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DJ6TA  > TECHNIK  22.05.06 21:25l 64 Lines 3458 Bytes #999 (0) @ DL
BID : M5GDB0OVN04E
Read: GUEST DL1LCA DL8UR
Subj: Re:DVB-S, DVB-C, DVB-T
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Sent: 060522/2021z @:DB0OVN.#NRW.DEU.EU [BCM West<>Link-Neus] obcm1.06
From: DJ6TA @ DB0OVN.#NRW.DEU.EU (Ulli)
To:   TECHNIK @ DL
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Digital-TV-Normen

Die digitalen Fernseh-Übertragungen über Satellit, Kabel und 
terrestrische Antennen benutzen unterschiedliche Übertragungs-
verfahren und k"nnen daher i.a. nicht mit einem Empf"nger 
dekodiert werden. Bei Satelliten-TV heisst das Verfahren DVB-S, 
beim Kabel-Fernsehen DVB-C und bei der terrestrischen Übertragung 
DVB-T. Weiterhin gibt es seit kurzem DVB-H zur TV-Übertragung auf 
sog. H"ndis, welches ebenfalls mit den übrigen Systemen nicht 
kompatibel ist.

Beim DVB-S-System über Satelliten wird als Modulationsverfahren 
QPSK (Quadrature Phase Shift Keying = Quadratur-Phasenumtastung) 
verwendet. Die Information steckt nur in der Phase, nicht in der 
Amplitude des Sendersignals, was für den Übertragungsweg (Rauschen) 
und den Wirkungsgrad der Satelliten-Sender günstig ist. Die 
Bandbreite eines Satelliten-Kanals liegt bei ca. 26-36 MHz, daher 
wird eine Symbolrate von 27,5 MS/s gew"hlt. Bei 2 Bit/Symbol für 
QPSK kommt man damit auf eine Datenrate von 55 Mbit/s, womit ein 
sehr gutes TV-Bild gew"hrleistet ist.

Das DVB-C-System für Kabelfernsehanlagen benutzt im Gegensatz dazu 
als Modulationsverfahren 64-QAM, d.h. Quadratur-Amplitudenmodulation 
mit 64 m"glichen Zust"nden pro Symbol (=6 Bit). Die Information 
steckt hier in der Amplitude und Phase des Sendersignals, was bei 
der kleinen Sendeleistung der Kabelsender und der ungest"rten 
Übertragung kein Problem ist. Die Kanal-Bandbreite betr"gt wie 
im analogen Kabelfernsehen 8 MHz, in diese passt eine Symbolrate 
von 6,9 MS/s. Bei 6 Bit/Symbol ergibt dies eine Datenrate von 41 
MBit/s, die vergleichbar mit der bei DVB-S benutzten Datenrate ist.

Das Übertragungsverfahren für das digitale terrestrische Fernsehen 
DVB-T ist etwas komplizierter. Es nennt sich OFDM (Orthogonal 
Frequency Division Multiplex) und ist ein Vieltr"ger-Modulations-
verfahren. Bei DVB-T werden 2048 (teilw. 8192) Tr"ger parallel in 
einer Kanal-Bandbreite von 8/7/6 MHz ausgesendet, wobei jeder Tr"ger 
mit QPSK, 16QAM oder 64QAM vektormoduliert ist. Nur ein Teil der 
Tr"ger wird für die Datenübertragung verwendet, der Rest dient 
haupts"chlich als Redundanz zur Fehlerkorrektur bei St"rungen und 
Signalverzerrungen sowie zur Synchronisation. Dieses Verfahren wurde 
ausgew"hlt, um Laufzeit-Verzerrungen, z.B. durch Mehrwege-Empfang, 
und St"rungen besser kompensieren zu k"nnen und auch Doppler-
Verschiebung bei Empfang in bewegten Fahrzeugen. DVB-S und DVB-C 
leisten dies nicht, so dass sie für ein universelles terrestrischen 
System nicht in Frage kamen. 

Die Datenrate ist teilweise deutlich niedriger als bei den 
vorgenannten Verfahren und liegt je nach Kanal-Bandbreite, 
Tr"geranzahl und Einzeltr"ger-Modulation zwischen 4 MBit/s und 
31 MBit/s (typ. 15 MBit/s). Damit ist auch die Bildqualit"t von 
DVB-T teilweise deutlich geringer als die der anderen Verfahren, was 
sowohl in der Bildaufl"sung wie auch in der Feinheit der Helligkeits-
abstufung sichtbar ist. Aber das ist der Preis für die St"r-Robustheit 
und die M"glichkeit, in einem analogen Fernsehkanal bis zu vier Digital-
Kan"le unterzubringen. Eine weitere Besonderheit von DVB-T besteht in 
der M"glichkeit eines Gleichwellen-Netzes von Sendern. Dabei senden 
alle Sender mit gleichem Programminhalt auf dem gleichen Kanal, wobei 
die Sender-Abst"nde erstaunlich gering sind. 




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