Anmelde- und Sondergenehmigungsverfahren
- Nutzung auch an nicht-festen Standorten
- aber zunaechst noch Schutzzonen um drei Grundnetz-Fernsehsender
  der ARD im Kanal E2, solange diese Sender in Betrieb sind
- Frequenzbereich 50,0 bis 51,0 MHz
- Begrenzung auf maximal 400 Watt ERP
- nur horizontale Antennenpolarisation
- keine Beschraenkung der Sendearten -
- aber Beschraenkung auf eine maximale Bandbreite von 5 kHz

Begruendung

Einerseits ist die 13-jaehrige ? und weiter andauernde ? 
Erprobungsphase aus unserer Sicht sehr positiv verlaufen, was das 
Stoerpotenzial anbelangt. Andererseits ist der bei 
Sondergenehmigungen notwendige Verwaltungsaufwand der beteiligten 
Behoerden gerade bei der aktuellen Haushaltssituation des Bundes 
nicht mehr langfristig hinnehmbar. Auch ist die juristische 
Bewertung einer mehr als ein Jahrzehnt andauernden Beguenstigung 
einiger weniger Funkamateure in hohem Masse bedenklich, weil sich die 
beguenstigten Personen nie geaendert haben und der Rest keinen Zutritt 
bekommt.

In dieser Sicht sollte 50 MHz fuer alle deutschen Funkamateure 
zumindest prinzipiell offen stehen - und dies ohne Anmeldung und 
ohne Beschraenkung auf feste Standorte. Allerdings anerkennen wir die 
Notwendigkeit des Schutzes von Grundnetzsendern der ARD, solange 
diese im Lichte von DVB-T, der Nutzung von E2 lediglich noch als 
Rueckkanal im Breitbandkabel und dem expandierenden digitalen 
Satellitenfernsehen noch betrieben werden.

Die massvolle Ausweitung des Frequenzbereichs nach unten auf 50,0 MHz 
ist sinnvoll und notwendig, um heute z.B. dort Bakensender in 
internationaler Abstimmung betreiben zu koennen, und um auf zukuenftig 
vorgesehene Aenderungen in der internationalen Nutzung des Bandes 
vorbereitet zu sein. So soll z.B. der interkontinentale Funkverkehr 
in A1A/Morse zukuenftig bei 50,0 bis 50,05 MHz stattfinden. Hiervon 
waeren deutsche Funkamateure ansonsten abgeschnitten.

Eine Ausweitung auf 400 Watt ERP halten wir fuer angemessen und 
physikalisch notwendig, weil gerade bei interkontinentalen 
Ausbreitungsmodi ueber die F2-Schicht die bisherige Leistung von 25 
Watt ERP mehr als unzureichend ist. Die meisten europaeischen Staaten 
kennen keine Beschraenkung mittels einer effektiven 
Strahlungsleistung, sondern geben Senderausgangsleistungen bei 50 
MHz vor. Deutschland rangiert dabei deutlich am unteren Ende und 
benachteiligt seine Funkamateure im internationalen Vergleich ganz 
erheblich. Hier nur einige Beispiele:

--------------------------------------------------------
Nutzung von 50 MHz durch den Amateurfunkdienst in Europa
--------------------------------------------------------

Belgien
50 Watt out

Daenemark
1000 Watt out

Frankreich
100 Watt ERP

Grossbritannien
400 Watt out

Irland
100 Watt ERP

Italien
10 Watt out

Luxemburg
100 Watt out

Niederlande
120 Watt out

Norwegen
100 Watt out

Oesterreich
100 Watt out

Portugal
1500 Watt out

Schweden
3 bis 500 Watt ERP

Spanien
10 Watt out

Tschechien
20 Watt out
--------------------------------------------------------

Die heutige Beschraenkung auf die Sendearten A1A/Morse und J3E 
verhindert die Verwendung von modernen digitalen Uebertragungsmodi, 
wie z.B. Pactor, PSK31, WSJT bzw. FSK441/JT44 und aehnliche 
Entwicklungen. Gerade diese Verfahren sind jedoch optimal geeignet 
fuer kleine Strahlungsleistungen, grosse Entfernungen und die sichere 
und Fehler korrigierende Uebermittlung von Information - vor allem in 
Not- und Katastrophensituationen. Hiervon moechten wir auf 50 MHz 
nicht weiter ausgeschlossen sein.

Wir sehen allerdings Breitband-Verfahren wie etwa F3E bei 50 MHz 
nicht als sinnvoll an und schlagen daher eine Begrenzung der 
Bandbreite der Aussendungen auf 5 kHz vor - bei ansonsten keinen 
Einschraenkungen fuer die Sendeart. Dieser Weg erscheint uns derjenige 
mit der hoechsten Flexibilitaet und Zukunftssicherheit zu sein.

Wir hoffen, mit unserem Vorschlag, der die Rechte der Primaernutzer 
wahrt, endlich Bewegung in die Diskussion um 50 MHz bringen zu 
koennen. Dieses Band ist bei den deutschen Funkamateuren aller 
Genehmigungsklassen beliebt und begehrt. Wir hoffen ferner, mit 
Ihnen in einen fruchtbaren Dialog in dieser Angelegenheit eintreten 
zu koennen.
 


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